Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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auch wirklich problemlos. Und soweit die überwiegend sachlichen Redner
der Opposition dazu Stellung genommen haben, ist ja am Akt auch kaum etwas
auszusetzen.
Jetzt vielleicht zum übergeordneten Thema: Was hat die Stadt Wien
insgesamt hinsichtlich des Gebäudemanagements für ein Konzept, und wie gehen
wir vor?
Ich darf vorausschicken, dass wir dem Antrag der GRÜNEN auf Zuweisung
nach einigem Zögern doch zustimmen. (Heiterkeit
bei GR Dkfm Dr Fritz Aichinger und GR Günter Kenesei.) Grundsätzlich meine
ich, dass man zwar in der Einleitung wirklich einige Formulierungen verwendet
hat, wie „willkürliches und oft nicht nachvollziehbares Verschieben von
Raumressourcen", die natürlich falsch sind. Also ich möchte nur
klarstellen, auch für das Protokoll: Unsere Zustimmung zur Zuweisung bedeutet
keinesfalls, dass wir die in der Begründung verwendeten Formulierungen
akzeptieren. Aber wir sind durchaus der Meinung, dass eine Diskussion im
Wohnbauausschuss einen Sinn haben kann, auch wenn ich dazusagen muss, dass
natürlich teilweise der Adressat der falsche ist, denn die MA 34 ist ja in
diesem Zusammenhang nur der Dienstleister für ihre Kunden. In dem Fall sind die
Kunden in erster Linie die anderen Magistratsabteilungen. Diese haben ihre
Wünsche und tragen sie an die MA 34 heran. Und insofern ist es
wahrscheinlich relativ schwierig, nur im Wohnbauressort, nur im Zusammenhang
mit der MA 34 dann wirklich über das Konzept zu diskutieren.
Das Konzept, das es durchaus gibt, ist natürlich eines von der gesamten
Stadt, aber nicht nur eines des Wohnbauressorts und schon gar nicht nur eines
der MA 34. Denn die MA 34 übt hier ja das berühmte Facility
Management aus. Das ist praktisch Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden
und Anlagen und Einrichtungen - das ist das, was man im Wesentlichen unter
Facility Management versteht, wobei Einrichtungen auf Englisch ja
„facilities" heißt. Facility Management umfasst professionelle Abwicklung
von Sekundärprozessen. Es wird also nicht das Primärgeschäft der Abteilungen
berührt, sondern Sekundärprozesse werden von einer Organisationseinheit in
diesem Fall sehr professionell gemacht. Und in diesem Fall kann man dann eben
sagen, dass das für die Kunden durchgeführt wird, aber dass man natürlich als
MA 34 nicht immer von vornherein weiß, welche Räume die Kunden in Zukunft
brauchen oder anfordern werden. Das ist sicher eine Schwierigkeit, die man hat,
die objektiv gegeben ist und die nicht so leicht aus der Welt zu schaffen ist.
Aber Tatsache ist, dass die MA 34 dieses Facility Management sehr
professionell abwickelt. Ich darf auch Herrn SR Ing Neumayer, der im Saal
anwesend ist, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken, dass sie das
so gut im Interesse der Stadt Wien machen. Ein herzliches Dankeschön an die
MA 34! (Beifall bei der SPÖ.)
Man kann auch dazusagen, dass die MA 34 diesbezüglich quasi auch
schon ausgezeichnet worden ist, nicht in Form einer formellen Auszeichnung in
dem Sinn, sondern viel mehr noch: indem ihr die oberste Stufe der
Zertifizierung - was für eine Organisationseinheit quasi eine hohe Auszeichnung
ist - zugestanden wurde und sie damit bewiesen hat, dass sie im höchsten Sinn
professionell arbeitet.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Optimierung der Büroflächen der Stadt
Wien. Das ist einmal das Ziel, und innerhalb dieses Zieles haben wir wichtige
Grundparameter: Da ist einmal die ökonomische Gestaltung, also das
wirtschaftlich bestmögliche Vorgehen. Marktkonformes Vorgehen ist auch
vorgesehen - also wir können da beispielsweise nicht sagen: Gut, das ist eh
eine Magistratsabteilung von uns und deshalb ist es wurscht, was der Markt in
diesem Zusammenhang für Parameter hat!, sondern wir sind verpflichtet zu
marktkonformem Vorgehen. Aber genauso wichtig ist die Ökologisierung. Wir
müssen also schauen, dass wir den Energieverbrauch so gering wie möglich
halten, dass wir umweltbewusst vorgehen, dass wir nicht irgendwo etwas anmieten
oder kaufen, wo die Formen des Energieverbrauchs sehr unmoderne sind. Das
wollen wir also ausschließen, denn ein ganz wichtiger Parameter bei unserer
Optimierung der Büroflächen ist eben auch die Ökologie.
Wenn Büroflächen suboptimal sind, beispielsweise durch ein schlechtes
Verhältnis von Nutz- und Nebenflächen, weil es viel zu viel an Gangflächen
gibt, oder weil es eben bezüglich des Energieverbrauchs sehr schlechte
Parameter gibt, dann sucht man Verbesserungen. Der Magistrat hat sich ja auch
in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt, und insofern ist irgendein
starrer Plan, so eine Art Fünfjahresplan oder Ähnliches, wirklich nicht das,
was einem modernen Facility Management und einem modernen Stadtmanagement entsprechen
würde. Ich hoffe, Sie meinen auch nicht irgendeinen starren Plan, sondern man
muss berücksichtigen, dass sich der Magistrat dynamisch entwickelt hat, dass
örtlich und sachlich neue Anforderungen gegeben sind, dass oft die
Verkehrsanbindung, die früher gar nicht so wichtig war, für eine
Magistratsabteilung besonders wichtig wird oder dass andere Faktoren sich
ändern. Also man muss da immer Flexibilität beweisen. Man muss ein Grundkonzept
haben, mit wichtigen Grundparametern, aber innerhalb dieses Grundkonzepts muss
man flexibel sein, wenn man bestmöglich vorgeht.
Nur ein kleines Beispiel: die alte MA 61, die im
Rathaus für Staatsbürgerschaftssachen zuständig war. Da haben wir im Rathaus
zwar eine gute Verkehrsanbindung, trotzdem war diese MA zum Verbleib hier im
Rathaus selbst nicht mehr besonders gut geeignet, weil es sich einfach so
entwickelt hat, dass zu Staatsbürgerschaftssachen immer ganze Großfamilien
kommen. Da kommt der Ansucher und seine ganze Familie mit, und das sind oft
acht oder zehn Leute. Und dafür hatten wir mit den eher kleinen Räumlichkeiten
hier im Haus nicht das optimale Angebot. Deshalb hat die
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