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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 25.06.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 62 von 81

 

EUR geblieben. Dazu muss man jedenfalls sagen: Über die Häuser und Gruppen sind BesucherInnen für die MA 7 vergleichsweise günstig zu erreichen. Das ist doch wirklich ein Anreiz, sich einmal eine Umschichtung zu Gunsten der Häuser und Gruppen zu überlegen und das gegebenenfalls auch umzusetzen! Herr Kulturstadtrat! Ich bitte Sie um mehr Mut bei der Aufteilung der Budgetmittel!

 

Aber vielleicht nehmen Sie den Rechnungsabschluss auch zur Hand, um die Budgetgestaltung für 2014 mutiger und phantasievoller zu gestalten. Es gibt Spielräume. Wir werden diese brauchen, aber man muss diese auch schaffen. Wir werden diese Spielräume ganz dringend brauchen!

 

Vom Wien Museum habe ich gerade gesprochen, und auch die Sanierung des Volkstheaters inklusive eines angeschlossenen Kulissendepots steht an, das ist ganz wichtig. Wie Sie wissen, kämpft der dortige Direktor Michael Schottenberg praktisch täglich um die Abendvorstellung, weil ihm das Haus eigentlich auseinanderbricht.

 

Ich möchte die Gelegenheit jetzt nutzen, Ihnen dieses Haus einmal hier ans Herz legen: Ich hatte die große Freude, in der vergangenen Spielzeit fast jede neue Produktion zu sehen, und ich kann sagen: Es ist ganz großartiges Volkstheater, das dort geboten wird! Man kann lachen, weinen und – wie drücke ich das aus? – ausflippen beziehungsweise richtig hineinkippen. Es wird wirklich tolles Theater geboten! Daher hätte man es sich dort auch verdient, dass man sich des Hauses mehr annimmt!

 

Am Schluss habe ich eine ganz persönliche Bitte: Herr Stadtrat! Bitte tun Sie etwas im Kulturbereich, wenn es noch nicht zu spät ist, und nicht erst dann, wenn Sie der normative Druck des Faktischen zum Handeln zwingt!

 

Es gibt sehr viele Bundesländer, die jährlich einen Subventionsbericht veröffentlichen. Diesen Überblick wollen wir auch, ich habe es vorhin schon angesprochen. Deswegen darf ich zum Abschluss einen Antrag betreffend Subventionsberichte der Stadt Wien stellen und ersuche Sie um Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Werner-Lobo. Seine selbstgewählte Redezeit beträgt 12 Minuten.

 

15.41.56

GR Mag Klaus Werner-Lobo (Grüner Klub im Rathaus)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Es gab jetzt so viel des Lobes von Seiten der ÖVP, dass ich gar weiß, was ich sagen soll. Ich könnte zurückloben, und das tu ich jetzt wirklich! – Ich finde, das Stadtfest, das voriges Jahr wirklich eine reine Parteiveranstaltung war, ist heuer wieder in Richtung Kulturfest gegangen. Wenn Sie diesen Weg weitergehen, dann freut mich das sehr! Das ist nämlich genau das, was wir erreichen wollen, dass wir nämlich Kultursubventionen nicht intransparent und für Parteiwerbung ausgeben, sondern dass die Vergabe transparent wird und dass die Mittel für alle Wiener und Wienerinnen zur Verfügung stehen, und das ist auch der Weg, den wir gehen.

 

Ich muss jetzt eine wichtige Anmerkung machen, weil es ja um den Rechnungsabschluss geht: Es ist manchen bekannt, aber man muss es, glaube ich, immer wieder sagen, und ich sage es den Menschen, die uns in der Kulturpolitik sehr nahe sind, nämlich den Künstlern und Künstlerinnen, auch immer wieder: Wien war bis vor ein paar Jahren in der glücklichen Situation, dass, so wie das gesamte Budget, auch das Kulturbudget jedes Jahr gewachsen ist, und zwar zum Teil enorm gewachsen ist. Auf Grund der Wirtschaftslage und auf Grund der Situation, der Wien insgesamt ausgesetzt ist, sind die fetten Jahre nun vorbei. Umso bemerkenswerter ist es, dass es Wien mit diesem doch seit einigen Jahren mehr oder weniger gleich bleibenden oder nur mehr von leichten diese Steigerungsraten gekennzeichneten Budget gelingt, diese enorme Zahl an Kulturangeboten aufrechtzuerhalten und das Angebot auch noch weiter auszubauen. Das ist wirklich eine enorme Leistung!

 

Darum, das Kulturangebot stetig zu vergrößern und zu halten, kämpfen aber nicht nur wir von Rot-Grün, sondern diesbezüglich – das sage ich jetzt gleich einmal vorweg – gibt es auch ein unglaublich starkes Engagement der Beamten vor allem der Magistratsabteilung 7, und dafür ist der Kulturabteilung wirklich zu danken! Ich bin sehr viel im Gespräch mit Künstlern und Künstlerinnen, und auch diese erzählen mir, wie sehr jeder einzelne Beamte und jede einzelne Beamtin der Magistratsabteilung darum ringen und darum kämpfen, ein möglichst großes Angebot aufrechtzuerhalten. Und die Beamten stehen auch dort, wo die Budgetmittel knapp sind, wirklich mit Rat und Tat, etwa bei der Stellung von Anträgen, bei der Beseitigung von Problemen und so weiter, hilfreich zur Seite. Das freut mich sehr, und deswegen bitte ich jetzt vor allem um einen großen Applaus für die Beamten und Beamtinnen der MA 7, der Kulturabteilung, die hier enorme Arbeit leisten. (Allgemeiner Beifall.)

 

Ich komme im Zusammenhang damit auch gleich zu einem neuen Projekt, das auf den Weg zu bringen uns heuer gelungen ist. Die Situation vieler Künstler und Künstlerinnen vor allem aus der jungen und freien Szene ist ja tatsächlich sehr schwierig und prekär. Nun ist es uns gelungen, ein Kultur-Infoservice, das von der IG Kultur Wien getragen wird, ins Leben zu rufen. Dieses wird ab Herbst starten. Dabei wird man vor allem jenen, die neu dazukommen, die sich zum Beispiel in Fragen des Vereinsrechtes beraten lassen wollen, die Hilfe bei der Antragsstellung brauchen, die unter Umständen Hilfe auch bei Veranstaltungsanmeldungen und infrastrukturellen Fragen brauchen, unter die Arme greifen. Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, diese neue Institution, die im Herbst starten wird, nämlich das Kultur-Infoservice Wien, mit Mitteln auszustatten.

 

Natürlich ist es vor allem bei mehr oder weniger stagnierenden Budgets zunehmend notwendig, dass man sich darüber Gedanken macht, wie die Mittel so verteilt werden können, dass auch die junge und freie Szene weiterhin gefördert werden kann.

 

Wir haben deswegen zum Beispiel lange die Evaluierung der Theaterreform eingefordert. Diese ist im vorigen Jahr erschienen. Diese wurde durch das NPO-Institut der

 

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