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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 14.12.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 91

 

und nicht in die Musical-Bühne. Das heißt (GR Ing Mag Bernhard Dworak: Das ist falsch!), das hier auszubauen – nein, das ist nicht falsch, wer immer das hier gerufen hat, das ist nicht falsch. Ich kann Ihnen sogar sagen, wie viel, es sind nämlich ungefähr 21 von diesen 37, die an die Neue Oper Wien gehen, weil Oper natürlich Hochkultur und damit auch teurer ist und nicht so viel einspielt. Aber auch zeitgenössische neue Musik muss stärker gefördert werden, wird auch weiter gefördert wie zum Beispiel das Popfest Wien, das letztes Jahr zum ersten Mal stattgefunden hat und die einzelnen Einrichtungen und Vereine werden sicher auch noch viel stärker miteinander vernetzt werden und man wird in den Dialog treten, um zu schauen, wie man die zeitgenössische Musik hier auch noch stärker unterstützen kann.

 

Zum Thema Theater und Stadt des Theaters, die Wien natürlich auch immer war, wird noch meine Kollegin Bluma näher darauf eingehen. Ich nehme auch noch als vorletzten Punkt, dass Wien eine Stadt ist - wo wir auch darüber gesprochen haben -, die Diskussion fördert und die auch durchaus kulturelle Auseinandersetzungen suchen soll und wo möglichst viele Menschen auch zum einen am kulturellen Angebot teilnehmen sollen und gleichzeitig auch an dieser Diskussion.

 

Es gibt schon eine Menge an verschiedenen Möglichkeiten wie den Kulturpass oder auch die erwähnten KulturlotsInnen, die hier ein bissel ins Lächerliche gezogen worden sind. Die guten günstigen Angebote, die der Kulturpass zum Beispiel auch liefert, wo 25 000 Tickets jährlich an Menschen mit geringem Einkommen ausgegeben werden, die Kultur leistbar machen. Es gibt „Cash for Culture“ für junge Leuten zwischen 13 und 23 Jahren, die eigene kulturelle Projekte verwirklichen wollen, schnelles Geld, das auch unbürokratisch beantragt werden kann, wo man Dinge, die man schon lange einmal machen wollte, auch umsetzten kann. Das funktioniert wunderbar. 150 Projekte sind da im letzten Jahr entstanden und das Geld ist auch aufgestockt worden, weil die Nachfrage so groß war. Es gibt zum Beispiel eben auch diesen Kongress „WienDenktZukunft“, wo ich nicht weiß, ob die FPÖ dort war. Ich glaub, die ÖVP war kurz dort, wenn ich mich erinnere. An die FPÖ kann ich mich jetzt nicht erinnern. Und dort gibt es und gab es durchaus kontroverse Diskussionen. Da ist man sich nicht einig gewesen, wie denn der Weg eines neuen Stadtprofils in den unterschiedlichen Bereichen ausschauen soll und das soll auch dort weiter diskutiert werden. „WienDenktZukunft“ war kein einmaliger Kongress, sondern ist ein Prozess, der sicher auch noch in den nächsten Jahren mit bestimmten Schwerpunktsetzungen, mit bestimmten Themen weiter zur Diskussion einladen wird.

 

Und weil Wien auch eine Stadt ist, die sich ihrer Vergangenheit stellt, ist auch zum Beispiel das Wien Museum ein wichtiger Bereich, wo der Kollege Ebinger beklagt hat, dass es noch nichts Konkretes gibt, dass man noch nicht weiß, wo es stehen soll, wie viel es kosten soll und gleichzeitig aber auch immer wieder beklagt, dass man nicht eingebunden wird. Jetzt gibt es da einen Prozess, der die Leute einbindet, der zu offenen Diskussionen einlädt, der ein Prozess ist, mit dem man das neue Wien Museum entwickeln will, ein Profil entwickeln will, wo es einen partizipativen Prozess geben wird und jetzt wird da beklagt, dass noch nicht alles feststeht. Also ich glaube, mit diesem Vorwurf müssen wir leben und mit dem können wir auch ganz gut leben.

 

Es gibt zum Beispiel auch noch das Stadt- und Landesarchiv. Das sind so Abteilungen, die sehr selten in der Öffentlichkeit stehen, aber eine ganz wertvolle Arbeit für Wien auch leisten, wo zum Beispiel, um nur eines zu erwähnen, jetzt in Kürze das ganze Filmarchiv der Media Wien übernommen wird beziehungsweise auch 4 000 von Otto Wagner entworfene Originalpläne des Spitals digitalisiert werden. Das heißt, die Geschichte der Stadt wird dort aufgezeichnet, wird dort archiviert.

 

Das Jüdische Museum Wien, das jetzt auch renoviert wird, wodurch eine bessere Vermittlung, eine bessere Dauerausstellung entstehen kann, wo auch der Standort Judenplatz vor Kurzem wieder eröffnet wurde.

 

Und last but not least gehört auch das Thema Wissenschaft und Forschung zu einer positiven Zukunft der Stadt. Das ist ein ganz wesentlicher Bereich, der in mehreren Ressorts angesiedelt ist. Hier im Kultur- und Wissenschaftsressort ist es vor allem die geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung, die mittels Stipendien, mittels Projekten unterstützt wird, die gefördert werden. Über Fonds und Stiftungen werden auch mehr an Mitteln in diesen Bereich gegeben, in einen Bereich, der an sich nicht stadtkompetent ist, sondern bundeskompetent ist, aber um den wir uns als Stadt natürlich kümmern, denn wir wissen, dass Wissenschaft und Forschung für uns ein ganz ein essenzielles Zukunftsthema ist als Stadt. Und wir wissen, dass es notwendig ist, sich einfach auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen, mit den Auswirkungen von technologischen Errungenschaften auseinanderzusetzen. Auch dafür braucht man Wissenschaft, auch dafür braucht man Forschung.

 

Wir haben morgen im Gemeinderat auch den Akt, der wieder das Impulsprogramm für die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften beschließt, wo wir in den letzten drei Jahren schon viel Geld investiert haben und hier einen Schwerpunkt gesetzt haben, der jetzt auch für die nächsten drei Jahre beschlossen wird. Das alles, muss man auch vielleicht in einem Nebensatz sagen, wo auf der Bundesebene bei Forschung und Wissenschaft deutlich gespart wird und wir sozusagen als Stadt das natürlich alles auch nicht nur mitbekommen, sondern die Stadt insgesamt auch darunter leidet.

 

Die Kollegin Bluma wird noch mehr konkrete oder auch nicht so konkrete, aber zumindest Grundsätze erwähnen, die im Koalitionsübereinkommen stehen. Wir werden noch öfter über das Koalitionsübereinkommen diskutieren. Wir werden auch noch öfter über konkrete Projekte diskutieren, wie zum Beispiel über das Servicecenter Kultur oder auch wie zum Beispiel über die Agentur für Zwischennutzung, die auch der Kollege Ebinger heute erwähnt hat, wo er gemeint hat, dass dann nicht die SPÖ irgendwie die Hand drauf haben soll. Herr Kollege Ebinger, ich meine, erstens ist dieses Thema Agentur für Zwischennutzung oder dass man leerstehende Lokale und Geschäfte zwischennutzt, nichts Neues. Es

 

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