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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 74

 

Sport gewidmet. Er war als Trainer durchaus erfolgreich tätig, nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland und auch in Italien. Ich glaube daher, dass diese Förderung für das Turnier, das hier abgehalten wird, eine sehr, sehr berechtigte ist.

 

Ganz zum Schluss noch eine andere Bemerkung, weil hier auch noch einmal Rapid angesprochen worden ist und Vizepräsident Peschek. Rapid ist etwas Überparteiliches, Rapid ist ein Mitgliederverein. (Ironische Heiterkeit bei ÖVP und FPÖ.) Ich kann den Herrn Kops nur ersuchen, wenn er Lust und Laune hat, die Mitgliedsanmeldung habe ich da, er kann gerne bei Rapid beitreten. – Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dr Monika Vana: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Kowarik. Ich erteile es ihm.

 

12.29.35

GR Mag Dietbert Kowarik (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Herr Stadtrat! Ich nehme an, er ist noch da. – Jawohl.

 

Ich stand ursprünglich nicht auf der Rednerliste, habe mich aber dann doch gemeldet, weil ich der Frau Kollegin Dr Kickert aufmerksam gelauscht habe, was ich ja oft und gerne mache. Sie sagt sehr oft was Gescheites, sehr oft auch etwas, was nicht meine Meinung ist, aber trotzdem möchte ich darauf Bezug nehmen.

 

Sie haben richterweise die Problemstellung der Prioritätensetzung angesprochen. Ganz richtig, das ist nicht leicht. Wer wird gefördert? Wer wird verstärkt gefördert? Spitzensport? Breitensport? Was ich vermisst habe, Frau Kollegin – und Sie sind ja immerhin Gemeinderätin einer Regierungsfraktion –: Sie haben keine Antwort gegeben. Also Sie haben jetzt nicht gesagt, was sind die Vorstellungen der Koalition, was sind die Vorstellungen der Grünen. Das hätte mich durchaus interessiert. Da hätten wir auch trefflich darüber debattieren können. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich glaube – das ist mein Zugang zur Sache –, wer den Breitensport wirklich gut unterstützt, der unterstützt automatisch auch den Leistungssport, denn nur aus dem Breitensport kommt auch die nötige Breite für zukünftige Spitzensportler. Hier sollte, glaube ich, ein wesentlicher Teil der Mittelvergabe sein, denn Politik ist ja vor allem Mittelvergabe.

 

Es wurde auch schon viel über Sportstätten gesprochen. Es wurde von mehreren Rednern Bezug genommen auf die Situation in Wien. Da komme ich auf das zurück, was der Kollege Margulies, glaube ich, im Zuge der Budgetdebatte gesagt hat: Es gibt immer mehrere Wahrheiten. Ja, das ist richtig. Die Wahrheit der Koalition ist: Es gibt genug – genug gibt es nie – beziehungsweise es ist alles in Ordnung. Aus Sicht der Opposition ist es natürlich genau das Gegenteil. Jetzt weiß ich nicht, wer näher an der Wahrheit ist, aber so wie ich das vernehme oder so wie wir es feststellen, gibt es schon sehr, sehr große Probleme in diesem Bereich, was die Sportstätten betrifft, und das, was wir da machen in der Stadt Wien, ist nur Stückwerk. Also hier gibt es keine durchgängige Konzeptionierung, hier gibt es kein nachvollziehbares Konzept, keine Überlegungen, wie man den zukünftigen Ansprüchen gerecht werden kann. Das ist meine feste Überzeugung, und man sieht es ja auch.

 

Es wird das Leichtathletikzentrum als großartige Errungenschaft gefeiert. Ich habe im entsprechenden Pressedienst gelesen – ich glaube, es war der des Stadtrates –, jetzt kann man dort endlich auch alle Arten des Zehnkampfes machen. Ich darf darauf hinwiesen, ich bin dort im Kricket-Stadion – denn um das handelt es sich ja – vor inzwischen ich weiß gar nicht, wie vielen Jahren Zehnkampf-Landesmeister geworden. Also das ist schon früher gegangen. Das kann man inzwischen vielleicht noch besser mit acht Bahnen auf der Geraden und sechs Bahnen im Rundum, nur eines stelle ich in den Raum: Überlegen Sie einmal, prüfen Sie nach oder schauen Sie nach auf der Seite des Österreichischen Leichtathletikverbandes, wann hat es denn österreichische Meisterschaften gegeben in Wien, Staatsmeisterschaften in Wien? Fast nie. Außer im Marathonbereich, da sehr wohl, aber da ist es ja relativ leicht, geeignete Räumlichkeiten oder Lokalitäten zu finden. Aber in Stadionwettbewerben werden Sie das kaum finden, dass in Wien einmal eine entsprechende Meisterschaft stattgefunden hat in Leichtathletik. Und Leichtathletik ist ja nicht irgendwas. Ich meine, ich hänge mit dem Herzen – inzwischen auch nur mehr – dran. (GR Mag Thomas Reindl: Hallenmeisterschaften Stadlau!) Hallenmeisterschaften, da haben Sie recht, aber hat es beim FC Stadlau jemals Staatsmeisterschaften gegeben? Schauen Sie einmal nach. (GR Mag Thomas Reindl: Aber Wiener Meisterschaften!) Ja, Wiener Meisterschaften ist klar, aber warum gab es denn keine nationalen? Von internationalen Meisterschaften möchte ja gar nicht reden, obwohl es ja auch schön wäre, wenn es einmal internationale Meisterschaften im Leichtathletikbereich gäbe. Aber die Sportstätten sind eben nicht adäquat für solche Sachen. Und das in der Sportstadt Wien! Also das muss man sich natürlich schon auf der Zunge zergehen lassen.

 

Wenn jetzt dieses Leichtathletikzentrum so positiv dargestellt wird, ja, schön, dass dort etwas gemacht wurde, das war aber auch schon dringend notwendig. Denn schon damals, als ich dort – und das ist jetzt wirklich schon lange her – um die Runden gelaufen bin, waren dort schon die Grasbüschel. Wenn man sich das jetzt anschaut auf der Homepage des Wiener Leichtathletikverbandes – ich habe das jetzt gemacht, ich habe genug Zeit gehabt –, steht da, das Leichtathletikzentrum steht zur Verfügung für die Vereine und für die ehemaligen Athleten. Öffnungszeiten täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Danach besteht die Möglichkeit, bei Fluchtlicht zu trainieren – und jetzt kommt es, Sportstadt Wien –, die Kosten müssten aber von trainierenden Vereinen getragen werden. Also nicht einmal das ist es uns wert, dass die Leute dort im Kreis laufen können oder, was weiß ich, Stabhochsprung trainieren können. Das ist halt ein bisschen schwer, wenn kein Licht da ist. Aber dass die Vereine das selber zahlen müssen – na bitte schön! Für alles haben wir Geld oder für sehr vieles haben wir ein Geld, aber dafür haben wir kein Geld? Das kann es doch nicht sein. Sportstadt Wien. Nicht böse sein, das ist ein bisschen ein Armutszeugnis, um es einmal freundlich auszudrücken.

 

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