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Gemeinderat, 23. Sitzung vom 24.05.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 81

 

Bereich – eben der Freude an Musik, der Auseinandersetzung mit der Musik einen entsprechend stärkeren Stellenwert zu geben.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die 2. Zusatzfrage wird von GRin Mag Wurzer gestellt.

 

9.47.08

GRin Mag Martina Wurzer (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen!

 

Es ist gut, dass wir die musikalische Bildung in Wien jetzt auf neue Beine stellen und damit dem bisherigen Mangel an Musikschulplätzen entgegenwirken, aber auf jeden Fall auch dafür sorgen, dass alle Kinder musikalische Bildung erhalten können. Das ist eines der zentralen Ziele, nämlich dass es nicht mehr auseinanderklafft und abhängig vom Elternhaus ist, ob man ein Musikinstrument erlernt, ob man musiziert oder nicht, wie das bisher der Fall ist, nämlich dass tendenziell mehr AHS-SchülerInnen ein Musikinstrument erlernen und weniger SchülerInnen, die in Hauptschulen sind, das also sehr wohl abhängig ist vom Bildungshintergrund und vom sozialen Status.

 

Für uns ist es wichtig, dass musikalische Bildung ein integrativer Bestandteil der Allgemeinbildung ist, und vor allem wollen wir Bedacht darauf nehmen, dass Musizieren einfach Spaß macht. Deshalb meine Frage an Sie: Wie werden wir es in Zukunft schaffen, dass alle Kinder, unabhängig von ihrem sozialen Status, musikalische Bildung erhalten können.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Also in erster Line aus meiner Sicht eben durch das niederschwellige Angebot direkt an Schulen. Wir wissen, es ist das natürlich jener Bereich, der sowohl im Regelschulunterricht als auch in der Nachmittagsbetreuung viel Zeit in Anspruch nimmt, und natürlich ist auch uns bewusst, dass, wenn man nicht rechtzeitig reagiert hätte – ich verweise nochmals darauf, wir haben darauf rechtzeitig reagiert –, mit der Zunahme von ganztägiger Betreuung und vor allem auch mit der Zunahme der entsprechenden Ganztagsschulmodelle musikalische Ausbildung schwieriger wird. Denn wenn ich um 17 Uhr oder um 15.30 Uhr die Schule verlasse und dann nur ein Angebot in den Abendstunden in Anspruch nehmen kann, dann ist das für viele natürlich auch ein gewisses k.o.-Kriterium, dass sie dann sagen, ich will nicht.

 

Daher ist es für uns auch ganz wesentlich, dieses niederschwellige Angebot an den Schulen bereits zu etablieren, und ich glaube, hier haben wir hervorragende Modelle. Noch einmal: 4 800 Kinder, die alleine in diesem Bereich gekommen sind, sind ganz, ganz wesentlich.

 

Ich möchte trotzdem noch einmal darauf hinweisen, natürlich kann man über den Versorgungsgrad immer wieder diskutieren, gar keine Frage, und es stimmt natürlich schon, dass die Nachfrage vor allem und fast ausnahmslos bei den zwei großen begehrten Instrumenten Gitarre und Klavier – wer immer ein Klavier zu Hause hat, daran kann man natürlich auch schon eine soziale Gewichtung feststellen – entsprechende Wartelisten in diesem Bereich produziert. Ja, das stimmt, in vielen anderen Bereichen aber, die dann den Kindern wesentlich mehr Spaß machen – denn Gitarre ist sehr stark natürlich noch ein Kinder- und Jugendlicheninstrument, beim Klavier steht schon oft auch der Wunsch der Eltern dahinter –, ist diese Auseinandersetzung mit verschiedenen Instrumenten der wesentliche Bereich für uns. Das schon angesprochene Musikkarussell zum Beispiel oder auch die Bläserklasse sind ja wirklich ein tolles Instrumentarium, um den Schwerpunkt durchaus auch woanders hinzulegen. Das ist gerade auch für Konzerte beziehungsweise für große Orchester von einer besonderen Bedeutung, denn die Gitarristen sind dort nicht in der Überzahl und so viele Klaviere stehen in den großen Orchestern auch nicht zur Verfügung.

 

Das heißt, wir brauchen hier das vielfältige Angebot. Das wollen wir sicherstellen, aber uns natürlich auch neuen Trends nicht verschließen. Gerade eben die Auseinandersetzung mit Weltmusik und Popmusik sei in diesem Zusammenhang nochmals zusätzlich erwähnt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die letzte Zusatzfrage zur 3. Frage wird von GR Ing Guggenbichler gestellt. – Bitte schön.

 

9.50.26

GR Ing Udo Guggenbichler (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Nachdem ja die Bürger in Währing des Öfteren Interesse daran gezeigt haben, an einer Nachnutzung des Semmelweis-Areals teilzuhaben, und auch eindeutige Bezirksvertretungsbeschlüsse diesbezüglich vorhanden sind, die Stadt aber leider Gottes drübergefahren ist und im eigenen Interesse anscheinend dort eine neue Schule installieren will, wollte ich Sie fragen, weil Sie auch angesprochen haben, Sie wollen leistbare Angebote haben für Talente und auch einen niederschwelligen Zugang.

 

Hier in dieser Schule kosten wahrscheinlich die Unterrichtseinheiten pro Jahr für einen Schüler 45 000 EUR, und ich wollte fragen: Hat sich die Stadt Wien überlegt, wie sie auch Schüler aus Wien, die nicht zu den Superreichen gehören, unterstützen wird, um dort vielleicht ein Stipendium zu bekommen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Es handelt sich in diesem Bereich um eine private Initiative, deren Schwerpunkt auch gar nicht im Bereich der österreichischen Schülerinnen und Schüler liegt, sondern durchaus im Bereich einer speziellen Ausbildungsstruktur, und es ist nicht daran gedacht, jede Privatinitiative automatisch zu fördern, auch wenn sie in einzelnen Bereichen durchaus unseren Zielsetzungen entspricht.

 

Ich glaube, wir haben hier ein breites Angebot. Wenn es hier diese entsprechende Initiative gibt, begrüße ich das, das ist eine zusätzliche Ergänzung, gerade auch um dem Bereich der Musikausbildung auf einem internationalen Level zusätzlich einen Drive zu verleihen, aber man muss festhalten, es ist eine Privatinitiative. Mein Schwerpunkt ist, dass die Musikschule zu den

 

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