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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 14.12.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 47 von 91

 

denn Kunst und Kultur müssen Kinder bereits im Kindesalter berühren. Die Berührung muss bereits in einem sehr jungen Alter zustande kommen.

 

Viele Themen wurden heute schon angesprochen, aber Kunst und Kultur sind so vielfältig, dass hier wahrscheinlich 30 RednerInnen Themen finden. Was noch nicht angesprochen wurde, ist die Bezirkskultur, die Bezirkskultur, die mir persönlich sehr, sehr wichtig ist. Bezirkskultur ist Basiskultur, sie passiert dort, wo die Menschen leben, wo die Menschen zu Hause sind, Kultur im Grätzel, ganz besonders auch in den Bezirken, die nicht traditionell zu den Orten der Hochkultur gehören. Es ist uns die Ansiedelung von Kulturinitiativen in Stadterweiterungsgebieten sehr, sehr wichtig, sie soll weiter gefördert werden. Kultur soll überall in dieser Stadt Teil der Infrastruktur sein.

 

Ich möchte in diesem Zusammenhang auch die Bezirksfestwochen hervorheben, die von Basiskultur Wien unter dem Motto „Wir sind Wien - Festival der Bezirke" reorganisiert werden und auf Nachhaltigkeit und Vielfalt der Kulturen setzen. Die meist kostenfreien Veranstaltungen bieten das, was uns so wichtig ist: Zugang zu Kunst und Kultur für alle.

 

Ein Wort auch zu den Wiener Festwochen: Diese bieten ebenfalls eine kostenfreie Auftaktveranstaltung. Wer das einmal miterlebt hat, sieht den Platz zwischen Rathaus und Burgtheater gefüllt von tausenden begeisterten Wienerinnen und Wienern, gefüllt von tausenden Menschen, die die Kultur in dieser Stadt genießen.

 

Wenn wir von Bezirkskultur sprechen, müssen wir auch über die Bezirksmuseen sprechen. Sie sind wichtige kulturelle Zentren in den Bezirken, Treffpunkt der regionalen Szene, und sie bieten Künstlerinnen und Künstlern, ob aus dem darstellenden Bereich oder Musikerinnen und Musikern, oft die erste Möglichkeit für Auftritte und Ausstellungen. Das Regierungsübereinkommen sieht eine Attraktivierung der Bezirksmuseen vor. Ja, denn nichts, was gut ist, kann nicht noch verbessert werden!

 

Wien investiert in Kunst und Kultur, und das aus voller Überzeugung. Der größte Teil des Kulturbudgets fließt in die darstellende Kunst, sowohl in die großen als auch in die vielen kleinen Theater, die die Theaterlandschaft in unserer Stadt so bereichern. Die Theaterreform, ein Meilenstein in der Wiener Kulturpolitik, zeigt Erfolge und Ergebnisse. Diese Theaterreform wird nun einer Evaluierung unterzogen, denn in der Kulturpolitik kann und darf es niemals Stillstand geben. Kunst muss hinterfragen, weiterentwickeln und aktivieren.

 

Ich habe, seit ich im Kulturausschuss tätig sein darf - und ich meine das wirklich so, wie ich es sage -, viele Kulturinstitutionen dieser Stadt besucht, auch die neueren wie zum Beispiel das neue Theater im Nestroyhof, das Kabelwerk im Süden Wiens oder auch die Brunnenpassage. Die Brunnenpassage ist ein klarer Beweis dafür, dass Kunst und Kultur einen und nicht trennen. Dort, wo Menschen miteinander tanzen können, dort können sie auch miteinander leben. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich habe sehr aufmerksam den philosophischen Begriffserklärungen über multikulturelles Leben des Herrn Kollegen Ebinger gelauscht, der jetzt nicht da ist - schade! (GR Mag Gerald Ebinger, die Hand hebend: O ja!) O ja, er ist da, okay - ich sage es trotzdem: Die Brunnenpassage ist ein gutes Beispiel für multikulturelle Kultur inmitten eines multikulturellen Lebens. Ich sehe das nicht so abgehoben wie Sie, sondern so, wie wir das alle verstehen. (Beifall bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 

Ich habe das Tanzquartier und das Odeon besucht. Qualität und Internationalität werden dort geboten, Wiens Ruf als europäische Tanzmetropole wurde weiter gefestigt. Der stete Versuch, neue Publikumsschichten anzusprechen, trägt Früchte.

 

Natürlich bin ich auch regelmäßig Gast in unseren Musiktheatern. „Ich war noch niemals in New York" habe ich in Hamburg und in Wien im Raimund Theater besucht - beides gesehen, kein Vergleich! Die Wiener Aufführung ist um Klassen besser, die Auslastungszahlen sprechen für sich.

 

Ja, sprechen wir ruhig über die Vereinigten Bühnen Wien, heute kurz, morgen länger, das Lieblingsthema der Opposition. Was wird da immer bemängelt? Intransparenz, zu hohe Kosten - nichts von all dem stimmt! Die Vereinigten Bühnen Wien verfügen über einen Aufsichtsrat, der quartalsweise prüft. Ich kenne keine Kulturinstitution in dieser Stadt, die so transparent agiert wie die Vereinigten Bühnen Wien.

 

Das Regierungsübereinkommen sieht, wie Sie schon gesagt haben, die Sicherung des Betriebs durch angemessene und ressortübergreifend zuordenbare Subventionen vor. Das Theater an der Wien ist ein großartiges Opernhaus; man kann es nicht oft genug sagen, dass die Entscheidung zur Umwandlung eine richtige war. Ich habe die Garage X am Petersplatz genauso besucht wie das Theater am Spittelberg. Diese Liste ließe sich jetzt noch lange fortsetzen.

 

Herr Kollege Ebinger, wenn Ihnen das Feuer fehlt: Ich habe das Feuer dort überall verspürt, vielleicht sollten Sie die Kulturinstitutionen mehr besuchen. Waren das nicht Sie? Dann nehme ich es zurück. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) O ja, eh Sie - mit Feuer, Asche und Feuer war der Vergleich, nicht? (Zwischenrufe bei FPÖ und SPÖ.)

 

Aber auch, wenn ich nicht ganz dezidiert eine Kulturstätte besuche, werde ich mit Kunst und Kultur konfrontiert, nämlich im öffentlichen Raum in dieser Stadt - ein weiteres Plus von Wien! Ich möchte die Zusammenarbeit mit dem Wohnbaustadtrat erwähnen, die Kooperation mit den Wiener Linien, Kunst in den Wiener Pflegewohnhäusern oder in den Einrichtungen des Krankenanstaltenverbunds. Das alles sind nur einige Beispiele für Kunst im öffentlichen Raum. Kunst und Kultur begegnen die Menschen in dieser Stadt auf Schritt und Tritt, in Wien werden Kunst und Kultur gelebt. Mehr als 3,5 Millionen Menschen besuchen jährlich das Theater, 7 Millionen besuchen unsere Museen.

 

Das Wien Museum wurde schon erwähnt, es ist auch mir sehr wichtig. Das Stadtmuseum wird sich in den nächsten Jahren neu aufstellen mit Hilfe einer Architektur, die eine neue Sehenswürdigkeit in dieser Stadt und

 

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