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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 28.06.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 82 von 113

 

in der öffentlichen Verwaltung nicht so viele Menschen mit Migrationshintergrund.

 

Ich habe gestern dem Herrn Aichinger erzählt, mit welchen Menschen ich spreche. Das sind Jugendliche, junge Menschen, die in Wien geboren sind, die hier zur Schule gegangen sind, die Zertifikate in der Hand haben, die Diplome in der Hand haben, die hier Universitäten abgeschlossen haben, aber leider am Arbeitsmarkt nicht zum Zug kommen. Ich glaube, dass wir durch die öffentliche Hand hier ein bisschen nachhelfen können, wenn wir unsere Strukturen öffnen können, wenn wir unsere Gehirne öffnen können, damit diese Menschen auch in der Gesellschaft eine Chance bekommen.

 

Warum? – Das würde dazu verhelfen, dass viele Menschen sich in der Stadt noch wohler fühlen, das würde dazu führen, dass die Produktivität in der Stadt steigt, und das würde dazu führen, dass das Zusammenleben in der Gesellschaft besser funktioniert.

 

Das ist unser Ziel. Wir wollen ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft fördern, wir wollen nicht die Leute gegeneinander hetzen, und ich hoffe und wünsche mir, dass wir uns in Zukunft auch in persönlichen Gesprächen austauschen. Einige haben wir ja geführt. Wo ist der Herr Aichinger? Mit dem Herrn Frigo haben wir im Pausenraum gesprochen. Ich finde, diese Gespräche sind notwendig.

 

Treten wir einmal vor Ihren Wählern und Wählerinnen gemeinsam auf und diskutieren wir einmal über Zuwanderung und über Integration. Ich bin gerne bereit, zu den Moscheebaugegnern oder Moscheevereingegnern zu gehen, um mich mit ihnen zu unterhalten. (GR Mag Wolfgang Jung: Ja, jeder kann Ihrem Geschwätz zuhören!) Ich war in der Rappgasse, ich war in der Dammstraße und werde auch gerne hingehen. Warum? – Weil es in den Köpfen der Menschen eine eindimensionale Einstellung zu bestimmten Herkunftspersonen gibt. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das ist ja unglaublich!) Das müssen wir durchbrechen.

 

Das müssen wir durchbrechen, aber Sie fördern das ja, Herr Gudenus. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Viele Menschen verstehen, was Sie für eindimensionale Gedanken haben! Das ist ja unglaublich!) Sie fördern das, Herr Gudenus, und wir sind dazu da, dass diese Stereotypen nicht gefördert, sondern abgebaut werden. Und Sie können sicher sein, dass wir, die rot-grüne Koalition, in diesem Punkt entschlossen vorgehen werden. – Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ. – GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das waren die schlimmsten 40 Minuten meines Lebens!)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Bevor der nächste Redner zu Wort gelangt, darf ich noch zwei Mitteilungen nachholen. Es ist noch bekannt zu geben, dass Frau Kollegin Wurzer auf Grund von Krankheit den ganzen Tag entschuldigt ist und dass Frau Kollegin Hebein ab 18.30 Uhr für zirka drei Stunden entschuldigt ist.

 

Zur einer tatsächlichen Berichtigung hat sich nunmehr Frau Mag Feldmann gemeldet. Sie haben drei Minuten.

 

18.15.00

GRin Mag Barbara Feldmann (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Vielen Dank. – Herr Kollege Akkilic, bevor ich Ihnen meine tatsächliche Berichtigung erkläre, möchte ich nur sagen, wir neoliberalen Frauen haben uns abgesprochen, dass wir uns bereiterklären würden, den männlichen Kollegen ein paar Schönheitstipps zu geben. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 

Unabhängig davon ist es sehr schade, dass Sie nichts Praktisches gesagt haben, nichts, was man umsetzen kann, sondern nur theoretisiert und abgelenkt haben.

 

Aber gehen wir zu den Teilzeitjobs. Ja, die Frauen haben viele Teilzeitjobs, anders geht es nicht. Laut SORA-Barometer und anderen Umfragen würden sehr viele gerne einen Vollzeitjob haben, wenn in Wien die Rahmenbedingungen – Nachmittagsbetreuung – passen würden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP. – GR Dipl-Ing Martin Margulies, in Richtung des Vorsitzenden: Ihre Vorsitzführung ist furchtbar schlecht! Was wurde eigentlich tatsächlich berichtigt?)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat sich auch die Frau Klubvorsitzende Marek zu einer tatsächlichen Berichtigung gemeldet. – Bitte schön. Sie haben auch drei Minuten.

 

18.16.04

GRin Christine Marek (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Der Herr Kollege Akkilic, meine Damen und Herren, hat behauptet, die Väterbeteiligung liegt derzeit bei 3 Prozent.

 

Tatsächlich, meine Damen und Herren, zahlt es sich aus, sich die Fakten anzusehen. Bei den Kurzvarianten liegt die Väterbeteiligung mittlerweile bei 31 Prozent. Ein Drittel ist viel, meine Damen und Herren. (GR Mag Rüdiger Maresch: Aber doch nicht Väterkarenz! Das ist nicht wahr!) In den Kurzvarianten sind es 31 Prozent. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Herr Kollege Akkilic, eine weitere Behauptung, die Sie aufgestellt haben: Sie haben gesagt, während meiner Zeit als Familienstaatssekretärin ist nichts weitergegangen. Sie haben nur den Papa-Monat angesprochen. Ich erinnere an die Weiterentwicklungen beim Kinderbetreuungsgeld zum einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld und an den verpflichtenden Gratiskindergarten, mit dem sich Wien auch durchaus rühmt. (GR Dipl-Ing Martin Margulies: In Wien ist er tatsächlich gratis! Das ist der Unterschied zwischen Wien und Vorarlberg!)

 

Das sind zwei Projekte, die hier unter anderem weitergegangen sind. Der verpflichtende Gratiskindergarten ist auch ein Projekt aus meiner Zeit als Familienstaatssekretärin. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Dem Vernehmen nach hat sich auch Herr Kollege Akkilic zu einer tatsächlichen Berichtigung gemeldet.

 

Ich darf nur zur Geschäftsordnung sagen: Tatsächlich Berichtigungen können grundsätzlich außerhalb der Redezeit und außerhalb der Tagesordnung gemacht werden. Also wir können uns auch den ganzen Abend mit tatsächlichen Berichtigungen unterhalten. – Bitte schön. Drei Minuten. (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Das haben Sie bei den anderen nicht vorausgeschickt!)

 

18.17.31

GR Senol Akkilic (Grüner Klub im Rathaus)|: Danke

 

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