Gemeinderat, 59. Sitzung vom 25.11.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 79
Was ist ein guter Lehrer? - Ein guter Lehrer hat einmal die Kompetenz, dass er meistens mehr weiß als der Schüler. Ob das heute so rübergekommen ist, weiß ich nicht ganz. Und in einem modernen Bildungssystem, so habe ich gehört, werden nicht nur die Schüler und die Eltern verantwortlich gemacht für den Schulerfolg, sondern auch die Kompetenz des Lehrers/der Lehrerin.
Also wenn Sie unsere Lehrerin wären, dann haben wir uns schon ziemlich gut entwickelt, muss ich sagen. Das hätte man nicht annehmen dürfen. Ich glaube daher, dieses Beispiel hinkt ein bisschen, und ich würde es auch nicht mehr sehr strapazieren, denn es bringt in Wirklichkeit nicht sehr viel. Und ich muss sagen, angesichts dieser Lehrer haben wir uns sehr vorzüglich entwickelt. - Also ich denke, lassen wir das und schauen wir uns das Inhaltliche an!
Und da bin ich über das Nächste gestolpert bei Ihnen, nämlich die „qualitative Erfassung der Hundebisse“. Also ich weiß nicht, ein bisschen hat es der Redenverfasser mit den Worten gehabt. Was ist eine „qualitative Erfassung der Hundebisse“? Bedeutet das, wie weit sich der Pitbull bis zum Knochen vorgearbeitet hat? Wie weit die Zahnderl stecken geblieben sind? Wie viel Blut geflossen ist? - Was bedeutet das? (GRin Mag Barbara Feldmann: Leichte Verletzung, schwere Verletzung!) Also, wenn nicht Biss Biss ist, was heißt dann qualitative … (GRin Mag Karin Holdhaus: Sie wissen ganz genau, was ich meine!) – Nein, ich weiß es wirklich nicht! Nicht böse sein, Kollegin Holdhaus, ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen! (GRin Mag Karin Holdhaus: Es geht um die Hunderassenliste!)
Fassen wir noch einmal zusammen: Es gibt die Liste der Hunde, die besonders gefährlich sind. Und da hat es eine Evaluierung gegeben für alle Hundebisse – da sind auch die kleinen dabei und andere dabei, die nicht auf der Liste sind -, und dann hat es eine Evaluierung gegeben, wie viele Hundebisse es von den Listenhunden gegeben hat. Und bei den normalen Bissen haben wir über 50 Prozent Verbesserung, und bei den Bissen von den Hunderassen … (GRin Mag Karin Holdhaus: Das sagt ja noch nichts über die Hunderasse aus!) – Ich komme schon dazu! Jetzt sind Sie auch noch ungeduldig als Lehrer! Man soll ja Schüler auch langsam ihre Prüfungsergebnisse präsentieren lassen, nicht wahr? Lassen Sie uns Schülern doch die erforderliche Zeit, bevor Sie uns benoten, bitte!
Selbst bei den Hunderln, die auf der Rasseliste stehen – ich habe noch 8 Minuten 21 Sekunden, es dauert noch lange –, haben wir weit über 60 Prozent Verbesserung gehabt. Also, wenn das die qualitative Erfassung ist, die Sie einfordern, dann sage ich, das haben wir gemacht, das haben wir auch präsentiert, nur hat der Lehrer eben nicht aufgepasst, nicht. Ich habe auch einmal einen Lehrer im Englischunterricht gehabt, der in der Stunde immer eingeschlafen ist. Auch das kann passieren.
Ich sage es einmal mehr: Wenn unter Qualität nicht gemeint ist, dass zu erfassen sei, wie tief die Pitbullzahnderln ins Fleisch eingedrungen sind, sondern wo die gefährlichen Hunde in der Bissstatistik stehen, dann haben wir das evaluiert, und es sind weit über 60 Prozent derer, die wir verhindert haben. Das ist ein schöner Erfolg. Darauf sind wir stolz. Gleichzeitig haben auch die meisten Bundesländer in Deutschland genau dasselbe Schema angewandt, es ist also ein Erfolg mehr.
Lassen Sie mich noch ein paar Worte, die sich in der kurzen Zeit ausgehen, zum Budget sprechen. Ich möchte mich bedanken bei den Damen und Herren der Abteilungen, beim Büro der Frau Stadträtin, nämlich für die gute Zusammenarbeit und die hervorragende Arbeit, denn einmal mehr gesagt: In Zeiten, wo es enger wird, wo die Budgets extrem knapp werden, wo nicht nur, um zum Vorkapitel zu sprechen, in den Bereichen Natur und Kunst gespart wird, sondern in vielen Städten auch bei den Services der Stadt gespart wird, nämlich bei dem, was essentieller Bestandteil des Umweltressorts ist, wo bei der Ausgestaltung gespart wird, ist all dies bei uns nicht der Fall.
Wir haben uns ganz, ganz massiv darauf besonnen, dass nicht nur Mercer, sondern auch viele andere Studien nachweisen, dass das Leben bei uns auch von einer gewissen Ästhetik und Schönheit des öffentlichen Raumes geprägt ist. Da spielt das Ressort eine sehr, sehr wichtige Rolle, und da ist nicht gekürzt worden. Ganz im Gegenteil, das ist mit weniger oder mit derselben Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei mehr Bevölkerung geschehen. Danke dafür an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Wirklichkeit mehr zu leisten haben als jemals zuvor und die dafür auch unseren Dank, nämlich von Seiten aller Parteien verdienen.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch eines sagen: Wir sind eine Stadt mit viel Zuwanderung, nämlich zirka 25 000 Menschen im Jahr. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es bei uns schön ist; denn man zieht ja nicht dorthin, wo es schiach ist.
Sie haben uns immer vorgeworfen, dass bei der Mercer-Studie nur die Manager gefragt werden. Jetzt kommen nicht nur die Manager aus ganz Europa, sondern es kommen viele Menschen, die hier ihre Familie gründen, die hier ihre Kinder aufziehen wollen, die hier ihre Existenz aufbauen wollen. Die suchen sich ja nicht einen Platz aus, der schiach ist; sondern sie suchen sich den schönsten Platz aus und einen Platz, wo sie eben als Chance empfunden werden. Gleichzeitig haben es diese Stadt und das sehr sensible Umweltressort bisher geschafft, mit dieser Herausforderung hervorragend fertig zu werden.
Ich möchte auch über den strategischen Wert der Umwelt in dieser Stadt eingehen. Wenn ein neuer Stadtentwicklungsplan diskutiert wird, geht es in Wirklichkeit auch um Verteilungsfragen: Wo wird gebaut? Wo darf es weiter grün sein? Wo sind Freiräume? Welche Qualitäten von Freiräumen gibt es?
Wenn sich da die Umwelt so durchsetzt, dass nicht nur das Programm der Wienerinnen und Wiener, auf das sie begründeterweise auch sehr viel Wert legen, nämlich dass jeder zweite Quadratmeter grün ist, auch weiterhin besteht, sondern das Grüne sogar noch erweitert wird, dass der Wienerwaldgürtel geschlossen wird, dass der Norbert-Scheed-Wald gepflanzt wird, dass zehn für viel
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