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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 18.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 107

 

hörde sehr aufmerksam. Und ich sage immer: Wenn es wo Probleme gibt, dann bitte die entsprechende Behörde informieren! Wir haben in dieser Stadt größtes Interesse daran, dass Kinderbetreuung weiterhin so gut funktioniert, wie sie es bisher getan hat und wie es sicherlich mit gemeinsamer Anstrengung auch in Zukunft gelingen wird. Wir stellen das Geld zur Verfügung, wir stellen einen Rahmen zur Verfügung, wir stellen die Kontrollinstrumentarien zur Verfügung. Ich glaube, in diesem Bereich ist Wien tatsächlich sehr, sehr großer Vorreiter, denn in vielen Bundesländern ist es nicht so, dass Betrieb und Kontrolle in der entsprechenden behördlichen Aufsicht getrennt sind. Wir in Wien haben es getrennt, und ich glaube, das ist auch gut und das ist auch sinnvoll so.

 

Ich habe die Fachschulen auch deshalb angesprochen, weil ich zeigen wollte, dass Wien hier in einem Bereich auch über seine bundesverfassungsrechtlichen, -gesetzlichen Verpflichtungen hinaus Aufgaben erfüllt. Und weil zuerst auch die Frage gekommen ist: Und wie passt das dann mit der BAKIP zusammen? - Man muss hier ganz klar sagen, die BAKIP ist keine Einrichtung in Form der Stadt Wien, sondern die BAKIP ist die Bildungsanstalt der MA 10, der Wiener Kindergärten. Und die BAKIP gibt es deshalb, damit die Wiener Kindergärten - und diese sind der weitaus größte Träger von Kindergärten in dieser Stadt - entsprechend die Möglichkeit haben, ihr Personal auch auszubilden. Und wenn die MA 10 - nicht nur auf Grund der Tatsache, dass wir überhaupt das einzige Bundesland sind, das so eine Einrichtung führt - letztendlich zu dem Schluss kommt – auf Grund der Nachfragesituation, aber auch der Überlegung: wer steigt denn in unseren Betrieb ein? -, wir wollen verstärkt auf Erwachsenenbildung setzen – wobei ja viele Parteien und durchaus auch Ihre Partei in erster Linie immer wieder sagen, wir müssen in Richtung der Tertiärisierung auch der Einrichtung bei den KindergartenpädagogInnen gehen -, wir wollen also einen wesentlichen Schritt in Richtung Tertiärisierung machen - wir können es noch nicht, denn noch gibt es das ja als solches nicht, aber wir tun es, indem wir die Ausbildung nach der Matura ansetzen, weil zu diesem Zeitpunkt der Berufswunsch wesentlich klarer und besser getroffen wird -, dann ist das, glaube ich, ein legitimes Mittel gerade vor dem Hintergrund, dass wir zusätzliche PädagogInnen in diesem Bereich wollen. Es treten viele ein, es entscheiden sich viele, viele Menschen in dem Bereich der Erwachsenenausbildung, und deshalb wird es diese Hinorientierung, die ich im Übrigen auch schon zwei, drei Mal in Gemeinderatsdebatten angekündigt habe, geben.

 

Das ist ein wesentlicher Bereich, weil wir ja einerseits die BAKIP tatsächlich in Richtung einer tertiären Bildungseinrichtung entwickeln wollen, aber - und das sei auch gesagt; ich glaube, der Kollege Aigner hat die Frage gestellt: na, wer wird das alles zahlen, wenn überall Akademiker sind? - ich mich auch dazu bekenne, dass es im Bereich der Elementarpädagogik natürlich ein mehrgliedriges System geben wird. Also all jene erfolgreichen auch bildungspolitischen Modelle gehen natürlich davon aus, dass es in Kindergärten eine pädagogische Leitung gibt, dass es qualifizierte PädagogInnen gibt - also das ist das, was die BAKIP, wurscht ob in der fünfjährigen oder in der Erwachsenenausbildung, jetzt ausbildet -; es gibt akademisch Ausgebildete, es gibt KindergartenpädagogInnen, es gibt pädagogische AssistentInnen und es gibt Leute, die letztendlich Unterstützungsarbeit leisten.

 

Also es geht keiner davon aus, dass es nur Akademiker gibt - und das hat auch kein Land, auch die skandinavischen Länder könnten sich das nicht leisten. Aber die BAKIP in diese Richtung zu entwickeln, ist ein wichtiges Modell und hat nichts damit zu tun, dass man plötzlich Qualifizierung abschafft. Ganz im Gegenteil, wir setzen auf hohe Qualifizierung im Bereich der Kindergärten und werden das tun. Und die BAKIP, die sich die MA 10 in diesem Bereich letztendlich auch leistet - und aus gutem Grund leistet, denn wir brauchen mehr PädagogInnen, alle mitsammen -, werden wir daher dort, was die Ausbildungsquantität betrifft - und dies nicht zu Lasten der Qualität, denn die Matura ist ja dann schon vorhanden -, mehr als verdoppeln können. Daher ist das ein wichtiger und richtiger Schritt aus meiner Richtung. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ein Punkt nur ganz kurz: die Containerdebatte - zum 100. Mal geführt. Ich möchte jetzt nicht noch einmal betonen, welche Qualitätsstandards wir in diesem Bereich haben, dass wir darauf reagieren, dass wir letztendlich natürlich auch auf ein steigendes Bevölkerungswachstum reagieren, dass für uns aber der Zubau im Bereich der Schulen eine Notwendigkeit nicht nur auf Grund des Bevölkerungswachstums darstellt, sondern – ich betone es einmal mehr - weil es schlicht und ergreifend immer auch Schulstandorte gibt, die zusätzlichen Schulraum benötigen, sei es für die ganztägige Betreuung, sei es für die Umstellung auf die Ganztagsschule.

 

Ich nenne, nur damit man ein Beispiel hat, einen wunderschönen Kindergarten in Niederösterreich - er heißt interessanterweise ausnahmsweise nicht Erwin-Pröll-Kindergarten, ist aber ein Landeskindergarten, den Niederösterreich errichtet; da wird die ÖVP wahrscheinlich auch nichts damit zu tun haben -: Auch ein Container! - Man braucht sich da also nicht zu verstecken, denn die bauen in dieser Form einen ganzen Landeskindergarten. - Wie gesagt, dieser heißt ausnahmsweise nicht Erwin-Pröll-Kindergarten, wie das bei vielen anderen Einrichtungen der Fall ist, wie wir seit wenigen Tagen wissen. (GR Mag Christoph Chorherr: In der Stadt Haag: Erwin-Pröll-Kindergarten!) - Aber die Erweiterung beziehungsweise der Zubau in dieser Form ist etwas, wofür wir uns - weil wir Gott sei Dank hier mittlerweile hohe Qualität haben - auch bei den Schulen nicht zu verstecken brauchen und auch in der Zukunft tatsächlich nicht verstecken werden.

 

Ein Punkt allerdings wurde hier angesprochen, zu dem ich auch ganz klar Stellung beziehen möchte, nämlich die Frage des Artikels, der, glaube ich, gestern oder vorgestern im „Kurier“ erschienen ist, und der entsprechenden Stellungnahme, die, wenn sie so getätigt wurde, weder für mich noch für die Frau Präsidentin eine akzep

 

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