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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 04.10.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 70

 

GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl (unterbrechend): Berichtigung, bitte!

 

GR Mag Gerald Ebinger (fortsetzend): Und noch etwas als Entgegnung zum lieben Rüdiger Maresch, der natürlich gleich auf die Barrikaden geht, wenn ich etwas über Pflanzen sage. Ja, wenn das so ist, das man beim Ostarrichipark nichts pflanzen kann, dann spricht das ja für mich und für das, was ich sage: dass das Theoretiker sind, die von der Praxis keine Ahnung haben. Sonst hätte man sich einen anderen Park aussuchen müssen, wo man wirklich etwas einpflanzen kann. (GR Mag Rüdiger Maresch: Von dir erwarte ich mir gerade bei diesem Punkt Besseres! Wirklich! Du enttäuscht mich in diesem Fall!)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Ing Mag Dworak. Ich erteile es ihm.

 

12.58.04

GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Herr Stadtrat! Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Ich kann das vielleicht nicht so mit den Bonmotscherln. Zum Thema „Wienwoche“ nur einen Satz: Ich persönlich habe es nicht gesehen. Ich glaube, da waren Dinge dabei, wo pro und kontra zu diskutieren ist. Ich glaube nur, dass die Hermes-Phettberg-Geschichte nicht gerade das Intelligenteste war. Ich habe auch geglaubt, dass der Kollege Lobo ernsthafter ist, aber ich habe es heute sozusagen bewiesen bekommen, dass das nicht der Fall ist.

 

Mein zentrales Thema ist es aber, auch noch ein bisschen das Wien Museum und die Diskussion rundherum zu beleuchten und auch den Dank an die Kollegin Schwarz und den Herrn Kollegen Kircher auszusprechen. Die Kollegin Schwarz hat das wunderbar vorbereitet, Mag Kircher hat das wunderbar geführt und auch das Programm zusammengestellt. Hier wirklich mein Dank an alle, die dabei waren, auch an das Büro des Herrn Stadtrates. Ich möchte nur zum Thema der Standorte reden. Wir werden ja bald mehr über das Pro und Kontra verschiedener Vorteile dieser einzelnen Standorte hören.

 

Mich hat auf dieser Ausschussreise das unterschiedliche pädagogische Konzept zwischen Deutschland und Großbritannien interessiert. Das war wirklich neu für mich. Hier ist Museum ein ganz anderes Thema in der Pädagogik, hat einen ganz anderen Stellenwert als bei uns. Liverpool war selbstverständlich ein ganz tolles Erlebnis, aber auch das Folkwang-Museum in Essen, und ich glaube, das wird einen neuen Impuls und neue Konzepte für das Wien Museum ergeben.

 

Ich möchte auch den Umbau des Städel-Museums in Frankfurt am Main erwähnen. Dort habe ich mich selber davon überzeugen können, wie es möglich ist, in einem bestehenden Bau 3 500 m² Ausstellungsfläche plus 1 500 m² Depotfläche unterzubringen, und zwar unterirdisch. Und es hat wirklich unter dem Direktor Max Hollein – den ich, soweit ich weiß, auch am 16. sehen werde – eine Faszination ausgelöst, wie Museen umgestaltet werden. Faktum ist, das ist ein Kunstmuseum – also Bilder, Fotografie –, und auch das ganze Werden dieses Museums ist für mich in Zusammenhang mit der Entwicklung des Wien Museums ein sehr interessanter Fall.

 

Faktum bleibt, das Wien Museum ist in der derzeitigen Situation äußerst gefährdet. Ich glaube, wir alle hier in diesem Hohen Haus stehen für den Neubau oder Umbau eines Wien Museums, ich glaube, es gibt keine Fraktion, die sich dagegen ausspricht. Über den Standort werden wir alle diskutieren. Nur möchte ich daran erinnern, dass die Sanierung des bestehenden Museums am Karlsplatz mehr als 20 Millionen EUR kostet, um dieses Gebäude überhaupt längerfristig funktionsfähig zu erhalten, und das macht sicher auch den Neubau oder den Aspekt des Neubaus nicht einfacher.

 

Als zweiten großen Bereich möchte ich die Nöte der Kulturschaffenden in dieser Stadt beleuchten. Immer mehr klagen Kulturinitiativen über geringer werdende Budgets, ganz selten werden Kulturinitiativen mit höheren Budgets belohnt, und nicht zuletzt sind Länder und Kommunen – und hier leider auch die Stadt Wien – jene, die die Kostentreiber sind. Denken Sie an die Mieten in dieser Stadt, an Energiebezüge oder öffentliche Dienstleistungen. Das alles ist teurer geworden bei gleich bleibenden Budgets. Wie, meine Damen und Herren, sollen da diese Institutionen längerfristig überleben, wenn sie immer höhere Kosten zu beklagen haben?

 

Der Herr Stadtrat kennt genauso wie wir den Einkommensbericht der Künstlerinnen und Künstler, und wenige können von ihrer Tätigkeit als Künstler wirklich gut leben. Viele haben einen Zweit- oder gar einen Drittjob, und es fragt sich, wie die Kulturpolitik in dieser Stadt in Zukunft aussehen wird bei sinkenden Budgets. Und das wird in der nächsten Zeit die große Herausforderung in der Wiener Kulturpolitik sein. Danke schön! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Meyer. Ich erteile es ihr.

 

13.04.35

GRin Uta Meyer (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!

 

Ich möchte ganz kurz auf die Kulturreise eingehen, die wirklich wunderbar war. Vor allem gab es ein ausgezeichnetes Gesprächsklima, und das wird uns wahrscheinlich bei der Findung eines Konzepts für das Wien Museum sehr helfen, damit wir da auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

 

Ich gehe heute auf diese sogenannte Historikerkommission ein, die bezahlt wird, um die Straßen und Plätze von Wien zu durchleuchten, um festzustellen, ob diese nach Personen benannt werden, die politisch nicht korrekt sind.

 

Eines ist ja schon gelungen bei dem wirklich profilierten Dr Karl Lueger: Den Ring gibt es nicht mehr, und, wäre es gegangen, hätte man auch sein Denkmal schief gestellt, nur war das statisch nicht möglich. Gott sei Dank!

 

Die Doppelbödigkeit in dieser Geschichte ist für mich der Friedrich Adler, die Benennung im 10. Bezirk. Der Sohn des Viktor Adler bekommt eine Straße zu seinen Ehren. Er ist verurteilt als Mörder des Ministerpräsidenten Stürgkh, dann wurde das Todesurteil in eine Haftstrafe umgewandelt, und in den Wirren der 1918er Jahre hat

 

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