Gemeinderat, 59. Sitzung vom 24.11.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 110
Linien bekommen wie wahrscheinlich einige Tausende, wo drinnen steht, dass man sich jetzt eine neue Jahreskarte zulegen kann. Man hat auf Grund der vielen Jahre, die es die alte Karte gibt, irgendwie versucht, sich ein neues Produkt einfallen zu lassen. Dafür gibt es jetzt halt diese Karte, wo das Foto quasi eingescannt ist, und man kriegt sie jährlich zugeschickt. Ich denke mir, es gibt sehr viele, die das wollen, denn wenn ich mich nur an die Führerscheindiskussion erinnere und daran, wie sich, als die Führerscheine im Scheckkartenformat gekommen sind, die Menschen, obwohl sie nicht mussten, angestellt haben, damit sie das neue Format bekommen, dann wird das schon auch eine gute Sache sein. Die neue Karte ist natürlich auch mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, was für viele auch wichtig ist, denn hin und wieder verliert man sie halt auch und damit kann man sicher leichter vor Missbrauch schützen.
Aber was ganz wichtig ist: Wenn man kein Foto hochladen möchte und nichts macht, bekommt man weiterhin die Verlängerungsmarke zugestellt, rechtzeitig vor Ende der Gültigkeit. Also es ist nicht so, wie es dargestellt wurde, dass ich das jetzt machen muss, denn wenn ich es nicht mache, dann verliert meine Jahreskarte mit Jahresbeginn – also bei mir wäre es so – ihre Gültigkeit, sondern da kriege ich halt wieder meine Marke. Außerdem denke ich, dass es schon auch ein bisschen eine Unterstellung ist, dass man sagt, die Senioren können damit nicht umgehen. Ich denke, es gibt sehr viele Senioren – ich habe das früher auch erlebt, wie viele sich für EDV, für Internet interessieren, und viele können das wahrscheinlich besser als wir zwei –, die das durchaus auch umsetzen können. Also ich will nur richtigstellen: Es ist weiterhin möglich, die Jahreskarte so zu behalten und weiterhin die Marke zu bekommen, wie es traditionell war und nicht anders.
Jetzt möchte ich noch etwas – das geht sich gerade noch schön aus mit der Zeit, ein bisschen Guthaben habe ich noch – zur U-Bahn-Verlängerung sagen. Natürlich ist auch die U-Bahn-Verlängerung und die U-Bahn an sich ein wichtiges Thema auch in unserem Ressort. Ich denke mir nur, wenn man sich die Diskussionsbeiträge anhört wie heute in der Früh, dann wird der Zuschuss der Stadt Wien in Höhe von 728 Millionen EUR, der notwendig ist, um die U-Bahn fahrtüchtig zu halten, zunächst einmal kritisiert. Es kommen falsche Zahlen, das kann passieren. Aber wenn ein Drittel davon alleine für Investitionen vorgesehen ist, ist das auch ein Zeichen, dass man in schwierigen Zeiten durch Investitionen auch in den öffentlichen Verkehr versucht, sich am Arbeitsmarkt besser zu positionieren.
Dann kommt die nächste Forderung. Wir bauen jetzt die U-Bahnen bis an die Grenze der Stadt aus, also man baut bis an die Grenze in Richtung Klosterneuburg, aber man möchte das darüber hinaus – Purkersdorf wird immer erwähnt und auch Klosterneuburg –, und ich denke mir, gerade die ÖVP könnte in Niederösterreich viel erreichen. Sie könnte einmal mit den Niederösterreichern reden und sagen, ihr wollt das immer haben, zahlt auch was dafür. Dann kann man über mehreres reden, aber solange das nicht der Fall ist, glaube ich, darf man nicht auf der einen Seiten kritisieren, dass die U-Bahn viel kostet, auf der anderen aber viele Dinge fordern, die noch viel mehr kosten würden und die völlig ineffizient sind.
Und dann unterstellt man Renate Brauner als zuständiger Stadträtin, dass die Wiener Linien und speziell die U-Bahnen kundenunfreundlich und teuer sind, und das bei einer Jahreskarte, die pro Tag 1 EUR kostet. Ich habe einen Freund, der ist vor Kurzem dummerweise mit seinem Auto in die Stadt gefahren und hat sich Am Hof in die Parkgarage gestellt. Da hat er für 1 Stunde 6 EUR gezahlt. Also wenn man jetzt im Verhältnis dazu die Jahreskarte mit 1 EUR pro Tag und die Qualität nimmt, weiß ich nicht, ob das wirklich teuer ist.
Ich war zwar nicht in Barcelona, aber ich war vor Kurzem in Berlin, und der Vergleich mit der Berliner U-Bahn macht mich wieder sicher. Es ist ganz einfach in Wien viel besser. Die U-Bahnen sind gepflegt, sie funktionieren, hin und wieder passiert etwas, bei technischen Gebrechen wissen wir, dass das nicht immer ein wirklich technisches Gebrechen ist, aber in Summe ist es in Ordnung. Die U-Bahnen werden auch laufend erneuert, die U4 wird modernisiert, damit eben vielleicht Störungen, die technischer Natur sind, nicht mehr passieren. Die U1 wird verlängert, die U5 wird neu gebaut. Also es wird wirklich viel investiert.
Und jetzt noch ganz kurz zum Abschluss zum Kollegen Aigner. Ich kann ihm nicht sagen, dass ich mich, wie er das gesagt hat, ertappt fühle. Ich bin zwar heute auch mit Chauffeur da, so wie eigentlich jeden Tag, wenn ich ins Rathaus fahre, das heißt, ich setze mich in die U-Bahn hinein, und der Chauffeur führt mich sicher zum Rathaus. (Zwischenruf von GR Mag Wolfgang Jung.) Ja, die U-Bahn fährt alleine, aber es sitzt trotzdem ein Chauffeur drinnen, das ist eben eine Sicherheit. Bei manchen Autofahrern denke ich mir auch, die sitzen nicht wirklich drinnen, so wie sie fahren. (Lebhafte Heiterkeit bei SPÖ und GRÜNEN.)
Wenn ich mich so im Saal umschaue, glaube ich, dass 99 Prozent derer, die heute da sind – auch wenn alle da wären –, mit dem öffentlichen Verkehrsmittel hier sind. Also man sollte nicht immer wieder sagen, das Auto ist so gut und das andere ist so schlecht. Ich glaube, es wird schon auch von vielen von uns so praktiziert: Was gescheit ist, nimmt man. Welches Verkehrsmittel ist für mich heute gescheit? Das wähle ich, und das andere lass ich stehen.
Wirklich zum Abschluss möchte ich mich zum Ersten einmal bei den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – die Susi Bluma und auch der Rüdiger Maresch haben es erwähnt – aus den vielen Abteilungen unseres Ressorts, die mit uns gemeinsam an vielen Projekten und Umsetzungen arbeiten, sehr herzlich bedanken.
Natürlich möchte ich mich auch bei dir als Stadträtin und Vizebürgermeisterin und auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Büro der Frau VBgmin Vassilakou sehr herzlich bedanken. Auch für uns ist es ein angenehmes Zusammenarbeiten, und ich glaube, dass es uns wirklich ein gemeinsames Anliegen ist, die Lebensqualität in unserer Stadt, die so hervorragend ist und
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