«  1  »

 

Gemeinderat, 60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 50 von 102

 

begleitende Beratung 200 000, begleitende Beratung 270 000, macht in Summe 670 000 EUR Beratung.

 

Summe Kontent-Strategie. Ich würde empfehlen, dass man die richtigen Begriffe verwendet, wenn man sich mit Medien beschäftigt. Kontent-Strategie. Kontent technische Adaptierungen, begleitende Beratung und Studien 2 Millionen EUR, das heißt, mehr als 2,6, fast 2,7 Millionen dieser Subvention gehen in begleitende Kontrolle, nicht Kontrolle, sondern, entschuldigen Sie, begleitende Beratung beziehungsweise Beratung und Studien dafür. Warum bedienen Sie sich nicht der vorhandenen Institutionen? Warum versuchen Sie, hier etwas aufzubauen, was es anderswo besser, effektiver und vor allem für die Steuerzahler billiger gibt? Sie werden uns und der Öffentlichkeit erklären müssen, was Sie mit dieser so genannten Publizistik-Akademie tatsächlich im Schilde führen. Wir fürchten, es handelt sich um den Versuch, hier die Ausbildung von Großinstitutionen in den Griff zu bekommen im Sinne der Machtsicherung der SPÖ. Das wird Ihnen nichts nutzen. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Das Wort hat Herr GR Mag Wutzlhofer.

 

GR Mag Jürgen Wutzlhofer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Die Medienwirtschaft erwirtschaftet in Wien jährlich mehr als 2 Milliarden EUR. Es sind 55 Prozent aller Journalistinnen und Journalisten, die es in Österreich gibt, in Wien berufstätig. 80 Prozent aller Gewinne, die die Filmwirtschaft in Österreich macht, passieren in Wien. Grund genug, von Wien als einen Medienstandort zu sprechen und auch Grund genug, warum die Stadt Wien erst jetzt und auch ohne Hintergedanken - der Schelm denkt, was er ist – den Medienstandort seit Jahren massiv unterstützt. Ich bringe ein paar Beispiele, damit es nicht allzu lange wird:

 

Zum Beispiel die Medien-Calls des ZIT - es ist gerade der zweite am Laufen. Zum Beispiel die Entwicklung von Neu Marx, auch unter der Federführung von der Wien Holding und anderen Playern wie dem ZIT zum Zentralen Medien- und Innovationsstandort und zum Beispiel auch mit der Entwicklung des Media Quarter Marx. Das sind übrigens die 57 Millionen EUR, Herr Kollege Ebinger. Im Media Quarter Marx wird durch den Neubau eine fast Verzehnfachung der Studio- und Büroflächen für den Medienbereich ermöglicht. Finanziert wird das durch ein PPP-Modell aus Zentrum für Innovation und Technologie, also ZIT, und privaten Playern. Das sind die 57 Millionen EUR. Das ist weder der ORF noch eine SPÖ-Journalismus-Akademie noch sonst irgendwas. Es sind Studio- und Büroflächen für einen extrem wichtigen und boomenden Bereich der Wiener Wirtschaft.

 

Jetzt werden auch auf Grund starker Nachfrage der Branche weitere Schritte gesetzt. Ich bin jetzt schon auch einreferiert worden, ich muss nicht auf alles sozusagen exemplarisch darum ringen. Ich werde es nur erklären, weil es teilweise falsch verstanden worden ist.

 

Zum einen, das hat uns ja der Herr Kollege Ebinger zugestanden, es ist im Akt durchaus auch inhaltsvoll präsentiert worden, geht es um ein neues Informationsformat auch der Dinge, die in Wien passieren. Ich glaube, das ist auch für die vielen Player vor Ort ein Standortvorteil. Zum anderen geht es um drei Ausbildungsmaßnahmen. Das möchte ich jetzt, es tut mir leid, ich weiß, wir haben noch viel vor, ich muss es ein bisserl genauer erklären, weil es schon wieder verwurschtelt worden ist. Es gibt oder es ist ein FH-Bakkalaureat zum Thema „Film-, TV- und Medienproduktion“ geplant. Also es geht nicht um Journalistinnen und Journalisten, es geht um einen FH-Lehrgang und auch um keine FH. Das ist nie in irgendeinem Akt anders gestanden. Es wurde nur, und ich unterstelle das durchaus auch bewusst, anders weiterkommuniziert. Es geht darüber hinaus um einen universitären und internationalen Masterstudiengang, der „International Media Innovation Management“ heißen soll und als Kooperation vieler internationaler Player und Universitäten, aber auch Medienunternehmen aus ganz Europa, mit einem Masterabschluss in Wien als, wenn man so will, Leuchtturmprojekt gemacht werden soll. Auch das gibt es kein zweites Mal in Wien. Und es geht um die Entwicklung eines Seminar- und Kursprogramms für eine Weiterbildungseinrichtung für Journalistinnen und Journalisten. Dafür dotieren wir heute eine Trägerstruktur, die das auf vier Jahre entwickeln und durchführen soll.

 

Sie machen daraus, ich zitiere: „Wien plant eine Fachhochschule für Journalisten. Kommt jetzt der SPÖ-zertifizierte PID-Journalist?“ Das machen Sie bei einer Pressekonferenz der ÖVP vom Herrn Kollegen Matthias Tschirf und vom Herrn Kollegen Franz Ferdinand Wolf am 19. Mai. Es ist spannend, weil schon die Überschrift falsch ist und insofern ist natürlich alles, was daraus folgt, auch bestenfalls originell, schlimmstenfalls gefährlich falsch. Daher muss ich schon ein bisserl näher darauf eingehen. Es ist aber auch – es tut mir leid, auch wenn Sie jetzt das Gegenteil behaupten - ein Armutszeugnis für Ihren Bildungszugang, weil wenn man zusätzliche Bildungsangebote für eine Branche möchte, dann wäre es natürlich nicht schlecht, wenn man nicht drei in eines verwurschtelt und das eine falsch kommuniziert, damit man ein Gegenargument gegen die Vizebürgermeisterin hat, die gute Arbeit macht. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Es ist aber auch zum Thema „Der Schelm denkt, wie er ist“ irgendwie auch ein Zeugnis für Ihren Medienzugang, weil wenn man Presseinformation macht, wo man bewusste Falschinformationen weitervermittelt, dann hofft man vielleicht auch, dass das durchgeht. Gehen wir es einmal durch. Ich habe da die Presseinformation des ÖVP-Klubs mit der genannten Überschrift vor mir. (GR Mag Jürgen Wutzlhofer zeigt die Presseinformation.) Da ist einmal zuerst eine Zusammenstellung von vielen Kontrollamtsberichten, von

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular