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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 04.10.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 70

 

haben einfach die Bäume vom kleinen Topf in einen größeren Topf gepflanzt. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Also richtig pflanzen ist das nicht. Es ist vielleicht eine Pflanzerei, aber richtig pflanzen kann man das nicht nennen. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

 

Dabei wäre das ja sogar in einer Symmetrie. Schöne Obstbäume – im „Falter“ steht was von Birnen und so weiter – würden das Stadtbild ja gar nicht stören. Dagegen hätte ich ja gar nichts, aber dass sie es nicht einmal wirklich einpflanzt haben. Es ist wahrscheinlich als Demonstration angemeldet gewesen. Da hätte man sie nachher gar nicht mehr herausnehmen müssen, das hätte dann die Stadt Wien mit von Steuergeldern gemacht, das wäre überhaupt kein Problem gewesen.

 

AgrarAttac – allein schon der Name hindert einen Durchschnittsbürger daran, so einer Bewegung näherzutreten. Dabei sind die Ideen vielleicht nicht grundsätzlich abzulehnen.

 

Dann die Volxküche, die hat da auch mitgemacht. Ich habe im Internet nachgeschaut, Volxküche mit x. Die machen halt so kollektives Gruppenkochen in selbstverwalteten Einrichtungen, und da wird hauptsächlich vegetarisches Essen angeboten, aber auch vegane Speisen. Gibt es da Veganer (in Richtung der GRÜNEN) bei der Fraktion? Nein? Sonst hätte ich schon geschaut, ob keiner Lederschuhe oder einen Ledergürtel trägt oder sonst irgendwas, denn dann wird es eng. Ich frage mich immer, wie man sich das Leben so schwer machen kann. (Heiterkeit bei der FPÖ.)

 

Da gibt es ja dann noch die Diätveganer, die Fruitarian, oder wie die heißen, die dürfen nämlich nur die Früchte essen, die herunterfallen. (Lebhafte Heiterkeit bei der FPÖ.) Das sind die Diätveganer.

 

Bei StadtFruchtWien habe ich auf der Homepage nachgeschaut, und da war ein großer Event: die Rettung einer Brombeerhecke am Längenfeld. Die wurde dann laut dem Folder von der Polizei entfernt, weil dort ein Drogenumschlagplatz ist. StadtFruchtWien schreibt, nein, das sind höchstens Konsumenten, aber keine Dealer. GuerillaGärtner vom Längenfeld haben sich da also starkgemacht. Und da gibt es Fotos, wo sich einer gerade an einem Dorn oder eigentlich Stachel sticht und beklagt. Nach der Entfernung durch die MA 42 haben sie aber einen Augenschein vorgenommen und sind draufgekommen, dass die Wurzeln noch vorhanden sind. Das heißt, es besteht Hoffnung für die nächste „Wienwoche“, die wir wahrscheinlich, so es keine Neuwahlen gibt, nicht verhindern werden können, dass man hier dann doch seine Marmelade machen kann. Schwer wird es mit den Veganern, wenn die darauf warten, bis die Brombeeren abfallen, denn die verfaulen am Baum. Da wird das nichts. (Heiterkeit bei FPÖ und ÖVP.)

 

Aber man kann sich ja zum Beispiel an eine Brombeerhecke anketten. Wenn man jetzt glücklerlicherweise noch ein Sadomaso-Anhänger ist, kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und sozusagen eine Mahnwache machen. (Heiterkeit und Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)

 

Und das bringt mich auch schon zum Nächsten, was du breitgetreten hast: Hermes Phettberg. Ja, Hermes Phettberg. Irgendwo gab es auch eine Aktion „So schön kann Schwulsein sein“, oder so irgendwie heißt das. Ja, wahrscheinlich wird das so sein, muss aber nicht. Und da kommen wir jetzt zu dieser Aktion. Also ich habe mir die „Nette Leit‘ Show“ auch immer gerne angeschaut, das war wirklich eine nette Unterhaltung. Damals gab es ja noch entweder Frucade oder Eierlikör, aber wenn die Grünen so etwas in die Hand nehmen, kann man dort nur mehr einen Natursekt trinken. (Heiterkeit bei FPÖ und ÖVP.) Ich hoffe, ihr wart alle dort und habt das auch getrunken. Oder? Gibt es einen, der sich outet? (GR Mag Rüdiger Maresch: Was soll das jetzt?) Na, Entschuldigung. (Lebhafte Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Schau, wie sie sich aufregen, auch die Bettelbeauftragte. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

 

Ich werde etwas dazu sagen, diese Aktion unter den Titel zu stellen, gegen Homophobie zu sein. Da frage ich mich: Ist jemand homophob, wenn er nicht unbedingt den körperlich nicht mehr so fitten Herrn Phettberg im Rollator an einen Baum gefesselt sehen will? Ist man homophob, wenn man nicht Urin trinkt? Dann weiß ich nicht, welche Gruppe von Menschen ihr da ansprecht. Da kann ich nur sagen: Gut so! Damit ist sichergestellt, dass das Wachstum der Grünen eindeutig eine gewisse Grenze hat. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf von GR Dr Kurt Stürzenbecher.) Und wenn das Ganze noch im Ernst-Arnold-Park stattfindet, würde der sich wahrscheinlich denken: Wann da Herrgott net will, nutzt es gar nichts!

 

Ich will ja jetzt nicht über Sadomasochismus reden. Wir wissen alle, da gibt es auch vielfache Äußerungen in der Kunst dazu. Ich hätte ganz einfach gesagt, das Ganze ist Nobuyoshi Araki für Arme. Araki, ein berühmter Bondage-Künstler, Fotografien, für all jene, die es nicht wissen. (GRin Prof Dr Elisabeth Vitouch: Nicht nur Bondage!) Na ja, die berühmtesten Fotos sind Bondage-Fotos, aber ist ja wurscht. Also das ist unter den „Magic Drinks“ zu verstehen.

 

Ich will mich nicht noch 25 Minuten auslassen, aber vielleicht noch ein paar Highlights aus der Presse.

 

Ja, der Bettelbeauftragte, auch etwas, was man durchaus glaubt. Die Frau Hebein war ja bei dieser Diskussion, dass man Bettler inkludieren soll in die Solidarität. Ich glaube, man sollte eher schauen, dass es keine Bettler gibt, dass die Leute sich den Lebensunterhalt leisten können und dass keiner betteln muss entweder aus Armut oder weil er von irgendwelchen kriminellen Organisationen abhängig ist. Aber bitte. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. – Zwischenruf von GRin Birgit Hebein.)

 

Was mich besonders gefreut hat, sind diese Artikel im „Falter“, denn es gibt kaum eine Zeitschrift, die sich so sarkastisch darüber auslässt. Darf ich das kurz vorlesen, damit ich auch etwas zitiere. Also „Falter“ vom 26.9.: „Was früher alternativ hieß, ist heute kollektiv, partizipativ, inklusiv, in jedem Fall aber transgendersensibel und underscore zu schreiben. Eine Bleibeführer_in“ – Bleibeführer, das ist das, was man auf wien.at auch sieht in allen Sprachen; da haben sie die AntiKulti-Gruppe aus Zürich genommen, aber ist wurscht – „zum Beispiel ist eine Broschüre für AsylwerberInnen, QuererInnen. Das

 

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