Gemeinderat, 71. Sitzung vom 25.09.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 21
reich für uns alle, denn die bestausgebildeten Menschen haben die größten Chancen am Arbeitsmarkt.
Und Wien lässt niemanden zurück. Wenn es einem Jugendlichen nicht gelingt, nach Abschluss der Schulpflicht eine Lehrstelle zu finden, dann gibt es bei uns die Ausbildungsgarantie. Es gibt keinen Jugendlichen, der dann auf der Straße stehen muss, im Park herumlungern muss, weil er keine Beschäftigung findet. In Wien werden alle Jugendlichen in Beschäftigung gebracht, zu einer Ausbildung, zu einer Berufsausbildung geführt oder in einer höheren Schule untergebracht. Das ist sozialdemokratische Politik für diese Stadt, und die lassen wir uns von niemandem, auch von den Freiheitlichen nicht, madig machen. (Beifall bei der SPÖ.)
Und dazu gehört gerade bei den Kindergärten, in denen die beste Möglichkeit für die Spracherwerbung gegeben ist, dass wir ganz intensiv darauf schauen, dass wir die Kinder im Kindergarten möglichst frühzeitig heranführen an unsere Sprache, auch heranführen an den Gemeinschaftssinn, an das Zusammenleben in dieser Stadt. Deswegen sind Kindergärten für uns keine Kinderbewahranstalten, sondern sie sind die ersten Einrichtungen für die Bildung und Ausbildung der Kinder. Das ist ganz, ganz wesentlich, und deswegen bauen wir sie auch weiterhin aus. Wir haben erreicht, dass es in Wien jetzt schon bei den Kindergärten ausreichend Plätze gibt – es mag sein, dass wir in der Verteilung da und dort noch zusätzlich etwas brauchen –, und wir schauen auch, dass für Mütter mit Kleinstkindern eine Möglichkeit besteht, dass sie berufstätig sein können, dass für Väter, die Kleinstkinder haben, die Möglichkeit besteht, berufstätig zu sein, indem die Kinderkrippen auch weiterhin ausgebaut werden.
44 Prozent der Wiener Kinder können schon in Kinderkrippen untergebracht werden. Wir wollen das noch erhöhen. Das ist keine Vision, sondern das wird Realität werden, daran arbeiten wir ganz intensiv. Denn im Unterschied zu den Bundesländern, wo Kindergärten teilweise nur vormittags offen haben, sind bei uns die Kindergärten ganztags offen und gibt es bei uns höchstens drei Schließtage im gesamten Jahr. Von 365 Tagen gibt es – abgezogen jetzt natürlich die Wochenenden und die Feiertage – nur 3 Tage, wo Kindergärten zusätzlich geschlossen sind. Und selbst da gibt es die Versorgung für jene Kinder, deren Eltern arbeiten gehen müssen, in einem benachbarten Kindergarten. Wenn man nach Vorarlberg schaut, dann schaut es dort ganz anders aus. Da haben die Kindergärten drei Monate im Jahr geschlossen. Das ist super! So viel Urlaub haben nicht einmal beide Elternteile zusammengenommen, also da kann ein Elternteil gar nicht arbeiten gehen.
In Wien ist diese Qualität der Kinderbetreuung vorhanden, und sie ist ganz, ganz wichtig, denn wir brauchen in dieser Stad alles Wissen, alle Qualifikation von jedem Menschen, egal, ob Mann, ob Frau, ob alt, ob jung. Und deswegen sind wir so dahinter, dass im Kindergartenbereich schon intensiv begonnen wird, Qualität zu haben.
Weiterer Bereich: Schulen. Auch hier ist eindeutig, dass die Schulen dafür da sind, dass die Kinder so viel wie möglich in ihren Qualifikationen gefördert werden, dass ihre Chancen herausgearbeitet werden, unterstützt werden. Deswegen haben wir auch vor, dass wir die Ganztagsschule, die ganz eindeutig die besseren Qualitäten bietet, weiter ausbauen, die Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht, wo sich Freizeitgestaltung und die Unterrichtszeiten miteinander mischen, wo die Lernphasen gemischt sind mit den Freizeitaktivitäten, sodass die Kinder den ganzen Tag die Möglichkeit haben, in der Gemeinschaft zu sein, und wenn sie dann nach Hause kommen, auch ihre Freizeit mit den Eltern gemeinsam genießen können und nicht irgendwelche Nachhilfelehrer brauchen.
Wir haben aber auch für die aktuelle Situation, wo Nachhilfelehrer benötigt werden, Möglichkeiten mit der Förderung 2.0 geschaffen, also mit der Gratisnachhilfe auf gut Deutsch gesagt. Die funktioniert blendend und unterstützt dort, wo es die Eltern am meisten kostet und den Kindern am unangenehmsten ist, nämlich dort, wo sie schlechte Noten haben und wo sie Unterstützung brauchen, um den Unterricht aufholen zu können.
Ganz, ganz entscheidend für unsere Stadt, die im Vergleich zu anderen großen Städten wesentlich besser ausgestattet ist mit qualifizierten, mit hochqualifizierten, mit sehr gut bezahlten Arbeitsplätzen, ist es, dass der Weg einer Stadt wie Wien mit einer hohen Einkommenssituation nur der sein kann, dass alle Menschen höhere Qualifikation erwerben und sich auch während des ganzen Arbeitslebens noch immer weiter qualifizieren. Dieser Weg bedeutet auch, dass der Zugang zu den Universitäten weiterhin ein Zugang sein muss, der nicht mit Kosten belegt ist, der nicht mit Gebühren belegt ist und der die Chance bietet, dass alle Jugendlichen, die es schaffen, auch ein Universitätsstudium absolvieren können.
Der weitere Punkt ist aber auch, dass wir nicht wollen, dass diese Menschen nach dem Studium aus Wien weggehen müssen, sondern wir wollen, dass diese Akademiker, diese Jungakademiker in Wien auch entsprechend Arbeitsplätze vorfinden. Dafür gehen wir sehr stark in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen. Und es ist nicht von ungefähr, dass ein Biologe an der Spitze einer Stadt im Besonderen Biotechnologie an die Spitze stellt und wir hier mittlerweile Spitzenleistungen in Wien produzieren und sehr, sehr viele Spin-offs haben und aus diesen Spin-offs heraus wieder sehr, sehr viele hochqualifizierte, gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen.
Das ist der Weg, den wir gehen müssen für unsere Stadt, mit unserer Stadt. Dann können wir auch eine Stadt mit zwei Millionen Einwohnern oder vielleicht auch einmal mehr hervorragend managen und schauen, dass die zwei Millionen Menschen hier auch ein sehr gutes Leben und Auskommen haben.
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich komme abschließend auch zu dem Bereich Wohnbau. Kollege Chorherr hat vorhin ja schon die Phantasiezahlen der Freiheitlichen aufgezeigt. Da wird einmal diese Zahl genannt, dann wird jene Zahl genannt. Zusammenrechnen darf man es nicht, man darf es auch nicht dividieren oder subtrahieren, es kommt nie das heraus, worum es
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