Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 106
wurden, wie es denn zu
diesem Entschluss gekommen sei, aber noch einmal, es ist ein rein persönlicher
Grund und ich freue mich auf die Zeit, die jetzt vor mir liegt.
25 Jahre in diesem Haus
haben aber auch bedeutet, in diesen 25 Jahren enorme Veränderungen des
Hauses miterleben zu dürfen. Damals, und das war sozusagen der erste Einstieg
unter der Ära Zilk-Mayr, waren es vor allem harte Lehrjahre, die diesen
Einstieg begleitet haben. Es waren Lehrjahre, die mich, aber nicht nur mich,
sondern auch den Bürgermeister, gestärkt haben und wir haben damals schon
erkannt, wie wichtig es ist, sich mit Dingen im Detail auseinanderzusetzen,
sich eine Meinung zu bilden und andere davon zu überzeugen, dass unsere Meinung
eine gute und eine richtige ist. Und es ist uns beiden nur einmal passiert,
dass wir mit einem Vorschlag zum damaligen Finanzstadtrat gegangen sind, nach
einer halben Stunde mit einer Belehrung über die Geschichte der
Sozialdemokratie wieder vor der Türe gestanden sind, aber zum damaligen
Zeitpunkt keinen einzigen Schilling für das Budget des Vereins Jugendzentren
bekommen haben.
Es war dies ein Auslöser
dafür, dass wir uns nicht nur mit dem Budget des Vereins, sondern ab diesem
Zeitpunkt auch durch einen sehr intensiven Einblick mit dem Budget dieser Stadt
beschäftigt haben, jenem Buch, das Ihnen allen bekannt ist, und das für Sie in
einigen Fällen wahrscheinlich noch immer ein verschlossenes ist.
Es war aber auch der Beginn
einer Zeit, in der sich Wien enorm verändert hat, eine Zeit, wo vor allem Helmut
Zilk dafür gesorgt hat, dass sich eine Stadt, von der man gesagt hat, um
10 Uhr werden die Gehsteige hochgeklappt und damit ist Schluss mit dem
Nachtleben in dieser Stadt, sich zu einer modernen, pulsierenden
Kulturmetropole entwickelt hat, zu einer Stadt, die auf die Menschen zugeht, zu
einer Stadt, die offen ist für viele unterschiedliche Menschen, die hier leben
und die damit verbundenen Strömungen, Kulturen, Sprachen und Interessen. Es war
Hans Mayr, der in dieser Zeit dafür gesorgt und den Grundstein gelegt hat für
eine phantastische wirtschaftliche Entwicklung, und vieles von dem, was damals
eingeleitet wurde, ist jetzt für uns eine Selbstverständlichkeit und war doch
von so vielen Diskussionen begleitet.
Wien steht in der
Zwischenzeit im internationalen Städte-Ranking immer an der Spitze. In Europa
sowieso an der Spitze, und weltweit immer an Platz 2 oder 3 von den so
genannten Bewertungen nach den weichen Stadtfaktoren, die auch immer die
wichtigsten als Grundlage unserer Politik waren. Da geht es um soziale
Sicherheit, da geht es um Bildung, da geht es um die Gesundheitsversorgung, da
geht es um die Umwelt, und da geht es um das Wohnen, also um die elementaren
Bedürfnisse für Bürgerinnen und Bürger einer Stadt. Und die Qualität, die wir
hier erreicht haben, ist enorm.
Es geht aber auch darum,
dass es gelungen ist in diesen Jahren auf der einen Seite die Chance, die Wien
mit all der Geschichte dieser Stadt hat und die wir überall, wo wir hinschauen,
finden, diese Tradition zu pflegen und zu leben, aber gleichzeitig auch einen
Meilenstein in die Entwicklung der Zukunft unserer Stadt zu setzen. Und da gibt
es viele Punkte, die mit dazu beigetragen haben.
Einer der ganz wichtigen
Punkte war die Entscheidung, Wissenschaft und Forschung in den Mittelpunkt zu
rücken, das Bildungsthema in den Mittelpunkt zu rücken und dafür zu sorgen,
dass die Ausbildungsqualität in Wien eine wunderbare ist, dafür aber auch zu
sorgen, dass Wien in der neuen Rolle als Mittelpunkt Europas nicht nur die
eigenen Interessen wahrnimmt, sondern vor allem auch die Interessen in diesem
neuen gemeinsamen Europa.
Es war eine enorme
Entwicklung, die dazu beigetragen hat, und alle, ob sie nun als Touristen so
zahlreich nach Wien kommen, ob sie als KonferenzteilnehmerInnen so zahlreich
nach Wien kommen, oder ob sie einfach nur aus den Bundesländern nach Wien
kommen, sie wissen, welche hervorragende Qualität diese Stadt hat. Diese
Qualität stellen die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Stadt
sicher. Und was ich immer besonders geschätzt habe, ist, dass wir unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur als die Erfüllungsgehilfen in den
unterschiedlichen Bereichen dieser Stadt haben, sondern ganz im Gegenteil als
aktive Mitarbeiter eines riesigen Dienstleistungsunternehmens, die enorme
Innovationen mitbringen, die tolle Ideen haben, die mithelfen, dass das, was in
diesem Haus politisch beschlossen wird, dann auch mit jener Kraft und Stärke
umgesetzt wird, die der Wiener Verwaltung, dem Dienstleistungsunternehmen Stadt,
zu eigen ist. Und da sind alle mitbeteiligt, da macht es keinen Unterschied, in
welcher Position jemand ist.
Und trotzdem war es wichtig,
dass in dieser Zeit auch im Haus selbst ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat,
angeführt durch den Chef des Unternehmens, unseren Magistratsdirektor, der mit
seinem Einsatz und mit seinem Engagement diesen Betrieb verändert hat, der
durch seine Motivation, durch seine Kreativität und auch durch seine
persönliche Vielfalt dafür gesorgt hat, dass dieses Unternehmen in Wirklichkeit
eines ist, das man als absolutes Vorzeigeunternehmen mit allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern bezeichnen kann.
Es
war die kluge Finanzpolitik, die von unserem Finanzdirektor begleitet wurde,
der zwar teilweise mit Schmerzen in den Augen und in der Seele Dinge umgesetzt
hat, die wir uns gewünscht haben, wiewohl er als politischer Mensch immer
wusste, wie wichtig und richtig diese Entscheidungen sind. Und mit beiden habe
ich die Diskussionen genossen, weil sie beispielgebend für alle anderen waren,
die ein gutes, ein hervorragendes Fundament geliefert haben, auch in
Vorbereitung neuer politischer Entscheidungen. Und dazu kommt natürlich noch,
dass neben den beiden Finanzmännern sich jeder Einzelne und jede Einzelne in
diesem Haus angesprochen fühlen soll mit diesem Dankeschön, ganz besonders
natürlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mich die 15 Jahre als
Stadträtin in den unterschiedlichen Magistratsabteilungen begleitet haben. Und
ich habe jetzt erst wieder ein bisschen nachgedacht und mir ins
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