Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 130
Finanzpolitik, die mehr Stadt möglich macht und die
dazu beiträgt, dass die Menschen mehr von der Stadt erwarten können. (Beifall
bei der SPÖ.)
Sozial, stark und entschlossen für die Wienerinnen
und Wiener – das ist seit Jahren so, und das ist jetzt in krisenhaften Zeiten
noch mehr der Fall. Daher noch einmal mein Appell an alle hier in diesem Haus,
in diesem Sitzungssaal. Ich denke, gerade jetzt müssen wir zusammenstehen, hier
und darüber hinaus auch mit allen Einrichtungen dieser Stadt. Wir müssen
zusammenstehen für die Stadt, für Wien, für die Zukunft unserer Stadt. Wir
müssen zusammenstehen im Kampf gegen Abschwung und gegen die Arbeitslosigkeit,
in der Arbeit für den Wirtschaftsstandort, für die Klein- und Mittelbetriebe,
für Beschäftigung, für das Bemühen um ein noch engmaschigeres Sozial- und
Gesundheitswesen, für mehr Verteilungsgerechtigkeit, für eine hochqualitative
Daseinsvorsorge und ein insgesamt gerechteres Wien.
Ich bitte Sie alle, diskutieren Sie dieses Budget,
diskutieren Sie die Punkte, die ich angesprochen habe, diskutieren Sie auch
über die Herausforderungen, auch die schwierigen Themen, die ich angesprochen
habe, aber lehnen Sie nicht alles ab, nur weil es von der Mehrheitsfraktion
stammt! Ich denke, es wäre ein ganz starkes Signal für Wien, das wir hier
aussenden könnten, wenn wir das gemeinsam beschließen. Deswegen mein Wunsch:
Stimmen Sie für dieses Budget! Gehen Sie den guten Wiener Weg der Gemeinsamkeit
mit uns, und sprechen Sie mit uns für diese Stadt! Und um noch einmal auf
dieses so schöne Zitat von Oberbürgermeister Ude zurückzukommen: Stimmen Sie
für mehr Stadt! Machen Sie es mit uns gemeinsam möglich! (Beifall bei der
SPÖ.)
Ich möchte zum Abschluss allen danken, die am
Zustandekommen des diesjährigen Budgetvoranschlages mitgearbeitet haben. Er
wird hier in zwei Tagen diskutiert, auch wenn wir natürlich in Wirklichkeit auf
Basis des Budgets das ganze Jahr über diskutieren, aber diese zwei Tage sind
besonders dem Voranschlag gewidmet. Ich glaube, dass man gar nicht ermessen
kann, wie viel Fachwissen, wie viel Arbeit, auch wie viel akribische
Kleinarbeit in so einem Budgetvoranschlag steckt. Ich möchte mich deswegen bei
meinem supertollen Team im Büro auch einmal bei dieser Gelegenheit bedanken –
sie sind das beste Team, das es überhaupt gibt –, und ich möchte mich bedanken
bei unserem Herrn Finanzdirektor Neidinger, der mit scharfem Auge, strengem
Blick und sehr viel Fachwissen und Solidarität und gleichzeitig einem sozialen
Herzen – denn das zeichnet Wien aus – mit seinem gesamten Team diesen
Budgetvoranschlag mit geprägt hat. Auch Ihnen ein großes Dankeschön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vielen Dank, sehr geehrte Damen und Herren, für Ihre
Aufmerksamkeit. Vielen Dank jetzt schon für die vor uns liegende Diskussion.
Budgetdiskussionen sind immer wichtig, denn es geht um die Grundlage unserer
Politik, es geht um die Schwerpunkte, die wir uns setzen, aber ich denke,
diesmal ist es ganz besonders wichtig, denn es gilt, gemeinsam einen
Schutzschirm aufzuspannen, um die Wiener und Wienerinnen, um ihre
Arbeitsplätze, um die Zukunft unserer Jugend bestmöglich gegen die schwierigen
Zeiten, die auf uns zukommen, zu schützen und gleichzeitig die Chancen, die
sich trotz alledem ergeben, miteinander zu nutzen. Ich danke Ihnen. (Lang
anhaltender Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Sehr
geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Ich bedanke mich auch für Ihre Einleitung.
Wir kommen nun zur Weiterführung der Tagesordnung.
In der Präsidialkonferenz wurden für die
Budgetdebatte die Reihenfolge der zu behandelnden Geschäftsgruppen festgelegt
sowie die Redezeit vereinbart.
Für die Generaldebatte hat der Erstredner jeder
Fraktion eine maximale Redezeit von 25 Minuten, die nachfolgenden Redner eine
maximale Redezeit von 20 Minuten zur Verfügung. Die Redezeit für die
Spezialdebatte beträgt für den Erstredner jeder Fraktion maximal 25 Minuten,
für jede weitere Wortmeldung wurden maximal 15 Minuten zwischen den Fraktionen
vereinbart.
Ich eröffne die Debatte über die Postnummern 1 und 2
der Tagesordnung. Als erster Redner ist Herr GR DDr Schock zu Wort gemeldet.
Ich erteile es ihm.
GR DDr Eduard Schock (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin!
Sie haben jetzt fast eine Stunde über alles mögliche
gesprochen, über die neue Regierung haben Sie genau fünf Sätze gesagt, und ich
meine, das kommt nicht von ungefähr am Tag nach dem Beschluss über eine neue
Regierung. Wahrscheinlich genieren Sie sich für dieses Koalitionsübereinkommen,
für diese Bonsai-Koalition, wie das die Presse einmal genannt hat, eine
Koalition mit dem Zweck, immer kleiner zu werden. Wahrscheinlich genieren Sie
sich auch für das Verhandlungsergebnis gestern. Keine Schlüsselressorts, keine
soziale Handschrift und vor allem keine Volksabstimmung über die Europäische
Union.
Sie haben Ihr wichtigstes Wahlversprechen damit schon
gebrochen, Frau Stadträtin. Wie wollen Sie das denn Ihren Wählern erklären,
dass Sie nicht einmal zwei Monate nach der Wahl gebraucht haben, um ihr
zentrales Wahlversprechen zu brechen? Im Gegensatz zu dem, was sich jetzt
abspielt, war ja der Gusenbauer eigentlich noch ein Bündel an
Durchsetzungsvermögen, eine Ausgeburt an Hardliner. Und die Menschen spüren das
ja, dass Sie eigentlich nur mehr eines wollen: Möglichst schnell an die
Regierung, möglichst schnell an die Macht, an die Pfründe.
Frau Stadträtin, wenn Ihnen Ihre Partei, wenn Ihnen
aber vor allem diese Stadt wirklich am Herzen liegt, dann stimmen Sie heute im
Bundesparteivorstand gegen dieses Koalitionsübereinkommen. Sie haben dort was
zu reden, Frau Stadträtin, also stimmen Sie heute am Nachmittag dagegen!
Frau Stadträtin, Sie haben auch
sehr detailliert über das Budget gesprochen. Sie haben gemeint, dass Sie die
Wirtschaft ankurbeln, aber, Frau Stadträtin, Sie legen
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular