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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 22.05.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 88 von 94

 

schaft in diesem Land, nicht wirklich schlüssig und stimmig nachvollziehbar ist. Ich habe mir das angeschaut. Wenn in dem Konzept über die personelle Besetzung nachzulesen ist: „Das Mitarbeiterteam wird aus Mitgliedern verschiedener Nationalitäten bestehen, die wegen der deutschen Sprachförderung der Kinder nach Möglichkeit perfekt Deutsch sprechen sollten.“, dann habe ich kein gutes Gefühl. Diese sollen nicht nach Möglichkeit perfekt Deutsch sprechen, sondern sie müssen perfekt Deutsch sprechen, weil wie sonst kann ich das Konzept, den Kindern Deutsch als Sprache zu vermitteln, auch umsetzen. Wenn ich dann weiters sehe, dass dort ein Patenkreis angeworben werden soll, das heißt, den gibt es gar nicht, wo Personen mit österreichischen Wurzeln gewonnen werden sollen, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, dann ist das grundsätzlich eine gute Sache. Aber das ganze Konzept auf solche Beine zu stellen, ist zu wenig! Deswegen werden wir diesem einen Kindergarten nicht zustimmen können. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir werden uns das auch in den nächsten Jahren genau anschauen. Ich habe vorhin schon gesagt, ich habe ein bisschen das Gefühl, dass dieses Modell, das da gefahren wird, für viele wie eine Art PIN-Code fürs Herankommen an Finanzierung benutzt wird. Ich weiß nicht, ob man bei einigen dieser Kindergärten den Eltern auch guten Gewissens raten kann, die Kinder dort hinzugeben. Das Ganze zu überprüfen, ob das, was hier angesucht und eingereicht wurde, erfüllt wird, liegt dann in Ihrer Verantwortung. Die Eltern werden Sie auch daran messen, wie die Erfolge sind.

 

Zum Schluss möchte ich noch auf etwas eingehen, was heute einige Male zur Sprache gekommen ist. Das ist das Thema Vielsprachigkeit. Es ist mir, ganz besonders als Unternehmerin in einer Branche, wo wir wirklich einen bunten Mix an Mitarbeitern aus den verschiedensten Herkunftsländern haben, ein besonderes Anliegen, auf Vielsprachigkeit zu setzen. Aber es ist, und das möchte ich schon auch einmal betonen, fahrlässig, den Menschen, den Bürgern in dieser Stadt vorzugaukeln, dass es eine Kommune schaffen kann, die Kinder, die hier Bildung bekommen, zusätzlich zu Deutsch auch noch flächendeckend in ihrer Muttersprache zu unterrichten. Das wird die Kommune, das wird Wien nicht leisten können. Wir haben mittlerweile ungefähr 250 Sprachen aus verschiedenen Herkunftsländern. Bitte gaukeln Sie den Menschen nicht vor, dass die Kommune das übernehmen kann!

 

Wir haben unsere Hausaufgaben zu machen. Diese lauten, Deutsch zu vermitteln, um den Kindern Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, um den Kindern zu ermöglichen, Ausbildung zu genießen und um den Kindern auch zu ermöglichen, selbstbewusste Menschen zu werden, die in unserer Gesellschaft Glück und Zufriedenheit finden können. Alles andere ist fahrlässig! Das wäre so, als würden wir einem Kleinkind zuerst das Fahrradfahren beibringen und dann erst das Gehen. Das werden wir nicht schaffen! - Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zum Wort gemeldet hat sich Herr GR Nepp. Ich erteile es ihm.

 

18.40.13

GR Dominik Nepp (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Wie schon die Vorrednerin gesagt hat und sicher auch der Berichterstatter nachher noch sagen wird, geht es dieses Mal um eine Förderung für Kindergärten, für Kindergartengruppen. Am Anfang war der Akt relativ dünn. Wir haben am Anfang mehr bekommen als die Frau GRin Leeb, nämlich noch die jeweiligen Förderansuchen. Ich möchte mich dennoch beim Stadtratsbüro bedanken, dass auf meinen Wunsch hin die pädagogischen Konzepte dann nachgereicht wurden. Vielleicht könnten wir sie das nächste Mal immer gleich von Anfang an haben. Das wäre noch ein weiterer Wunsch. Aber dennoch möchte ich mich bedanken, weil ich weiß, was für eine Kopierarbeit das war, so viel pädagogische Konzepte aus den jeweiligen Förderansuchen zu bekommen und zu kopieren. Also, ein Danke einmal an die Mitarbeiter.

 

Aber dennoch stimmen wir einigen Kindergartengruppen, Kindergruppen nicht zu, ein bisschen mehr als Frau GRin Leeb hat. Ich verstehe nicht, warum die ÖVP bei vielen zustimmt, weil gerade der Integrationsstaatssekretär Kurz die deutsche Sprache immer hervorhebt. Das ist unseres Erachtens nach in einigen dieser Förderansuchen nicht gegeben, da zu wenig Hauptaugenmerk darauf gelegt wird, dass primär die deutsche Sprache in diesem Bildungsstadium des Kindergartens erlernt wird.

 

Wir haben hier zum Beispiel die Österreichischen Kinderfreunde, die wir ablehnen, wo zum Beispiel auch schon im Ansuchen steht, dass - vielleicht kann mir das jemand erklären - die Bilderbücher in der jeweiligen Landessprache ausgegeben werden. Jetzt frage ich mich nur, wie Bilderbücher in einer Landessprache herausgegeben werden. Gibt es da verschiedene Bilder für verschiedene Kinder? Ich weiß es nicht. Vielleicht kann das der Nachredner noch erklären. Es wäre wirklich interessant, dies zu wissen.

 

Es gibt weiters einen Verein, wo die Eltern in die Pflicht genommen werden, zu Hause nicht Deutsch zu sprechen, sondern in ihrer Muttersprache, weil diese Doppelsprachigkeit bis jetzt anscheinend so hervorragend funktioniert hat. Auch hier sagen wir, selbstverständlich sollten die Eltern zu Hause so viel wie möglich mit den Kindern Deutsch sprechen, weil erstens lernen es die Eltern durch Übung und zweitens auch die Kinder.

 

Dann gibt es hier auch eine Kindergruppe Freiheit - Verein zur Integration von nichtschulpflichtigen Kindern und Eltern mit migrantischem Hintergrund, ein Kindergarten, der eigentlich auf Tschetschenen ausgelegt ist und wo auch sehr viel Tschetschenisch gesprochen werden soll. Da frage ich mich auch. Wir wissen alle, es gibt bis zu 40 000 Tschetschenen bei uns. Die Kriminalitätsstatistiken sagen auch, dass viele davon kriminell sind. Und genau diese, sage ich jetzt einmal, großteils, nicht alle, aber großteils, integrationsunwillige Masse an Tschet

 

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