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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 18.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 49 von 107

 

nen wir in etwa beim Jahr 2000; ich fange jetzt nicht mit 1980 an, denn da wären die Zahlen dann noch beeindruckender, aber nehmen wir 2000 –, haben wir im Tourismusbereich ein Wachstum von durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr. Im Jahr 2011 hatten wir ein Wachstum von 5 Prozent, im Jahr 2012 von 7,5 Prozent, prognostiziert für 2013 ist ein Wachstum von – unter Anführungszeichen – nur 2,5 Prozent. Letztendlich reden wir heute über das Budget 2014, und wenn ich mir hier die Prognose anschaue, dann sind wir in etwa schon wieder bei den 4 Prozent plus.

 

Wenn Sie sich die Situation in Wien ansehen, zum Beispiel in der Hotellerie, dann werden Sie feststellen, dass hier in den letzten Jahren sehr, sehr viele Investitionen vorgenommen wurden. Wir haben derzeit einen Bettenstand von in etwa 61 000, von 2012 auf 2013 hat es einen Zuwachs von nahezu 5 000 Betten gegeben, und bis 2015 wird es einen Zuwachs von noch einmal zirka 5 500 Betten in Wien geben. Jetzt weiß ich auch aus den Diskussionen zum Beispiel mit Hotelbetreibern, dass die sagen, na ja, das ist für uns ein bisschen problematisch, weil das Wachstum nicht mithält in diesem Bereich. Aber letztendlich – und das muss man schon auch sagen – ist das ein Vertrauensvorschuss oder eine Bestätigung des Vertrauens der Investoren in die Attraktivität, in unseren Tourismus, in unsere Stadt, und es bringt auch – und das ist etwas, was wir sehr dringend notwendig haben – einen Qualitätsschub im Tourismusbereich.

 

Ich brauche nicht extra zu erwähnen, Sie werden das wissen, dass im Tourismusbereich eine sehr hohe Anzahl von Arbeitsplätzen und Ausbildungsplätzen in Wien gesichert wird. In etwa sind es 50 000 direkt in diesem Bereich Beschäftigte, wenn man dann noch weitergeht in andere Bereiche, nämlich außerhalb der Hotellerie, der Gastronomie, der Reisebüros, der Event- und Freizeitwirtschaft, sondern auch indirekt in den Handel, in die Verkehrswirtschaft, in die Kunst- und Kulturbetriebe, dann ist das natürlich noch eine wesentlich beeindruckendere Zahl.

 

Wie kommt es jetzt dazu? Dieser Erfolg des Tourismusstandortes Wien, der fällt auch nicht einfach vom Himmel, sondern dieser Erfolg wird ermöglicht durch die Politik, durch die Rahmenbedingungen, die wir zur Verfügung stellen, er wird ermöglicht durch Investitionen, die wir unterstützen, er wird ermöglicht durch Förderungen, die es gibt, er wird ermöglicht durch Werbung, er wird ermöglicht durch Marketing, und, last but not least, er wird ermöglicht durch den Einsatz der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Führung unseres Tourismusdirektors Norbert Kettner, bei denen ich mich von dieser Stelle ganz, ganz herzlich bedanken möchte. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Gerade das Tourismuskonzept ist ein Beispiel dafür – es sind ja auch einige Kolleginnen und Kollegen hier im Raum, die in der Tourismuskommission sitzen –, wie man plant, wie man strategisch vorgeht. Wir haben das Tourismuskonzept 2015, das die meisten hier im Saal wahrscheinlich kennen werden, und wir haben uns bei diesem Tourismuskonzept 2015 folgendes Ziel gesetzt: 2015 wollen wir 11,4 Millionen Nächtigungen in Wien erreichen. Ich sage Ihnen, wo wir derzeit stehen: Das Soll für 2012 lag bei 10,4 Millionen, der Ist-Stand 2012 betrug 12,2 Millionen. Daher ist es auch vernünftig, dass man vom Tourismuskonzept 2015 nahtlos übergeht in ein Strategiepapier, nämlich in das Strategiekonzept 2020, wo es unter den Schlagworten Global.Smart.Premium in die richtige Richtung geht, wo natürlich wieder jedes Jahr auch eine Tourismuskonferenz in Wien stattfinden wird, wie auch in den letzten Jahren. Im Jahr 2012 haben wir beispielsweise das Thema „Global“ gehabt, 2013 das Thema „Smart“, und 2014 wird eben das „Premium“-Segment der Schwerpunkt dort sein.

 

Lassen Sie mich noch einen Punkt erwähnen, denn auch das wird etwas unterschätzt, nämlich das Thema Kongresstourismus. Wir sind im Kongresstourismus weltweit die Nummer 1, und zwar zum achten Mal in Folge. Ich fange jetzt nicht wieder irgendwie den Wettbewerb der Studien an, aber das ist trotzdem eine Auszeichnung. Das wird ja nicht von uns festgestellt, sondern das wird von den internationalen Tourismus-Boards und -Konferenzen festgestellt, und das kann sich sehen lassen. Wenn wir uns das Jahr 2014 ansehen, dann sehen wir, dass alleine bei den 7 Kongress-Highlights im Jahr 2014 in etwa 70 000 Gäste nach Wien gebracht werden. Und warum ist das so wichtig? Erstens weil diese Gäste – und das wissen wir – im Kongresstourismus mehr Geld ausgeben, als es die üblichen Städtereisenden tun, und zweitens weil es auch dazu führt, dass viele Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer wiederkommen und dann ihre ganze Familie mitnehmen. Und das ist dann sozusagen wiederum die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte.

 

Auch das, meine sehr geehrter Damen und Herren, passiert nicht von alleine, sondern auch hier steht harte Arbeit dahinter. Das Vienna Convention Bureau besucht unzählige Fachmessen – genau 40 an der Zahl –, mehr als 350 Entscheidungsträger werden hier betreut, und man sieht, diese Investitionen zahlen sich aus.

 

Ich darf jetzt zum Schluss kommen, meine sehr geehrten Damen und Herren, und frage: Warum kommen Millionen von Gästen aus dem Ausland zu Besuch nach Wien? Warum wollen sich immer mehr Menschen – wir haben heute schon darüber gesprochen – in Wien niederlassen? Wenn Sie einmal kurz darüber nachdenken, dann werden Sie doch auch zu dem Schluss kommen, dass das nicht deshalb der Fall ist, weil hier alles so schlecht ist, wie Sie es immer darstellen, sondern aus ganz anderen Gründen kommen die Menschen: weil wir in einer sicheren Stadt leben, weil wir in einer sauberen Stadt leben, weil wir in einer weltoffenen Stadt leben, weil wir in einer internationalen Stadt leben, weil wir in einer Stadt der Bildung leben – da fällt mir zum Beispiel der Gratiskindergarten ein, denn das ist die erste Bildungseinrichtung (GR Mag Wolfgang Jung: Also bitte! Deswegen kommen wirklich keine Touristen!) und weil wir in einer Stadt leben, wo die Infrastruktur funktioniert, wo der öf

 

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