Gemeinderat, 60. Sitzung vom 26.11.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 53
MA 13, Bildung und Jugend, übergeben, um es mit einer gemeinsamen Ausrichtung und einem gemeinsamen Rahmen zielführend zu gestalten. Daraus sind die Fair-Play-Teams in den Bezirken entwickelt worden, die größtenteils von den Trägerinnen und Trägern der Jugendarbeit auch übernommen wurden. Warum? - Weil uns klar war, dass die Jugendarbeit das Know-how aufweist im sozialarbeiterischen Bereich und im aufsuchenden Bereich, in der Arbeit im öffentlichen Raum. Es war also klar, man kann das dort gut andocken. Es sind dort auch die Profis, die diese Arbeit der Kommunikation, der Vermittlung und der Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger leisten können.
So kam es 2010 auf Initiative und durch Unterstützung von StR Oxonitsch zu den Fair-Play-Teams, die mittlerweile in stolzen 15 Wiener Bezirken angeboten werden, in vielen Bezirken auch ganzjährig. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube sogar - Kollegin Laschan wird es bestätigen oder nicht -, der 15. war der erste Bezirk, wo es ganzjährig angeboten wurde. Das war nämlich nicht im 20., sondern im 15. Wie gesagt, haben wir jetzt schon 15 Wiener Bezirke, die auf die Arbeit der Fair-Play-Teams setzen, die auf die Arbeit der Fair-Play-Teams auch nicht mehr verzichten wollen, weil sie eben eine ganz spezifische aufsuchende und unterstützende Arbeit im öffentlichen Raum für die Bürgerinnen und Bürger anbieten.
Es ist auch so - ja, wir stehen dazu -, dass die Profis der Arbeit draußen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter, keine „poor services for poor people“ sind. Das heißt, sie sind Expertinnen und Experten, die sich auch zu Recht in Fachtagungen gemeinsam beraten können, die auch auf Experten und weitere Inputs zurückgreifen müssen und zurückgreifen können. Es ist von unserer Warte aus auch in Ordnung, wenn Menschen, die einen großen Dienst an der Stadt, den Bezirken und den Bürgerinnen und Bürgern leisten, nach fünf Jahren ein Jubiläum feiern dürfen, um gemeinsam mit den Bezirken zu sagen: Wir finden diese Arbeit gut, wir wollen sie fortsetzen, wir wollen uns weiterentwickeln mit den Bezirken, mit den Bürgerinnen und Bürgern, dafür darf man auch einmal zusammenkommen und anstoßen.
Aber es ist ja auch schon gelebte Tradition in allen diesen städtischen Einrichtungen, dass man nicht nur zum Feiern zusammenkommt, sondern das jedenfalls mit einer fachlichen Enquete verbindet, um auch gleich eine weitere Entwicklungsarbeit zu leisten. Ich wüsste also nicht, was an dem falsch sein soll. Ich wüsste nicht, warum man das diesen Expertinnen und Experten missgönnen sollte. Ich verstehe auch nicht, warum das Politikerinnen und Politiker machen, die vorgeben, sehr involviert in ihre Bezirke zu sein und sich da um die Bürgerinnen und Bürger zu kümmern, wenn sie dann den Menschen, die auch dort mit den Menschen arbeiten, sozusagen zu „nodig“ sind, dass man eine Fachenquete, eine Arbeit leistet und dann auch darauf anstoßen darf.
Wir haben eine soziale Arbeit und eine Jugendarbeit auf einem der höchsten Niveaus in Europa. Das wird nicht von uns gesagt, sondern das bestätigen hunderte, Hundertschaften an ExpertInnen, an politischen Delegationen, an Fachdelegationen, die nach Wien kommen, um sich das System der Jugendarbeit, aber auch der aufsuchenden und der Gemeinwesenarbeit anzusehen, die gerne von uns lernen, die sich gerne mit uns austauschen, um zu sehen, wie ein Teil des Systems aufgebaut ist, das den sozialen Frieden in dieser Stadt sichert und unterstützt, und zwar indem Bürgerinnen und Bürger sozusagen empowert werden und unterstützt werden, teilzuhaben und mitzumachen und sich auch der Angebote der Stadt zu bedienen, in einem positiven Sinne.
Dass wir seit Anbeginn auf Vernetzung setzen, dass Jugendarbeit mit Gemeinwesenarbeit, mit Wohnpartnern, mit der Jugendwohlfahrt, und so weiter, und so fort, sich vernetzen müssen, um auch wirklich die Angebote transportieren zu können - es gehen zum Beispiel auch mit diversen Fair-Play-Teams immer wieder Kolleginnen und Kollegen des WAFF mit, um Angebote der ergänzenden Arbeitsmarktpolitik an Mann und Frau zu bringen. Es geht auch einmal die Beratung der Wohnpartner bei Fair Play mit, um über den Gemeindebau zu sprechen. Das heißt, das ist eine gelebte, gepflegte und auch von uns eingeforderte Praxis, dass in dieser Vernetztheit die Experten sich austauschen und zusammenarbeiten, weil wir uns Silos nicht leisten wollen, wo niemand miteinander redet.
Wir haben ja auch eine eigene Plattform, Soziale Arbeit im öffentlichen Raum, die sich mit dem Phänomen Menschen im öffentlichen Raum, vor allem marginalisierte et cetera, befasst, auch das über fünf Geschäftsgruppen hinweg, die gemeinsam an Fachlichkeit arbeiten, die gemeinsam an Programmen arbeiten.
Ich glaube, wir tun gut daran, das so zu unterstützen. Ich glaube, es ist recht, dass wir gerne mit diesen Menschen für die Menschen unserer Stadt zusammenarbeiten. Und ich glaube, von unserer Seite her schon pro futuro, nämlich für 2015 und die fünf Jahre, die wir dann feiern, einen herzlichen Dank sagen zu dürfen und herzlich zu gratulieren: Auf weitere gute Zusammenarbeit! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dipl-Ing Martin Margulies: Ich danke sehr. - Als Nächster zum Wort gemeldet hat sich GR Haslinger.
GR Gerhard Haslinger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Danke, Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter!
Ich möchte nur ganz kurz auf das von den Vorrednern Gesagte eingehen.
Als das begonnen hat, hat es KOVER-Team geheißen: Kommunikatoren und Vermittler im öffentlichen Raum, 2004 gegründet. Da gab es aber immer sehr aufschlussreiche Berichte. Es waren eine Frau und ein Mann mit Migrationshintergrund, die die Parks aufgesucht haben, und die haben dann wirklich sehr schonungslos darüber berichtet, was sich dort abspielt. Da konnte man durchaus daraus zitieren und auch auf Probleme aufmerksam machen.
2010 hat das dann Fair Play übernommen, die Kinderfreunde sind da beteiligt. Seitdem vermissen wir diese Berichte. Seitdem müssen wir sie einfordern, und wenn überhaupt ein Bericht kommt, heißt es eher: Alles ist in
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