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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 05.12.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 29

 

man kann die Tribüne überhaupt nicht aufstocken, es ist technisch nicht möglich. Wir bauen lieber – das war allen Ernstes der Vorschlag der SPÖ – das gerade um viel Geld umgebaute Dusika-Stadion um, reißen die Caps aus ihrer Umgebung heraus und schicken sie in den 2. Bezirk über die Donau hinüber. (GR Mag Thomas Reindl: Märchenstunde!)

 

Das war allen Ernstes der Vorschlag der Stadt Wien. Das wäre wieder ein Millionengrab geworden, wenn es überhaupt fertig geworden wäre. Das weiß man nicht, vielleicht wäre das Eis auch wieder davongeschwommen oder vielleicht hätte die Kühlung nicht funktioniert. Gott sei Dank, wir sind draufgeblieben, haben Anträge eingebracht auf Aufstockung der Schultz-Halle auf 6 000 bis 7 000 Plätze. Nein, geht nicht, brauchen wir nicht! Unsere Anträge sind alle abgelehnt worden. Gemacht worden ist es schlussendlich doch, wahrscheinlich auf Druck von Präsident Schmid von den Capitals, und weil wir einen intelligenten, machbaren Vorschlag abgeliefert haben. (GR Mag Thomas Reindl: Aber nicht auf Grund der FPÖ!) – Einstweilen bleibe ich noch Leider-nicht-Stadtrat, das möchte ich nur zwischendurch bemerken. – Da hat sich, Gott sei Dank, die Stadt Wien, die SPÖ, durch Druck von vielen Seiten dazu erweichen lassen, endlich einmal eine intelligente, zukunftsweisende Lösung umzusetzen. Ohne gröbere Skandale (in Richtung GR Mag Thomas Reindl), Thomas, das hat Seltenheitswert, aber es fußt ja auch auf einem Vorschlag der Freiheitlichen.

 

Aber zurück zum Stadthallenbad, weg vom Eis, hin zum vielleicht irgendwann wieder einmal auch für längere Zeit befüllten Becken. Es steht ja auch im Raum, dass es nie wieder aufsperrt, dass es abgerissen werden muss. Das ist ja bei der SPÖ – und die Grünen halten ja ganz fein den Mund – gar nicht so unmöglich, dass wir dieses Juwel in Bestlage vielleicht irgendwann abreißen müssen. (GR Mag Thomas Reindl: Das schreibe ich mir auf! Die Stadthalle ist ein Juwel!)

 

Es wurde auch schon ein neues Schwimmsportzentrum andiskutiert, da hat die ÖVP schon Anträge eingebracht, die Freiheitlichen auch. Wir sagen, die Seestadt Aspern wäre ideal dafür geeignet, schon auf Grund des riesengroßen Einzugsgebietes. Floridsdorf und Donaustadt haben gemeinsam 300 000 Einwohner, es werden laufend mehr. Mit dem 2. und 20. Bezirk haben wir 500 000, mit den Umlandgemeinden 600 000 Einwohner. (GR Karlheinz Hora: Das stimmt nicht!) – Charly Hora, du müsstest es wissen als zukünftiger Bezirksvorsteher und Experte für eh alles. Du kannst mich nachher aus der Leopoldstadt weiter belehren, ich höre dir weiter gerne zu.

 

Ungefähr 600 000 Menschen im Norden, Nordosten Wiens würden sich über ein Schwimmsportzentrum mit dichtem Becken freuen, mit Möglichkeiten für den Breitensport und für den Spitzensport. Denn im Moment ist es zum Beispiel im Stadionbad so abgelaufen, dass um 9 Uhr in der Früh, wenn die Kassen aufgemacht haben, die Spitzensportler, die international für uns Medaillen holen sollen, aus dem Becken hinausgescheucht worden sind, sie haben dann gnädigerweise noch zwei Bahnen bekommen, und daneben sind die kleinen Kinder mit dem Schwimmreifen reingehüpft. Das sind natürlich „ideale“ Trainingsbedingungen, und dann wundern sich alle, warum wir nichts reißen.

 

Die Erfolge, die wir in den letzten Jahren im Schwimmsport erzielt haben, sind dann nicht darauf zurückzuführen, dass die Nachwuchsarbeit oder die Bedingungen in Wien so toll sind, sondern weil das ja lauter Einzelkämpfer sind: Jukić mal zwei, Nadarajah – wenn ich den Namen nicht richtig ausspreche, bekomme ich wieder einen Rüffel von der geheimen Sprachpolizei, ich hoffe, ich habe es richtig ausgesprochen – oder der Rogan zum Beispiel. Die haben sich international vorbereitet, sind nach Amerika gegangen, Privattrainer und so weiter. Die Erfolge braucht ihr euch nicht als Federl auf den Hut stecken, die haben sich selbst durchgesetzt, trotz der schlechten Bedingungen in der Sportstadt Wien.

 

Wenn wir aber vielleicht einmal ein paar Medaillen und das auf längere Zeit machen wollen, wenn wir uns in der Weltspitze etablieren wollen, dann brauchen wir ein oder, ich hoffe, ein zweites Schwimmsportzentrum. Wenn die Stadthalle noch zu sanieren ist, dann verlangen wir, dass dort – und damit möchte ich vom Schwimmsport zum Tauchsport kommen – ein Tauchsportzentrum eingerichtet wird. Denn der Tauchsport ist in den letzten Jahren auch ein Breitensport geworden. Es sind aber in den Hallenbädern in Wien die Bedingungen nicht gegeben, dass die Tauchschulen dort ihre Trainingsprüfungen durchführen können.

 

Daher fordert die FPÖ, dass der Gemeinderat beschließen soll, im Stadthallenbad ein Tauchzentrum einzurichten, das ein Tauchbecken mit mindestens 5 m und einen Tauchturm mit mindestens 12 m Tiefe umfasst, wobei wir in formeller Hinsicht die sofortige Abstimmung verlangen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Zum Schwimmsportzentrum am Flugfeld Aspern. Dort tut sich nicht überragend viel, ich fahre dort oft mit dem Rad. Die Hanseln vom Wagenplatz sind jetzt dort, ich hoffe, nicht lange. Sie liegen schon wieder der Stadt Wien in den Ohren, dass sie ein billiges Grundstück haben wollen. Wir haben dort vorige Woche einen lustigen Dreh mit dem ORF gehabt, da bin ich schon neugierig, was da herauskommt: Euer Wagenplatz, die grünen – nicht ihr, die GRÜNEN – Schwammerl am Wagenplatz, die Anarchisten, die die Gesellschaft, die Autoritäten ablehnen, aber von diesen Autoritäten, von dieser Gesellschaft durchgefüttert werden sollen. 90 Prozent arbeiten nicht, wollen aber günstig und umsonst ein Grundstück und wollen der Allgemeinheit zur Last ...

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik (unterbrechend): Ich darf Sie schon auf den Titel der heutigen Gemeinderatssitzung aufmerksam machen!

 

GR Anton Mahdalik (fortsetzend): Das nehme ich natürlich zur Kenntnis. Beschämt. (GR Prof Harry Kopietz: Dann halten Sie sich auch daran!) Ich war gerade in der Seestadt Aspern, die wir als Idealstandort für das Schwimmsportzentrum erachten, vielleicht genau dort, wo heute die Wagenplatz-Hanseln campieren. Und das war auch schon der letzte Schwenk zu den grün angehauchten Anarchisten. Den Masterplan können wir noch

 

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