Gemeinderat, 61. Sitzung vom 28.06.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 125 von 126
rufe bei der FPÖ.)
Wir sind diejenigen, die sehr wohl die Ängste und Sorgen der Menschen ernst nehmen. Wir haben in unzähligen, nämlich in hundert Bassena-Gesprächen mit so vielen Bürgerinnen und Bürgern Kontakt gehabt, und ich muss ehrlich sagen: Hut ab vor der Zivilcouragiertheit und vor der Haltung der Wienerinnen und Wiener! Denn ich glaube, was sie alle miteinander nicht wollen, ist: Sie wollen schon gerne einmal eine Aussage darüber treffen, wo sie eine Sorge oder eine Angst haben, aber sie lassen sich nicht gerne für politisches Kleingeldschlagen verwenden. Das tun sie nicht. Sie bringen ihre Sorgen vor, sie bringen ihre Ängste vor (GR Mag Wolfgang Jung: Bei wem denn?), und wir gehen mit ihnen in einen Dialog und gehen mit ihnen ein Stück des gemeinsamen Weges, nämlich des respektvollen Zusammenlebens. (StR Johann Herzog: Und was hilft es? Deswegen ändert sich ja nichts!)
Das ist der große Unterschied zwischen uns, dass wir in einen Dialog gehen, während Sie Hass und Hetze streuen. Das ist wunderbar, das kann man im Wahlkampf wunderbar austragen (StR Johann Herzog: Sie reden ja nur ...), denn das zeigt unsere ganz klare Haltung. Das zeigt aber auch Ihre klare Haltung, und ich denke mir, die Wählerinnen und Wähler werden sich dann auch richtig entscheiden. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag Wolfgang Jung: Heiße Luft! - Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Uns ist im Integrationsbereich viel gelungen. Uns ist im KonsumentInnenschutzbereich viel gelungen, 2009 haben wir die Bereichsleitung abgeschlossen. Wir haben uns in der Lebensmittelqualität weiterentwickelt. Wir haben bei den Märkten ganz, ganz viel gemacht. Wir haben bei den Märkten so viel umgesetzt, dass es offenbar zum Teil an Ihnen vorübergegangen ist, denn bis auf die Superädifikate haben wir alles in der Marktordnung drinnen. Bei den Superädifikaten haben wir eine andere Meinung oder Haltung, aber auch die können wir gerne noch ausdiskutieren. 23 Millionen EUR in die Wiener Märkte! Morgen wird der Brunnenmarkt eröffnet, der längste Straßenmarkt Europas. Das war eine unglaubliche Kraftanstrengung, die wir sehr erfolgreich zum Abschluss bringen konnten.
Wir haben im Tierschutz sehr, sehr viel engagierte Arbeit geleistet. Die Tierrettung: Wir haben Detailinformationsveranstaltungen gemacht. Wir haben das Fiakerpaket abgeschlossen. Wir haben den freiwilligen Hundeführschein weiter ausgebaut. Wir haben eine Machbarkeitsstudie zur Tierversorgung gemacht. Morgen werden wir uns zusammensetzen und über kommunale Tierversorgung in Wien diskutieren, mit Expertinnen und Experten und den entsprechenden NGOs. Also auch da ist viel passiert.
Wir haben letzte Woche am Donnerstag viel zum Thema Antidiskriminierung von Schwulen, Lesben und Transgenders diskutiert. Wir haben ein tolles Verpartnerungspaket präsentiert, an dem wir im Jahr 2009 schon sehr, sehr intensiv gearbeitet haben. Wir haben die Queeren Stadtgespräche. Wir haben die Bullying-Veranstaltung gemacht, mit einer tollen Broschüre. Wir haben „Liebe verdient Respekt" als Kampagne gemacht. Und wir haben eben die Eingetragene Partnerinnenschaft und Partnerschaft ganz, ganz vorbildhaft in Wien umgesetzt, weil wir ein ganz klares Ziel auch in diesem Bereich haben, nämlich dass alle ihr Lebens- und Liebensmodell in dieser Stadt leben können, dass Liebe in dieser Stadt nicht mit zweierlei Maß gemessen wird und dass Homophobie in dieser Stadt keinen Platz hat. Da möchte ich mich auch bei allen bedanken, die dazu einen großen Beitrag geleistet haben. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Ich komme zum Abschluss. Dass wir heute diese Bilanz hier diskutieren können, dass wir heute diesen Bericht legen und diesen Rechnungsabschluss tätigen können, dafür sind in allererster Linie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich. Wir haben 90 Dienststellen, 13 davon in der Geschäftsgruppe 1. Wir haben sechs weisungsfreie Stellen. Wir haben drei Unternehmungen der Stadt, insgesamt ganze 65 000 Beschäftigte.
Diese 65 000 Beschäftigten sind keine Obezahrer, sind kein Heer von Frühpensionisten, sind auch keine Spaßkranken. Sie haben ein durchschnittliches Pensionsalter von 57. Sie sind engagiert, ihre Köpfe und ihre Hände rauchen tagtäglich für diese Stadt.
Sie pflegen die Wienerinnen und Wiener. Sie bilden unsere Kinder aus. Sie helfen uns in Notsituationen, löschen unsere Brände. Sie halten unsere Stadt instand. Sie stellen kundenfreundlich sämtliche Dokumente aus, beraten rund um die Uhr. Sie schützen unsere Tiere. Sie bauen Brücken und Bahnhöfe, sie transportieren Tausende von Fahrgästen im Jahr. Sie schauen auf unsere
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