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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 28.06.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 113

 

sind wir weit entfernt. Vom Erholungswert kann auch nicht die Rede sein. Da wurde wirklich viel verabsäumt.

 

Da wir gerade von Blumeninseln sprechen, fällt mir auch noch ein: Entlang der Linie 2 hat es früher in der Mitte der Straßen diese netten Blumenrabatten gegeben. Die haben immer sehr schön ausgeschaut und sind international sehr bewundert worden, doch hat man inzwischen auch die entfernt.

 

Da wir beim Thema Grün in der Stadt sind, muss ich noch die Schanigärten bemühen. Früher galt es als Kriterium von Schanigärten, dass die von Pflanzentrögen umgeben waren, da waren Pflanzen, Sträucher, Blumen et cetera. Das hat sehr schön ausgeschaut, diente dem ökologischen Gleichgewicht der Stadt und war ein Genehmigungskriterium. Heute ist es kein Kriterium für einen Schanigarten mehr. Es geht ab, damit ist der Garten nicht mehr das, was er einmal war.

 

Ein besonders übles Beispiel für einen ökologischen Super-GAU kann ich mir nicht verkneifen, nämlich die Sanierung des Schwarzenbergplatzes. Das war ein wunderschöner Platz, mit einem ganz tollen Blick aufs Grün. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, wie man diesen Platz so verunstalten konnte. Eine Orgie von Beton, Lichtmasten und Lichtspots, die jede Menge gekostet haben und den ursprünglich harmonischen Blick auf den Brunnen vollkommen verunstaltet haben! Bis heute ist in diese Richtung überhaupt nichts rückgängig gemacht worden. Wenn man aus der Vogelperspektive auf den Platz hinunterschaut, könnte man manchmal glauben, es wäre eine Einflugschneise.

 

Neu und modern muss nicht immer ökologisch und vor allem nicht immer eine Verbesserung sein. Ich erinnere an die Lichtmastengestaltung am Naschmarkt. Da haben wir ein tolles Jugendstilensemble, aber die neuen Lichtmasten sind nicht unbedingt eine optische Verbesserung.

 

Es wäre nicht der Bereich Umwelt, wenn wir nicht auch das Thema Hundeführschein streiften. Er wurde relativ schnell eingeführt, aber offensichtlich nicht wirklich durchdacht. So wurde vor Kurzem selbst aus Kreisen der SPÖ zugegeben, dass er vielleicht nicht ganz so glücklich beziehungsweise noch nicht ganz ausgegoren sei, dass noch Bedarf zur Überarbeitung gegeben sei. Das gilt besonders für die Hunderassenliste. Auf dieser fehlt nämlich nach wie vor der bissfreudigste Hund, der Schäferhund – vielleicht weil es der Lieblingshund der Wienerinnen und Wiener ist.

 

Da wir schon beim Thema Hunde sind: Der Hund ist der wichtigste Freund des Menschen und besonders für viele ältere Menschen ein wichtiger Ansprechpartner. Wie alle Lebewesen brauchen Hunde eine besondere Pflege und darüber hinaus ausreichend Auslauf. Da der Bereich Umwelt auch für Vierbeiner zuständig ist, sollten wir auch diesem Kapitel Platz einräumen. Der Umweltbereich ist damit dafür verantwortlich, dass in jedem Wiener Bezirk ausreichende, entsprechend große Flächen, teils auch mit Wasserzugang, als Hundeauslaufzonen errichtet werden, und zwar so, dass sich auch mehrere große Hunde darin bewegen und ihren Bewegungsdrang ausleben können.

 

Ganz zum Schluss fällt mir zum Thema Hunde – das sollte man nicht unerwähnt lassen – natürlich auch das Tierschutzhaus ein. Es ist vom Khleslplatz nach Vösendorf auf ein Grundstück der Stadt Wien übersiedelt und nur zehn Jahre nach seiner Eröffnung ist dieser Standort ein abbruchreifes Millionengrab. Es war nämlich ein Areal einer ehemaligen Ölraffinerie, das nie saniert wurde. Da stellt sich die Frage: Wie lange schaut unsere Stadträtin, die für den Tierschutz zuständig ist, noch zu, wie die Gesundheitsgefährdung von Angestellten und Tieren Platz greift? Und vor allem: Was wusste man in diesem Ressort über die Altlasten?

 

Im Umweltbericht beziehungsweise im Umweltbereich gibt es noch ein anderes Thema, nämlich das Leitbild Grinzing. Man muss schon sagen, da ist reichlich spät etwas erfolgt. Es ist eigentlich eine reine Alibiaktion, denn die Stadt Wien hat dem Ausverkauf und dem Verfall von Grinzing jahrelang zugeschaut, ohne mit der Wimper zu zucken. Ulli Sima weiß schon seit Jahren, dass der Weinbau stark zurückgegangen ist. Jetzt startet man eine Offensive, die sogar Immobilienmakler zum Weinbauern bringt, aber das scheint auch schon alles zu sein.

 

Es gibt natürlich noch andere Verunsicherungen im Umweltbereich: Zum Beispiel dieses sogenannte Kühlschrankpickerl. Ich weiß nicht, wer sich an diese Kühlschrankplakette noch erinnern kann. (GR Dr Wolfgang Ulm: Die findet man nie, wenn man einen Kühlschrank entsorgen will!) Ja, das hat man jahrelang beim Neukauf eines Eiskastens zahlen müssen, dann ist das draufgepickt worden und hat es geheißen, wenn man diese Bestätigung hat, bekommt man das zurück beziehungsweise einen Eiskasten gegen den nächsten Eiskasten.

 

Viele Millionen sind auf dieses Konto geflossen. Jetzt hat die EU diese Steuer wieder aufgehoben. Und was ist passiert? Gehört hat man nichts davon oder nicht wirklich viel. Da ist verabsäumt worden, der Bevölkerung zu sagen: Hey Leutl, ihr könnt jetzt euer Geld zurückbekommen! Geht hin, fordert das zurück! Ihr braucht das nicht mehr. Es hat aber auch niemand gesagt, was mit den Mitteln passiert, wenn die Leute diesen Schein nicht mehr haben. Was passiert mit diesen vielen Millionen Euro, die da liegen? Wenn man weiß, dass von diesen ausgegebenen Plaketten erst 18 Prozent wieder ausgelöst worden sind, dann kann man sich ausrechnen, wie viel Geld hier liegt, und zwar mit Zinsen.

 

Dann gibt es die Kritik an der Energiesparlampe. In vorauseilendem Gehorsam gegenüber der EU muss ja alles ohne Wenn und Aber übernommen werden. Es hat keiner geprüft, was für Langzeitfolgen dieses Licht auf Tiere, Menschen und Pflanzen hat und welche Umweltfolgen auf uns zukommen. Es spricht auch niemand darüber, dass diese Lichtquelle nur von Nutzen ist, wenn man sie als Langzeitlichtquelle benutzt und nicht kurzfristig ein- und ausschaltet. Inzwischen wissen wir auch, dass diese Lichtquelle hinsichtlich ihrer Lichtintensität mehr als zu wünschen übriglässt.

 

Weiters möchte ich das Thema der vielen bezahlten Watchers, die es in Wien gibt, streifen. Da weiß eigent

 

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