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Gemeinderat, 68. Sitzung vom 29.06.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 60 von 140

 

bürgermeisterin! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Nach den interessanten Vorlesungen möchte ich mich gerne auf unsere Politik für die Menschen konzentrieren. Es ist ja kein Geheimnis, dass mir, und glücklicherweise auch sehr, sehr stark unterstützt von unserer Vizebürgermeisterin und Finanz– und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner, ein ganz besonderes Anliegen die Ausbildungs- und Bildungssituation von jungen Menschen in unserer Stadt ist. Es ist auch schon mehrfach von Vorrednerinnen und Vorrednern gesagt worden, Wien ist die Stadt der Chancen, die Stadt der Perspektiven und über allem steht Menschlichkeit, stehen Gemeinschaft und Solidarität, das Überlegen und der Wille dazu, die einzelnen Personen zu ihrer bestmöglichen Zukunft zu führen. Das ist nicht immer einfach, aber es ist unser großes Bestreben und es ist eine politische Überzeugung und eine Herzensangelegenheit, jedem einzelnen Wiener und jeder einzelnen Wienerin zu der Zukunft und dem Leben zu verhelfen, das sie oder er sich für sich, für seine Familie, für ihre Familie wünscht. Ganz besonders wichtig, und Renate Brauner hat das schon angesprochen, ist uns der Bereich der Arbeitsmarktpolitik, wo es um Bildung und Ausbildung ganz besonders für junge Menschen geht. Ganz besonders wichtig ist uns im Rahmen unserer kommunalen Strategie für Qualifizierung, nämlich den Qualifikationsplan Wien 2020, das Herzstück, die Wiener Ausbildungsgarantie, die wir, wie Sie sicher wissen, wir ihr sicher wisst, schon kontinuierlich seit 2008, 2009 aufbauen, ausbauen und ein immer dichteres Netz für junge Menschen in unserer Stadt weben. Damals ist uns schon gesagt worden, das ist nur ein Wahlkampfschmäh. Es sind die Wahlen vorübergegangen und die Jahre ins Land gezogen und die vielen Tausenden Wiener Jugendlichen haben gesehen und erkannt, dass es natürlich keiner ist und dass jeder von ihnen, jede von ihnen uns wert ist. Es ist nach wie vor so, dass wir nicht nur als Stadt Wien der größte Lehrlingsausbildner der Region, der Ostregion sind, es ist auch so, dass wir eines der größten Pakete für überbetriebliche Lehrausbildungsmaßnahmen in Österreich überhaupt fahren. Wir haben zwischen 3 000 und 4 000 Ausbildungsplätze in überbetrieblichen Lehrwerkstätten für junge Menschen und wir stehen dazu, dass wir diese jungen Menschen nicht hängen lassen. Wir wollen keine tausenden Mädchen und Burschen in ihrem wichtigsten Alter, in der Zeit, wo man da sein muss für sie, wo man signalisieren muss, ihr habt einen Platz, ihr habt eine Perspektive, wir geben euch Chancen, in dieser Zeit lassen wir sie nicht alleine und nicht auf der Straße stehen.

 

Die überbetriebliche Ausbildung ist wiederum das Herzstück und Kernstück der Ausbildungsgarantie. Aber ich bin sehr froh darüber, dass Renate Brauner auch unsere Wiener Produktionsschule „Spacelab“ heute in ihrer Rede schon genannt hat. Wir konnten gemeinsam, liebe Renate, die Eröffnung unseres vierten Standortes in Wien diesen Mai feiern und auch durchführen. Es war ein beeindruckender und sehr bewegender Moment, den Stolz und die Freude der jungen Menschen zu erleben, als sie uns erzählt haben, wie sie ihre Tage dort verbringen, wie hart sie dort arbeiten, welche Hoffnungen sind reinlegen, wie sie das Regelwerk kennen. Also überhaupt keine Rede von fad oder faul oder sonst irgendwas, sondern die Chancen erkennend und diese Chancen auch beim Schopf packend, sich wirklich anzustrengen, um einen Weg zurück in Bildung und Ausbildung zu finden. Es war ein erhebender Moment, den wir einfach nicht missen wollten und Gott sei Dank auch nicht verpasst haben. Wir waren dort. Viele mit uns waren dort, viele Freunde, die sich bemühen um sie: Jugendarbeit, Volkshochschulen, Arbeitsmarktservice, WAFF, der Bezirk selbstverständlich und natürlich wir, weil wir wirklich um diese jungen Menschen bemüht sind.

 

Auch der Qualifikationsplan Wien 2020 - weil doch immer die Frage ist: Wo geht das Geld hin, ist es wirklich gut investiert? - ist eine der ersten kommunalen Strategien überhaupt auch in Österreich, um gemeinsam, auch sozialpartnerschaftlich, gegen Niedrigqualifizierung vorzugehen, also Menschen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, ganz besonders ins Auge zu fassen und mit vielerlei Angeboten nachzuqualifizieren und aufzuqualifizieren. Wir wissen, dass jene Menschen mit geringem Bildungsabschluss die größten Probleme am Arbeitsmarkt haben und dass deswegen die Qualifikation und Qualifizierung das Um und Auf ist. Das tut Wien auch schon seit geraumer Zeit. Wir investieren nicht nur mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, sondern mit vielen, vielen Partnern und Partnerinnen, die wir in der Stadt haben, um diese Qualifizierung der Menschen gewährleisten zu können und sie persönlich dabei zu unterstützen, ihren Weg und ihren Aufstieg im Arbeitsmarkt und am Arbeitsmarkt zu finden. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich nehme diesen Applaus gerne für die vielen, die sich diesem schweren Los auch der Qualifizierung neben Arbeit, neben Familie unterziehen, entgegen. Es ist nicht leicht. Die, die es schon gemacht haben, die gerade dabei sind, Renate hat es auch schon gesagt, wir haben ihnen unseren größten Respekt ausgesprochen und die Hochachtung, denn neben Arbeit, Familie, und so weiter, und so fort, ist auch noch die Qualifizierung zum Beispiel am Abend, am Wochenende, in Urlaubszeiten eine wirkliche Herausforderung, und es gebührt der größte Respekt.

 

Ich habe schon gesagt, die Finanzierung und die Finanzen, das Budget ist in Zahlen gegossene Politik. Ich denke mir, dass wir in den letzten Jahren viel weitergebracht haben. Wir haben mit Rot und wir haben auch mit Rot-Grün viel weitergebracht, wie gesagt, immer im Mittelpunkt die Unterstützung und Hilfe für die Wienerinnen und Wiener. Georg Niedermühlbichler hat es auch schon angesprochen, wir stellen nicht die unnötigen Fragen, die da heißen, was tun wir gegen die Menschen, sondern wir stellen gemeinsam die Fragen: Was können wir für die Wienerinnen und Wiener, ob neu oder alt in unserer Stadt, tun. Und es kann nur so sein, dass für eine positive Politik das die richtigen Fragen sind und nicht Hetze, Menschenverachtung und Auseinanderdividieren. Das wird unserer Stadt nichts bringen. Es wird auch erkannt, dass es unserer Stadt nichts bringt, das

 

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