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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 74

 

des Öfteren in der Mariahilfer Straße.

 

Wenn ihr euch erinnert, hat er auch gesagt, er hat die Mariahilfer Straße auch immer wieder dort gequert, wo es keine Ampel oder Zebrastreifen gab; wobei du ja kritisiert hast, dass sie weggeschreddert worden sind. Es war also offensichtlich auch schon damals möglich für den Herrn Bürgermeister, sie zu besuchen. Er hat gleichzeitig gesagt, er hat allerdings nicht so viel Zeit, dass er dauernd hinrennen und einkaufen könnte, denn er hat nebenbei auch eine sehr wichtige Tätigkeit durchzuführen. Ich glaube, das ist auch tatsächlich so. Dafür hat er ja auch seine Gemeinderäte.

 

Wenn jetzt die Verkehrsströme angestiegen sind, dann zähle ich mich dazu. Ich gebe zu, ich war in den vergangenen Jahren eher selten auf der Mariahilfer Straße – spazieren gar nicht, höchstens manchmal einkaufen –; bin aber jetzt die letzten Wochen und Monate des Öfteren dort gewesen, manchmal auch mit meiner Gattin, weil dort so viele Geschäfte sind. Also aus meiner Sicht persönlich, um also auch meine Geschichte zu bringen: Ich konnte kein Geschäft finden, wo man darüber geklagt hätte, dass man weniger Umsatz hat; denn überall waren viele Leute drinnen, und letztendlich kauft man dann auch etwas, man geht ja nicht nur zum Anschauen herein.

 

Wenn man sich während der Woche um 11 Uhr oder 11.30 Uhr anschaut, wie viele Menschen sich auf der Mariahilfer Straße bewegen, so denke ich sehr wohl, dass es Sinn macht, die Mariahilfer Straße in dem Bereich, wo jetzt eine Fußgängerzone ist, auch so zu belassen, und im anderen Bereich die Begegnungszone einzuführen.

 

Dass die Begegnungszone an sich ein bisschen problematisch ist, fußt auch darauf, dass es vorher in Wien so eine Zone noch nicht gegeben hat. Die Leute müssen sich erst daran gewöhnen. Es ist natürlich ungewöhnlich, wenn man sich in einem Straßenraum bewegt, wo nicht alles normiert ist. Aber ich denke, wir – vor allem alle, die doch schon einige Jahre auf der Welt sind – haben uns immer so bewegt im Straßenraum, dass man nicht unbedingt überall einen Zebrastreifen oder eine Ampel gebraucht hat; sondern man hat eben versucht, dort zu queren, wo es einem persönlich am sinnvollsten erschienen ist, und das ist auch dort möglich.

 

Eines wurde heute bis jetzt noch gar nicht angesprochen angesichts der Umfrage der „Kronen Zeitung“, die noch läuft. Toni, nachdem du gesagt hast, du musst jetzt auf Reha fahren: Da hättest du mehr Zeit gehabt, aber es wird sich schon noch einiges ausgehen bis Freitag. Also die „Kronen Zeitung“ möchte ich nicht mehr erwähnen (GR Johann Herzog: Das habe ich schon gemacht!), weil ich glaube, auch hier ist es so wie bei einem Fußballmatch: Wenn es in der Halbzeit 0:0 steht und man sagt, ui, das ist eine schlecht Partie, die haben schon verloren, dann ist das schlecht, denn das Match dauert 90 Minuten.

 

Die tatsächliche Umfrage wird am Beginn des Jahres 2014 stattfinden. Wie es auch der Herr Bürgermeister heute doch, glaube ich, sehr deutlich gesagt hat: Es gibt natürlich gesetzliche Fristen, die einzuhalten sind. Es gehört ordentlich vorbereitet, damit auch wirklich die Leute, die dort in den Bezirken 6 und 7 wohnen, sich beteiligen können. Die Stimmung und die Meinung der Geschäftsleute werden natürlich auch berücksichtigt, nicht zuletzt auch über die Wirtschaftskammer.

 

Bei meinen vielen Besuchen auf der Mariahilfer Straße – und das ist sehr anstrengend, denn es geht ja teilweise bergauf – bin ich auch sehr viel in die Seitengassen gegangen. Also es „zaaht“ sich ordentlich, wenn man von unten von der U2 hinaufgeht. Mir tut jetzt seit ein paar Tagen der Fuß weh. (Zwischenruf von GR Mag Rüdiger Maresch.) – Aber dort kann ich ja mit dem Taxi nicht fahren, denn da ist ja Fußgängerzone. (Neuerlicher Zwischenruf von GR Mag Rüdiger Maresch.) – Ja, aber die endet. Ich weiß ja nicht, woher er gekommen ist mit dem Taxi. Er hat ja nicht gesagt, er ist auf der Mariahilfer Straße mit dem Taxi gefahren. Es war ja nur die Taxifahrerin, die eine Freundin hat, die ein Geschäft hat, die das erzählt hat. (Rufe und Gegenrufe zwischen FPÖ und GRÜNEN.) Also das war vielleicht eine aus dem 24. Bezirk, damit sich nicht jemand angesprochen fühlt. Wurscht.

 

Da gibt es aber noch einen Punkt, der mir persönlich sehr wichtig ist. Natürlich war es bei der Neugestaltung der Mariahilfer Straße, die immer auch als Probebetrieb dargestellt wurde, sehr deutlich, dass es Veränderung geben wird. Die Opposition weiß ja nur, was schlecht ist oder wo man es nicht macht; denn wo man es macht, haben wir ja gehört. Ich zitiere: Das habt ihr euch zu überlegen, denn ihr seid die Regierung. Überlegt euch etwas, und wir sagen euch, ob wir das als richtig empfinden. – Also so gesehen denke ich, dass die Mariahilfer Straße eine gute Lösung ist. Auch die Seitengassen sind gut gelöst.

 

Kollege Maresch hat es angeführt: Es gibt dort wirklich deutlich weniger Verkehr, es gibt dort viele Geschäfte und Schanigärten, und es ist sehr angenehm, dort zu sitzen, vor allem für Leute, wie ich einer bin, der auch vis-à-vis in dem Glaskobel des Öfteren zu finden ist. Die Schanigärten heraußen sind natürlich angenehm, denn da kann man Kaffee trinken und so weiter. (Heiterkeit bei GR Johann Herzog.)

 

Aber auch in diesem Probebetrieb war klar, dass die Linienführung des Busses 13A natürlich etwas problematisch ist. Es ist den Fahrern und auch den Personalvertretern wirklich zu danken. Sie haben damals im ersten Probebetrieb, als der 13A über die Fußgängerzone gefahren ist, wirklich viel nachgelassen und haben gesagt: Okay, probieren wir es einmal aus. Wir halten es nicht für gut. Eine Fußgängerzone soll sein, und wenn wir dort fahren, ist es gefährlich. Es hat auch welche gegeben, die gesagt haben, es ist eh nicht schlimm. Aber letztendlich ist es immer auch eine Rechtsunsicherheit für die Fahrer gewesen. Man wusste eben nicht, wie die rechtliche Situation ihnen gegenüber ausschaut, falls etwas passieren sollte.

 

Die neue Trassenführung hätte seitens der ÖVP eigentlich nur Jubel hervorrufen dürfen, weil das ja fast wirklich eins zu eins die Variante der Kollegin Jank ist.

 

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