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Gemeinderat, 55. Sitzung vom 25.06.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 94

 

sen uns darauf einstellen, auf diesen harten Wettbewerb der Städte, den es in Zukunft um die klügsten Köpfe geben wird, um diese rauchenden, intelligenten Köpfe in Zukunft zu gewinnen. Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Als nächster Redner hat sich Herr GR Dr Eisenstein zum Wort gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

11.10.01

GR Univ-Prof Dr Herbert Eisenstein (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrte Damen und Herren!

 

Der Wissenschaftsbericht 2013, der uns vor Kurzem übermittelt wurde, zählt die zahlreichen Tätigkeiten, Veranstaltungen und Publikationen auf, die halt aus Wiener Institutionen, in denen wissenschaftliche Tätigkeit erfolgt, hervorgegangen sind. Wenn ich auch jetzt nur die Überschriften der einzelnen Abschnitte aufzählen würde, dann wäre meine Redezeit ohnehin erschöpft. Daher erspare ich mir das und stehe nicht an zu sagen, ich bin sehr froh, dass es diesen Wissenschaftsbericht gibt, damit es nicht heißt, die Opposition kritisiert immer nur. Er zeigt, welch breite und große Leistung in dieser Stadt mit Hilfe der Gemeinde, auch ohne Hilfe der Gemeinde, erbracht wird. Gelobt hätte ich jetzt einmal.

 

Was mir fehlt, meine Damen und Herren, ist eine Analyse. Mein Vorredner, der Herr Prof Van der Bellen, hat gemeint, es gibt ja in einzelnen Bereichen, und er hat nur einen angesprochen, eine Wirkungsanalyse. Aber was mir fehlt, ist das, was man so im Wirtschafts- und Finanzbereich halt das Entschlüsseln einer Wertschöpfung nennen würde. Was ich damit im Wissenschaftsbereich meine, ist: Welche Resonanz gibt es auf diese Vielzahl von Veranstaltungen, Publikationen und wissenschaftlichen Tätigkeiten? Vielleicht könnte man versuchen, ich weiß, es ist schwierig und es ist auch sehr aufwändig, aber vielleicht könnte man versuchen, das in irgendeiner Form auch einfließen zu lassen, damit nämlich ein solcher Bericht nicht nur über die Vergangenheit berichtet, sondern auch als Grundstock für die Zukunft dienen kann und halt nicht nur vergangene Abläufe referiert. Selbstverständlich, und das muss ich wohl nicht extra sagen, ich tue es aber trotzdem, damit es keine Missverständnisse gibt, bekennen wir als Freiheitliche uns zur Wissenschaftsförderung, und so gut es geht, möchten wir auch dazu beitragen, diese auszubauen.

 

Aus diesem Wissenschaftsbericht nehme ich mir den Abschnitt 6 heraus, ein sehr übersichtlicher Abschnitt, Schnittstelle Wissenschaft/Öffentlichkeit, wo es im Wesentlichen oder nicht im Wesentlichen, sondern ausschließlich um die Wiener Vorlesungen geht, auch eine sehr gute Veranstaltungsreihe, die man durchaus loben muss einschließlich auch der Buchreihen, die davon herausgehen. Aber, meine Damen und Herren, ich meine, die Wiener Vorlesungen sind als einzige Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit nicht ausreichend. Ich glaube schon, dass die Gefahr besteht, dass sich früher oder später diese inzwischen eingefahrene Vortrags- und Diskussionsreihe überholt und weniger Publikum anzieht, und ich bin sicher, das wollen wir alle nicht. Dem muss man für die Zukunft vorbeugen, hier muss man auch an die Zukunft denken. Daher in diesem Zusammenhang zwei Vorschläge von mir: Wie wäre es mit einer noch wesentlich engeren Verflechtung dieser Wiener Vorlesungen oder wie immer sie dann heißen, mit den Bezirken, sodass man wissenschaftlich fundierte Veranstaltungen, Vorträge, Diskussionsrunden auch näher zum Publikum bringt, hier ganz gezielt bewerben kann und dadurch eine verstärkte Publikumsresonanz hat? Ein zweiter Vorschlag: Wie wäre es einmal, sich auch neue Formen von Veranstaltungen zu überlegen? Es gibt so viele geförderte Vereine, die hier aufgeführt sind, alleine der Rahmenbetrag, der am Schluss angegeben ist, in Höhe von 1,2 Millionen EUR setzt sich aus über 300 Einzelposten zusammen. Also es gibt so viele geförderte Vereine, und ich rege an, die Gemeinde, eventuell die MA 7, möge hier einen Ideenwettbewerb ins Leben rufen, wo man aus den Erfahrungen der zahlreichen Organisationen in die Zukunft projiziert auch neue Wege beschreiten könnte, sodass man halt eine publikumswirksame Zukunft auch in der Darstellung der wissenschaftlichen Leistungen, die in Wien oder meinetwegen auch sonstwo in der Öffentlichkeit geschehen, hat.

 

Meine Redezeit ist zu Ende. Ich wollte noch ein paar Worte zum Kurzbeitrag von Herrn Prof Van der Bellen in diesem Wissenschaftsbericht sagen. Ich werde mir erlauben, ihm das dann persönlich mitzuteilen. Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Als nächster Redner hat sich die Frau GRin Ing Leeb gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.

 

11.14.59

GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Ja, vielen Dank, Herr Vorsitzender!

 

Ich kann mich auch sehr vielen Dingen, die hier gesagt wurden, anschließen und das finde ich gut, weil wir glauben, wir brauchen uns da jetzt nicht in Bezug auf die Wissenschaft die Schädel einschlagen. Wir sollen schauen, dass Wien wirklich das wird, nämlich ernsthaft das wird, was wir gehört haben, Österreichs Hauptstadt der Wissenschaft. Und ich glaube, der Herr Prof Van der Bellen hat es angesprochen, ja, wir haben einen natürlichen Vorteil und da sind wir uns alle einig. Es wäre halt nur mehr drinnen. Das ist ähnlich wie in der Kultur, sehr viel vom Ruf der Kulturhauptstadt liegt halt auch darin, dass wir ganz viele Institutionen haben, die dem Bund zuzuordnen sind. Also da sind wir schon alle gefordert, uns da kräftig anzustrengen.

 

Wir haben aber ein Problem und das ist, glaube ich, ein bissel zu wenig angesprochen worden, das ist der sogenannte Braindrain. Das ist ein ernsthaftes Problem, das der Universitätsrektor Heinz Engl in einer Pressekonferenz im März des Jahres angesprochen hat, aber nicht nur er. Davon sprechen alle Rektoren, das ist evident, das wissen wir. 24 Prozent der Studenten und Absolventen an Österreichs Unis können nicht gehalten werden. Weniger als 20 Prozent dieser ausländischen Studierenden beantragen eine Aufenthaltserlaubnis nach dem Ende des Studiums. Jetzt gibt es da eine Aktivität der Stadt Wien, und zwar den neu eingerichteten Fonds, die sogenannte Maria-Jahoda-Akademie. Aber da muss

 

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