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Gemeinderat, 59. Sitzung vom 24.11.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 98 von 110

 

leistungen im Akutbereich, aller Fachrichtungen, sowie Ambulanz-, Geriatrie- und Pflegeleistungen. Die strategischen Ziele des Wiener Krankenanstaltenverbundes, die ja auch in der Beilage zum Wirtschaftsplan für die Jahre 2015 bis 2019 definiert sind, sprechen auch davon, dass diesem Versorgungsauftrag nachzukommen und eine nachhaltige Finanzierung der Gesundheitsversorgung auch sicherzustellen ist, dass tagesklinische Leistungen konsequent durch entsprechende Maßnahmen aufzuarbeiten sind, die Auslastung von Organisationseinheiten erhöht werden soll und die Verweildauer in den Krankenhäusern verkürzt wird.

 

Daher weiß ich nicht, von welchen Dingen die Frau Kollegin Korosec geredet hat, möglicherweise sind hier manche Passagen der letzten Reden übernommen worden. Die Überkapazitäten und nicht erforderliche Parallelstrukturen sollen ebenso bedarfsorientiert abgebaut sowie Kompetenz und Ressourcen durch Schwerpunktbildungen auch gebündelt werden. Den Vorwurf der Kollegin Korosec bezüglich fehlender Transparenz, Effizienz oder Sparsamkeit kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Der Wirtschaftsplan gibt, wenn man ihn durchgelesen hat, umfassend Auskunft, die strategischen Ziele bis 2019 samt Mehrjahresplanung sind klar definiert. Eben diese Mehrjahresplanung für die Jahre 2015 bis 2019 stellt ja damit auch die kontinuierliche Entwicklung des Unternehmens sicher und entspricht den strategischen Zielen, gibt aber auf der anderen Seite den Akteuren auch Planungssicherheit und ist gleichzeitig auch der Rahmen für die weitere Entwicklung.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Wiener Krankenanstaltenverbund setzt 2015 klare, festgeschriebene Ziele, die umgesetzt werden sollen. Ich brauche die Umsetzung des Spitalskonzepts 2030 und des Geriatriekonzepts nicht extra erwähnen, ein großartiges Programm, das auch 2015 mit vollem Elan weiterbetrieben wird.

 

Aber auch unter dem Motto „Universitätsmedizin 2020“ geht es um die Neuausarbeitung des Versorgungsauftrages für das AKH Wien, den medizinischen Universitätscampus sowie um eine gemeinsame Betriebsführung ab 2015. Jahrelang wurde in diesem Haus über dieses Thema diskutiert und auch berichtet, ab dem nächsten Jahr wird auch dieses Ziel Realität.

 

Für die künftigen sieben zentralen Spitalsorganisationen in Wien wird ein medizinischer Masterplan zur Umsetzung der Ziele und Maßnahmen aus dem 2013 geschlossenen Landeszielsteuerungsvertrag entwickelt. Hier geht es um abgestimmte, einander ergänzende, fachliche Schwerpunktbildungen zur Weiterentwicklung der Versorgungsqualität. Es geht um die Optimierung von Betriebskosten und auch um einen nachhaltigen Einsatz von Investmitteln. Die Leistungsplanung folgt neben dem AKH als Zentralkrankenhaus der Logik der Zentrenbildung entlang bestehender Versorgungsstruktur. Das heißt, jeweils zwei Schwerpunktkrankenhäuser haben hier gemeinsam eine Regionalversorgung sicherzustellen: für die Region Nord das Krankenhaus Nord und das Donauspital, für die Region Süd Krankenanstalt Rudolfstiftung und Kaiser-Franz-Josef-Spital, für die Region West Wilhelminenspital und Krankenhaus Hietzing.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, einige Eckpunkte aus dem Wirtschaftsplan der Unternehmung Krankenanstaltenverbund sollen aber auch in einer Budgetdebatte angesprochen werden. Und wenn ich mir zuvor den Beitrag des Kollegen Frigo angehört habe, dann muss man feststellen, hier bedarf es mehr als eines Taschenrechners. Denn unter Berücksichtigung aller aufwands- und ertragswirksamen Positionen ist ein rechnerischer Bilanzgewinn von zirka 188,4 Millionen geplant, und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit weist ein positives Ergebnis von 63,8 Millionen aus.

 

Beim Sachaufwand sind insbesondere in den Bereichen Onkologie, Implantate für Gefäß- und Herzchirurgie, et cetera Leistungserweiterungen und Kostenerhöhungen auch auf Grund des medizinisch-technischen Fortschrittes zu erwarten. Aber insgesamt werden die medizinischen und nichtmedizinischen Sachkosten trotz Leistungssteigerung deutlich unter dem Gesundheitsbranchenindex liegen. Gleichzeitig erfolgt aber auch eine umfassende, extern begleitete Sachkostenoptimierung. Das ist deshalb auch besonders wesentlich, weil es um eine effizientere Beschaffung, um eine Preisoptimierung, eine Bedarfs- und Verbrauchssteuerung, ja, bis zur Optimierung der Logistikabläufe geht.

 

Der Personalstand des Krankenanstaltenverbundes ist mit 28 685 Bediensteten relativ konstant, und für die Krankenanstalten des KAV ist ein niedriger Bettenstand, bei einer geringeren Anzahl an Aufnahmen und Pflegetagen geplant. Auf der anderen Seite werden mehr Ein-Tages-Pflegen erwartet.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das waren jetzt nur einige wesentliche Eckpunkte des Wirtschaftsplanes. Aber nicht zu übersehen ist natürlich auch ein Investitionsvolumen von zirka 574 Millionen EUR, das es hier zu berücksichtigen gilt: Für das AKH etwa ein umfassendes Investitionsprogramm mit Planungshorizont 2024, das als Verhandlungsbasis zwischen der Stadt Wien und dem Bund ausgearbeitet wurde, bei dem 2015 medizinische Großgeräte erneuert und gemeinsam finanziert werden sollen. Die Umsetzung des Neubaus Kaiser-Franz-Josef-Krankenhaus, Teilprojekt 2, und die Weiterführung des Krankenhauses Nord – das etwa die Lokomotive für das Spitalskonzept, auf der anderen Seite zugleich aber auch Infrastrukturmotor ist – sind wesentliche Schwerpunkte dieses Spitalskonzeptes.

 

Zusätzlich gibt es zahlreiche Strukturveränderungen und Infrastrukturprojekte, wie etwa in der Krankenanstalt Rudolfstiftung die Etablierung einer Notfallabteilung und die Umstrukturierung der Internen Abteilungen, im Otto-Wagner-Spital den Ausbau und die Neustrukturierung der 6. Psychiatrischen Abteilung, das Wilhelminenspital, das etwa am bestehenden Standtort zur Gänze neu errichtet wird, das Konzept einer Strahlentherapie, das im Donauspital und im Krankenhaus Hietzing umgesetzt werden soll, bis zum AKH mit der Inbetriebnahme der neu umgebauten, vergrößerten Station der Pädiatrischen Kardiologie mit 22 neu ausgestatteten Betreuungsplät

 

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