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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 26.04.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 44 von 46

 

Johanna Dohnal die ursprüngliche Schirmherrin für dieses internationale Festival. Es ist eine ganz, ganz hervorragende, empfehlenswerte Sache, die da stattfindet.

 

Die Projektreihe Postmigrantische Positionen wurde auch aus diesem Rahmenbetrag gefördert, von der wir vieles gelernt haben, wie wir in Wien mit neuen Bevölkerungsschichten umgehen können, mit der Unterrepräsentierung neuer Bevölkerungsschichten vor allem auf den Sprechtheaterbühnen.

 

All diese Dinge, das Wiener Vorstadttheater zum Beispiel, wurden hier gefördert. Das sind Beträge wie in dem Fall 15 000 EUR. - Ich weiß nicht, warum Frau GRin Leeb contra redet, uns Dinge vorwirft und dann weggeht und nicht zuhört. Das ist eigentlich schade, da könnte sie vieles lernen. Also das Wiener Vorstadttheater zum Beispiel wird hier mit 15 000 EUR gefördert. Das ist öffentlich, das haben Sie auch. Das ist nicht geheim, das hält keiner geheim, das ist also leicht einsehbar.

 

15 000 EUR fürs Wiener Vorstadttheater: Was machen die? Die machen Gefängnistheater. Was ist Gefängnistheater? Das heißt, man macht mit Gefängnisinsassen und -insassinnen Theater. Das ist erstens einmal nicht nur eine ganz, ganz großartige, erfolgreiche Resozialisierungsmaßnahme - damit die Leute dann erstens einmal da drin etwas zu tun haben, auch über die nicht sozialen Dinge, die sie gemacht haben und weswegen sie im Gefängnis sitzen, reflektieren können, das verarbeiten können und damit möglicherweise weniger rückfällig werden -, sondern es ist auch künstlerisch sehr, sehr häufig sehr, sehr hervorragend, wie das Wiener Vorstadttheater zeigt.

 

Was passiert in anderen Ländern mit so etwas? In Berlin werden Gefängnistheater, auch das Wiener Vorstadttheater, zum Theatertreff, zum Berliner Theatertreffen eingeladen, weil sie so gut sind, weil sie so hervorragend sind. Was passiert bei uns? Bei uns sorgen Gefängnisse unter der politischen Verantwortung der Justizministerin - das ist eine von Ihnen, das ist ÖVP -, unter der politischen Verantwortung der ÖVP dafür, dass denen alle nur möglichen Hindernisse in den Weg gelegt werden. Mir hat der Leiter dieses wunderbaren Wiener Vorstadttheaters erzählt, wie das läuft. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 

Die spielen im Gefängnis selber. Da kann man hingehen. (GR Armin Blind: Nein ...) Die spielen im Gefängnis selber. In Berlin werden solche Gruppen zum Theatertreffen eingeladen. (GR Mag Wolfgang Jung: ... schon gesagt: Stein-Besuch in Stammheim!)

 

Ja ... sinnlos. Also jedenfalls diese Menschen sind resozialisierbar, auch mit Hilfe von Theater. Vielleicht sollten auch Sie Theater spielen, vielleicht sind sogar Sie resozialisierbar, Herr Abg Jung! Wahrscheinlich sollte man wirklich eine Theatergruppe, ein Theater einrichten, das mit FPÖ-Abgeordneten Theater macht. Das wird vielleicht zur Resozialisierung beitragen. Aber ich weiß nicht, wie künstlerisch wertvoll das dann wäre.

 

Aber was in diesem Fall passiert - und das ist eigentlich das Skandalöse -, ist, dass die Justizministerin von der ÖVP diese Leute daran hindert, Theater zu machen. Es geht so weit, dass, damit Kulturschaffende wie das Wiener Vorstadttheater mit Gefängnisinsassen Theater machen können, sie dort irgendwie die Gefängniswärter extra bezahlen sollen, die Räume bezahlen sollen. Wie soll denn das möglich sein?

 

Die werden zum Beispiel mit 15 000 EUR für dieses wunderbare Stück „Ein Sommernachtstraum“, das man im Kabelwerk sehen konnte, gefördert. Aber davon kann man nicht auch noch irgendwelche Räume in Gefängnissen anmieten und bezahlen. Warum geht man nicht her - so wie das in anderen Ländern üblich ist -, zu sagen, danke, dass ihr kommt, wir fördern es, dass ihr bei uns Theater machen könnt und uns helfen könnt, uns bei unserem Job helfen könnt (Heiterkeit bei GR Mag Wolfgang Jung.), mit den Gefangenen, mit den Leuten Theater zu machen und zur Resozialisierung beizutragen!?

 

Aber das ist eben diese Kulturlosigkeit, die bei Ihnen herrscht! (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Das ist eben diese Kulturfeindlichkeit, die bei Ihnen herrscht, die den Wert von Kultur - nicht nur als künstlerische Qualität, sondern für die Verbesserung der Gesellschaft - nicht anerkennt. Da kann man Ihnen leider nicht helfen.

 

Ich würde es Ihnen nur wirklich nahebringen: Schauen Sie sich die Dinge hin und wieder näher an, statt dass Sie sich immer nur hierher stellen, über alles schimpfen und alles schlechtreden! Es wäre auch zu Ihrem eigenen Guten. - Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Für alle Statistiker möchte ich nur festhalten: Herr Lobo hat 2 Minuten 55 Sekunden von seiner Zeit übrig gelassen. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Zum Wort gemeldet ist nun Herr GR Mag Ebinger. Ich erteile es ihm.

 

13.32.40

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Es ist ja jetzt so schnell gegangen, Herr Vorsitzender, ich bin ganz erstaunt, dass er zum Ende gekommen ist. (GR Mag Wolfgang Jung: Er redet gern!) Er hat sich auch mehrfach widersprochen, der Kollege Lobo. Zuerst hat er gesagt, gut, dass die Politik nicht ihre Bewertungen aufstellt, was gut und was schlecht ist. Gleichzeitig hat er aber auch gesagt, wenn die FPÖ Theater machen würde, wäre es wahrscheinlich künstlerisch nicht wertvoll. Das wäre schon wieder eine Bewertung. Ich sage es ja nur, damit du das auch weißt.

 

Dann hast du noch gesagt: Da geht es um Förderungen um 1 000 EUR. Bitte, um 1 000 EUR ist eine einzige drinnen! Manche, die meisten sind schon ein bisschen höher, bis hin zu 300 000 EUR.

 

Jetzt hast du so lange geredet, dass ich mir schon gedacht habe, es wird irgendetwas kommen, dass ich doch noch dagegen stimmen muss. Denn auch ich, auch wir wollen und werden heute zum ersten Mal zustimmen.

 

Wir haben bislang nicht zugestimmt, weil wir der Meinung waren, dass diese Art der Vergabe - weg davon, dass wir jeden Akt sehen können - vielleicht nicht die positivste ist. Bitte, man kann auch dazulernen. Wir wissen genau, wie Kollegin Leeb gesagt hat, dass in vielen dieser Theater hervorragende Dinge produziert werden - genauso gut könnte ich andere Beispiele nennen, nur um das wieder wettzumachen -, also von der Kammeroper bis zum Theater des Fürchtens und Dschungel Wien und so Sachen, die wir natürlich unter

 

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