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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 29.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 110

 

dient, erwähnt zu werden. Wir trauern um unseren ehemaligen - bis voriges Jahr - Chefarzt Dr Stephan Rudas. Dr Stephan Rudas war gemeinsam mit Dr Alois Stacher zu Beginn der 70er Jahre jene Persönlichkeit und Person, die die Psychiatriereform in Wien und damit in ganz Österreich - und darüber hinaus akzeptiert auch in ganz Europa - eingeleitet hat. Er hat die größten Verdienste in diesem Bereich, und - ich sage das bewusst - keine politische Partei, auch nicht die der Sozialdemokratie, bis auf einen einzigen Umstand: Wir haben ihn zum Chefarzt des PSD in Wien gemacht - trotz damaliger Abwerbungsversuche aus anderen Ländern, wie etwa aus Hamburg, München oder Paris, die ihn auch gerne gehabt hätten.

 

Stephan Rudas war zeit seines Lebens eine sehr bescheidene Persönlichkeit, und ich möchte hier nur mehr einen Satz erwähnen: Er hat einmal über sich selbst gesagt, er wollte der Seele der Menschen eine Stimme geben. - Das war sein politisches Lebenswerk, und das hat er getan. Und hätte Stephan Rudas nicht gelebt, dann wäre die Psychiatriereform in Wien nicht so weit, wie sie heute ist, und nicht so weit fortgeschritten. Dafür sind ihm zahlreiche Menschen, Patientinnen und Patienten, aber auch die Politik sehr dankbar, und wir werden in unseren politischen Überlegungen und Bestrebungen unseren ehemaligen Chefarzt sicherlich nicht vergessen.

 

Meine Damen und Herren! Nun zur Debatte über den Rechnungsabschluss 2009 betreffend den Wiener Krankenanstaltenverbund.

 

Es wurde ja heute schon viel gesagt. Was ist denn eigentlich alles geschehen, was ist passiert? - Dem Wiener Krankenanstaltenverbund, dem Management mit Herrn Generaldirektor Willi Marhold an der Spitze, gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort, ist es im Jahr 2009 gelungen, das bereits hohe Niveau der Patientenversorgung in Wien weiter auszubauen und nachhaltig zu fördern. Man hat zahlreiche Synergieeffekte genützt. Als wegweisend und innovativ - weil Sie das eingefordert haben, weil Sie ja gesagt haben, es gibt nichts, was innovativ ist - gilt auch die vom Generaldirektor des KAV initiierte trägerübergreifende Kooperation Wiener Dialyse GmbH in der Donaustadt, die 2009 mit 72 Dialyseplätzen in Betrieb ging.

 

Jetzt komme ich auch zum PSD. Bei der Umsetzung der beschlossenen Psychiatriereform wurde die Regionalisierung in der Psychiatrie konsequent verfolgt. 2009 konnte die Planung zur Errichtung des neuen Gebäudes in der Krankenanstalt Rudolfstiftung für die Übersiedlung der 5. Psychiatrischen Abteilung aus dem Otto-Wagner-Spital abgeschlossen werden. - Nicht geplant, sondern sie ist im Jahr 2009 abgeschlossen worden!

 

Im Jahr 2009 wurde KAV-weit ganz besonders auf PatientInnensicherheit - was Sie auch immer wieder fordern - und Qualitätsmanagement fokussiert. Als Weiterentwicklung des bestehenden Qualitätsmanagementsystems wird die Umsetzung des umfassenden EFQM-Ansatzes angestrebt.

 

Meine Damen und Herren! Der KAV im Überblick - was Sie ohnedies alles wissen -: Unter einem Dach sind 12 Spitäler und 11 Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien zusammengefasst. Der Wiener Bevölkerung stehen somit 8 896 Akutbetten und 3 849 Pflegebetten zur Verfügung. 2009 wurden von den rund 32 000 Mitarbeitern, die beschäftigt sind, 395 000 stationäre PatientInnen aufgenommen und betreut. Es wurden 4,2 Millionen Pflegetage erbracht, davon 108 000 Eintagesaufenthalte - also im Prinzip eine tagesklinische Betreuung. Die durchschnittliche Verweildauer lag bei 7,2 Tagen. Darüber hinaus wurden 3,4 Millionen Ambulanzbesuche verzeichnet. - Also, wenn Sie das als „nichts" empfinden, meine Damen und Herren, dann weiß ich nicht, in welchen Unterlagen, in welchen Büchern, in welchen Statistiken und Aufstellungen Sie im Normalfall lesen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Das Dialysezentrum Wien Donaustadt, meine Damen und Herren, wurde am 2. Dezember, ebenfalls 2009, nach nur 15 Monaten Bauzeit in der Donaustadt eröffnet. Rund 430 Patienten können dort im Endausbau an 72 Dialyseplätzen behandelt werden.

 

Ich möchte Ihnen jetzt gar nicht noch einiges Weiteres erzählen - auch wenn das wichtig wäre, denn Sie wissen wahrscheinlich auch nicht, wie viele Leute im Allgemeinen Krankenhaus stationär und in der Ambulanz betreut werden. Sie wissen wahrscheinlich nicht, was wir auch in anderen Bereichen alles getan haben. Im Wilhelminenspital haben wir eine neue Herzintensivstation errichtet. Im Kaiser-Franz-Josef-Spital wurde ein attraktiver neuer Eingangsbereich, ein Eingangspavillon geschaffen. Im Kaiser-Franz-Josef-Spital wurde eine neue Gesundheits- und Krankenpflegeschule um 18,9 Millionen EUR errichtet. Sie wissen, dass wir in Wien 2 100 Ausbildungsplätze in unseren Schulen haben. Wir haben die Kapazitäten nicht zurückgenommen, im Unterschied zu anderen Bundesländern. Wir behalten sie in Wien bei und tragen damit maßgeblich auch zur Sicherheit der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenanstaltenverbund bei.

 

Meine Damen und Herren! Wir haben darüber hinaus noch viele, viele Dinge getan, und ich möchte noch einiges nennen, was die TU 4 anbelangt. Wir haben für die älteren Menschen - das hängt mit der höheren Lebenserwartung zusammen - hier viel getan. Wir haben bei den Pflegeheimen der Stadt Wien das Pflegewohnhaus Leopoldstadt. Es verfügt über 306 tatsächlich aufgestellte Betten. Die Inbetriebnahme erfolgt im Herbst 2010. Wir haben das Pflegewohnhaus Meidling mit 256 Betten. Dieses wird ebenfalls im Herbst 2010 in Betrieb gehen. Für das Pflegewohnhaus Innerfavoriten mit 265 Betten war 2008 der Spatenstich und 2011 wird es in Betrieb gehen. Das Pflegewohnhaus Simmering mit 348 Betten wird im Jahr 2011 übergeben und besiedelt, mit Tages- und Seniorenzentren - das will ich Ihnen gar nicht vorlesen, wahrscheinlich interessiert es Sie gar nicht, aber es ist so. Pflegewohnhaus Liesing, Pflegewohnhaus Donaustadt, Pflegewohnhaus Baumgarten - und so ließe sich diese Liste weiter fortsetzen.

 

Wir haben mit unserem Geriatriekonzept, das 2015 abgeschlossen wird, einen richtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Dem haben Sie ja damals zugestimmt - jetzt können Sie sich anscheinend nicht mehr

 

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