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Gemeinderat, 9. Sitzung vom 24.05.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 47 von 53

 

wirklich lange. Es ist also nicht die erste Subvention, die hier beschlossen wird. Es ist auch nicht die erste Subvention, die erstaunlicherweise nur mehrheitlich beschlossen wird. Jedenfalls kann zu dieser Subvention gesagt werden, dass dieser Beitrag, den die Stadt Wien für diese Einrichtung leistet, seit zehn Jahren geleistet wird und seit zehn Jahren weder erhöht noch inflationsangepasst worden ist und dass dieser Unterstützung auch wirklich erkleckliche Leistungen gegenüberstehen.

 

Welche Leistungen das sind, kann man durch einen kurzen Blick auf die Homepage erfahren; aber auch wenn man sich nur den Antragstext durchliest, erfährt man doch einiges. Allein die in diesem Antragstext aufgelisteten mehr als 10.500 Kontakte nur über die Hotline bedeuten bei 250 Arbeitstagen im letzten Jahr, dass 42 telefonische Kontakte pro Arbeitstag geleistet worden sind. Das sehe ich als eine ziemlich gute Bestätigung der bei dieser Beratungseinrichtung angefragten oder auch von ihr angebotenen Leistung und Beratung.

 

Die Treffsicherheit wurde angeführt und auch die Frage, ob die Beratung und die Information auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Auch da hätte ein Blick auf die Homepage ausgereicht. Na, selbstverständlich wird auch vor Ort Beratung durchgeführt, und zwar in unterschiedlichsten Bereichen. Zum Beispiel gibt es - weil es darum gegangen ist, dort zu beraten, wo vielleicht das Wissen um Nachhaltigkeit und Umweltschutz noch nicht so hoch ist - ein ganz spezifisches Projekt, nämlich das der „Grätzelmütter“ - ich glaube, es heißt so, oder so ähnlich (GR Mag. Josef Taucher: Grätzeleltern!) - Grätzeleltern, ja, danke vielmals -, wo ganz gezielt eben mit, in dem Fall, Eltern und in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen Beratungsleistungen erbracht werden, diese Personen dazu erzogen werden - „erzogen“ ist das falsche Wort, aber: ihnen beigebracht wird -, auf unterschiedlichsten Ebenen nachhaltig und umweltaktiv zu handeln. Und ja, das geschieht eben spezifisch dort, wo das Wissen vielleicht nicht so groß ist, also zum Beispiel im 15. Bezirk, wo man vielleicht davon ausgehen kann, dass das ein Bezirk ist, wo generell - auch das jetzt nur statistisch betrachtet, nicht individuell - das Bildungsniveau nicht so hoch ist.

 

Aber bleiben wir einmal bei den unterschiedlichsten anderen Beratungsleistungen. Eine große Schiene ist die Beratung von Betrieben. Worum geht es da? - Das ist ein ziemlich großer Bereich: Von der Frage der gesunden Raumluft über nachhaltiges Beschaffungswesen, Bauökologie, Abfallwirtschaft und - was ist noch wichtig in einem Betrieb? - Energieeffizienz bis hin zur Frage der Begrünung oder der gesunden Ernährung. All das ist an Beratungsleistungen für Betriebe vorhanden.

 

Individuelle Beratungen finden auch in Kleingruppen statt. Übrigens wieder ein Hinweis darauf, ob es treffsicher ist, nämlich: Energieberatung für private Haushalte, aufgebaut auf dem System der Tupper-Partys - es heißt auch „Tupper your Energy“ -, seit mehr als drei Jahren, wo wirklich für einzelne Haushalte oder für zwei oder drei, die sich zusammenschließen und so eine Beratungsleistung in Anspruch nehmen, eine solche ermöglicht wird.

 

Es erfolgt aber auch eine ganz gezielte Beratung von Personen, die einen Kleingarten besitzen, in der Frage, wie sie den Einsatz von chemischen Pflanzen- oder sonstigen Schutzmitteln reduzieren können, indem sie Nützlinge einsetzen und vorbeuge, den Pflanzenschutz betreiben oder auch das Zusammenwirken von unterschiedlichen Pflanzenarten - denn das ist ja auch etwas sehr Wichtiges - nützen, um eben die Chemie in ihrem Garten zu reduzieren.

 

All das wird sehr treffsicher und tagtäglich geleistet.

 

Was die Frage der Ausbildung betrifft - denn das war ja dann auch eine Frage der Treffsicherheit - und inwieweit man mit Schulen zusammenarbeitet: Auch das gibt es selbstverständlich. Es werden von der „umweltberatung“ ziemlich viele Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt - die kann man sich auch alle auf der Homepage ansehen -, zu unterschiedlichsten Thematiken, also Unterstützung für entsprechende Information an den Schulen.

 

Es erfolgt aber auch in Kooperation mit anderen Bildungseinrichtungen - also nicht nur mit der VHS, sondern zum Beispiel mit dem WIFI - die Ausbildung zu einem sogenannten Ernährungsvorsorge-Coach, wo es darum geht, eine Ausbildung zu erlangen, um eine fachliche Begleitung in der Ernährungsumstellung anbieten zu können.

 

Ich würde sagen, all diese Angebote der umweltberatung zeigen, dass man vielleicht im Nachhinein ein sogenanntes Gesamtkonzept darauf aufbauen kann, aber es ist eine sehr bedarfsorientierte und sehr flexible Zusammenstellung, und es erfolgt auch eine laufende Anpassung an die Notwendigkeiten.

 

Ich würde daher sagen, es ist schade und es wird der Leistung dieser spezialisierten Einrichtung nicht gerecht, dass die Opposition aus formalen Gründen - hätte ich jetzt gesagt, hauptsächlich - diesem Antrag und dieser Subvention nicht zustimmt. Und weil es in diesem Zusammenhang passt, möchte ich den 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der „umweltberatung“ für ihre tagtägliche Leistung einfach einmal auch Danke sagen. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Ing. Guggenbichler. - Bitte.

 

14.09.53

GR Ing. Udo Guggenbichler, MSc (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Sehr geehrte Kollegin Kickert! Ja, Sie haben vollkommen recht, es ist der richtige Zeitpunkt, um den 28 Mitarbeitern der „umweltberatung“ zu danken, aber es ist auch der richtige Zeitpunkt, um sich bei ihnen zu entschuldigen: Sich bei ihnen dafür zu entschuldigen, dass eine Stadtregierung es nicht schafft, ein Ansuchen um eine Förderung in Höhe von 800.000 EUR so zu formulieren, dass die Opposition zustimmen kann.

 

Und da muss ich sagen, ein großes „Entschuldigung“, es tut mir einfach leid! Und wir haben es im Ausschuss auch besprochen: Wenn man sich das Ansuchen anschaut, gibt es eine Zahl, und diese Zahl ist 800.000. Dann haben wir versucht, im Antrag herauszufinden und auch nachzufragen, inwiefern diese 800.000 EUR Ver

 

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