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Gemeinderat, 4. Sitzung vom 28.01.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 108

 

derungen nicht Angst machen, sondern neugierig, und dass wir gemeinsam Veränderung wollen. Da finde ich ebenso diese Schlechtrederei - wie gesagt, unterstelle ich Ihnen nicht - kontraproduktiv. Wir wollen Veränderung. Veränderung ist etwas Positives, nicht per se, wir müssen etwas Positives daraus machen. Da gibt es noch ganz viel zu tun.

 

Sie wissen eines meiner großen Anliegen, wo ich eigentlich das Hauptmanko bei uns in Wien, in Österreich, sehe, aber wir diskutieren da über Wien, ist, wir haben unglaublich viel Forschung, wir haben ganz tolle Universitäten, aber dann sozusagen bei diesem Gap hinüber, dass wir es schaffen, es in die Wirtschaft zu bringen, in Unternehmen zu bringen, ist noch ganz viel zu tun. Aber auch da kann ich Ihnen Positives berichten. Die Frau StRin Wehsely und ich haben gestern gemeinsam mit dem Herrn Vizekanzler und dem Herrn Finanzminister die Vereinbarung zur Finanzierung des AKH unterzeichnet. Da ist eben auch eine beträchtliche Summe, nämlich 100 Millionen EUR, gemeinsam in sehr guter Zusammenarbeit mit dem Bund vorgesehen für genau so ein Translational Center, das wir schon seit langer Zeit planen und fordern, wo es darum geht, wie wir aus Forschung Innovation und Weiterentwicklung für die Wirtschaft und für die Menschen und damit auch für die Gesellschaft machen, also auch, glaube ich, ein wichtiger Schritt. Aber ich bin hundertprozentig bei Ihnen, wir haben noch viel zu tun.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage stellt Herr GR Peter Kraus. (GR Peter Kraus, BSc: Kommt nicht zuerst die zweite an die Reihe?) - Upps, ich habe die zweite übersehen! Entschuldigen Sie!

 

Die 2. Zusatzfrage stellt Herr GR Mag. Juraczka. - Danke schön fürs Aufmerksammachen und entschuldigen Sie, Herr Magister, es war unabsichtlich!

 

9.58.30

GR Mag. Manfred Juraczka (ÖVP): Kein Problem. Ich danke dem Herrn Kollegen.

 

Meine sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Danke für Ihre Ausführungen. Ich bin durchaus geneigt anzuerkennen, dass gerade im Bereich der Innovation und der Forschung viel Gutes in dieser Stadt passiert. Man kann immer feststellen, dass das auch dem Herrn Bürgermeister wirklich ein Herzensanliegen ist. Ich kann mich noch gut erinnern, es war dann der Arbeit einerseits des Bürgermeisters, andererseits vor allem auch des Wissenschaftsministers zu verdanken, dass Prof. Penninger beispielsweise mit seiner Tätigkeit bei uns in der Stadt bleibt.

 

Was ich nur traurig finde, und da würde mich durchaus interessieren, wie Sie diese Zusammenhänge wahrnehmen, ist, dass das, obwohl es viele gute Initiativen gerade am Forschungsstandort Wien gibt, bis dato in keinster Weise auf das Wachstum, auf die Arbeitsmarktzahlen durchschlägt, wie man sich das eigentlich erhoffen dürfte und müsste.

 

Wo sehen Sie die Ursachen, dass das sozusagen für die Kennzahlen in der Realwirtschaft noch nicht die positiven Auswirkungen hat, wie wir es uns wahrscheinlich alle wünschen würden?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Mag. Renate Brauner: Herr Gemeinderat!

 

Ich warte immer, dass ich aufgefordert werde, respektvoll, bis der Herr Vorsitzende das Wort erteilt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Vielleicht war ich zu leise.

 

Amtsf. StRin Mag. Renate Brauner (fortsetzend): Herr Gemeinderat!

 

Es passiert sehr viel, sehr viel davon natürlich auch im Grundlagenforschungsbereich, was sich natürlich erst sehr langfristig auswirken kann auf entsprechendes Wachstum. Ich sagte bei meinem Beitrag zur vorherigen Frage, dass ich eben genau in diesem Bereich, wie wir es denn schaffen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse dann auch wirklich in die direkte Wirtschaft zu bringen, noch ein großes Problem sehe, einen Gap sehe, nicht nur hier, sondern auch in anderen Bereichen. Wir waren - es ist schon wieder einige Jahre her - in London, haben uns das dort angeschaut, wie es auf den Universitäten funktioniert, wo es auf den Universitäten inklusive Patentanmeldung und wie man auf die Börse geht, schon die Beratung gibt, wie die dortigen jungen Nachwuchsforscher sich auch entsprechend präsentieren können.

 

Wir machen in dem Bereich sehr viel, aber wir haben auch noch sehr viel zu tun. Es wird hier in wenigen Wochen auch wieder der Gründungstag „Gründen in Wien“ stattfinden, wo es ganz hoch, in intensivem Ausmaß, gerade auch darum geht. Aber natürlich müssen wir auch sehen, dass wir damit in der internationalen Krise - und ich weiß, das will keiner hören, aber es ändert nichts an den Zahlen und Fakten, dass wir nach wie vor in einer krisenhaften Situation sind - hier entsprechend allein als Stadt gegensteuern können.

 

Sie wissen, dass wir eine zu geringe Investitionsquote haben. Das ist ja der Grund, warum ich als Stadt so dahinter bin, dass wir öffentliche Investitionen entsprechend unterstützen. Da ist also noch sehr viel Luft nach oben. Aber ich glaube, langfristig - es wird nicht morgen die Arbeitslosenzahlen senken, da müssen wir auch viele andere Maßnahmen setzen, aber ich bin trotz alledem davon überzeugt, dass mittel- und langfristig dieser Weg, in Forschung und Entwicklung zu investieren, auch wirklich der Weg ist, um wieder zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum zu kommen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Aber jetzt: Herr GR Peter Kraus, 3. Zusatzfrage.

 

10.01.18

GR Peter Kraus, BSc (GRÜNE): Danke schön, und danke, Frau Stadträtin, auch für die Beantwortung!

 

Ich möchte wieder auf den Index oder auf das Ranking selbst zurückkommen. Sie haben es ja bereits angesprochen: Es gibt da drei ganz zentrale Faktoren, nach denen Städte gerankt werden. Einer davon ist die sogenannte humane Infrastruktur, darunter fallen auch Start-ups. Wir haben ja in den letzten Jahren in Wien gesehen, dass sich eine sehr lebendige Start-up-Szene entwickelt hat, die mitunter auch ein Erfolg für das Ergebnis des Rankings der Stadt Wien ist.

 

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