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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 112 von 121

 

maß dafür sorgen, dass in hoher Wohnqualität und mit leistbaren Kosten Wohnungen angeboten werden. Die Wiener Wohnbauförderung ist aber gleichzeitig auch - und das soll bei einem Rechnungsabschluss angesprochen werden - ein entscheidender Konjunkturmotor sowohl für die Wirtschaft als auch für den Arbeitsmarkt. Die Wohnbauinvestitionen sorgen damit für Wachstumsimpulse für die Wiener Wirtschaft, sichern tausende Arbeitsplätze, alleine im Neubau beispielsweise werden dadurch 20.000 Arbeitsplätze gesichert.

 

Viele europäische Städte, unter anderem auch Berlin, schauen beim Wohnen auch immer auf das Vorbild Wien, und beide Städte - nämlich Wien und Berlin - wachsen ähnlich stark, stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Und gerade zum Thema geförderter, leistbarer, sozialer, nachhaltiger Wohnbau kommen auch immer wieder Delegationen nach Wien, um sich ausführlich über den Wohnbau in Wien zu unterhalten.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist aber auch beachtlich, welche Vielfalt an Projekten im Wiener Wohnbau im Jahr 2015 geplant, realisiert und oder sogar bezogen wurden. Nämlich Projekte, die sich sehen lassen können, wo auf der einen Seite etwa Denkmalschutz und moderne Architektur verbunden werden, wo ein hochwertiger Wohnbau auch an außergewöhnlichen Standorten verwirklicht wird, der Wohnbau in der Stadt und nicht nur an Randlagen geschaffen wird und damit auch die Grätzel belebt werden, eine beste Wohnqualität mit Neuerholungsgebieten vor der Haustüre geschaffen wird. Hier sind natürlich Verkehrsanbindungen, ist die technische und soziale Infrastruktur auch ein ganz wesentlicher Punkt für die Wohnzufriedenheit im Sinne einer modernen Stadtgestaltung. Das größte und innovativste Stadtentwicklungsprojekt Wiens ist in der Tat die Seestadt Aspern, wo bis zum Jahr 2028 rund 10.500 Wohnungen für über 20.000 BewohnerInnen entstehen werden, wo bei der Planung auf modernste ökologische Standards, beste Infrastruktur, viel Grün und eine gute Nachbarschaft geachtet wird. Es geht also hier darum, die beste Wohnqualität gleichzeitig mit Mieten, die man sich leisten kann, zu verbinden.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, noch ein paar Worte zur sanften Stadterneuerung. Auch dieser bereits traditionelle Bereich in Wien wird international anerkannt, denn auch er führt zu einer deutlichen Steigerung der Wohn- und Lebensqualität in den Grätzeln. Auch dieser erfolgreiche Weg wurde 2015 fortgesetzt. Seit über 40 Jahren ist die sanfte Stadterneuerung in Wien etabliert, ist zutiefst auch mit den Gebietsbetreuungen verknüpft. Seit jeher stehen leistbarer Wohnraum durch Förderung, soziale Nachhaltigkeit und eine umfassende Erneuerungsstrategie im Vordergrund. Eine Zahl dazu: Während Anfang der 70er Jahre 42 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes Substandardwohnungen waren, sind es heute nur noch 3 Prozent - es ist also auch an diesen Zahlen der Erfolg dieses sanften Weges der Stadterneuerung ablesbar.

 

Diese sanfte Stadterneuerung hat einen maßgeblichen Anteil daran, dass sich Wien auch zur weltweit führenden Metropole in Sachen Wohn- und Lebensqualität entwickelt hat. Etwa 750.000 Wienerinnen und Wiener wohnen heute in gefördert sanierten Wohnhäusern. Diese Förderungen der Stadt sind nicht nur eine Initialzündung und ein Anreiz für private Hauseigentümer, in ihre Immobilien zu investieren und zu sanieren, nein, der Mehrwert besteht auch darin, die Lebens- und Wohnqualität für die ortsansässige Bevölkerung auch im Umfeld deutlich zu verbessern.

 

Zur Lebensqualität einer Stadt gehört aber unbestritten auch das gute Zusammenleben. Gerade in Wohnhausanlagen spielen gegenseitige Rücksichtnahme, Verständnis und der respektable Umgang miteinander auch eine große Rolle. Unter dem Motto „Durchs Reden kommen d’Leut zam.“ gibt es ja auch bereits viele Aktionen in den Gemeindebauten, bei denen es darum geht, diesen sozialen Zusammenhalt zu stärken, Generationen zu verbinden. Hier sind auch die Leistungen der Gebietsbetreuung Stadterneuerung, die auch eine Vorreiterrolle im Bereich der Partizipation in Wien innehat, zu erwähnen, gemeinsam aber auch mit den Wohnpartnern, die etwa mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vielfältige Initiativen entwickelt haben, um das Zusammenleben, um die Nachbarschaft im Gemeindebau zu fördern.

 

Aktiv für eine gute Nachbarschaft setzen sich in diesen Wohnhausanlagen von Mietern in Versammlungen gewählte Mieterbeiräte ein, die diese oftmals sehr unbedankte ehrenamtliche Tätigkeit ausüben und wichtige Ansprechpartner vor Ort sind. Daher möchte ich all diesen Mieterbeiräten, die sich für die Gemeinschaft, für ihre Wohnhausanlage einsetzen, für ihr Engagement, ihren Einsatz, wo immer sie tätig sind, im Gemeindebau, im Genossenschaftsbau oder im privaten Althaus auch ganz herzlich danken. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ebenso sind aber auch die Hausbesorgerinnen und Hausbesorger sowie die neuen Hausbetreuerinnen und Hausbetreuer oft auch die ersten Ansprechpartner für die Hausgemeinschaft. Ihr persönliches Engagement und ihre Serviceleistungen tragen ebenfalls wesentlich zu einem lebenswerten Zuhause bei - auch ihnen vielen Dank für ihr Engagement. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, neben der Schaffung und Bereitstellung von erschwinglichem Wohnraum bietet die Stadt rund um das Thema Wohnen auch viel an Service- und Beratungsangeboten mit kompetenten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern. Ich erinnere an den Wiener Ablöserechner, an die Expertinnen und Experten beim Mieterhilfetelefon, an die Betriebskostenrechner. - Sie wissen, bis zum 30. Juni dieses Jahres müssen die Betriebskostenabrechnungen erfolgt sein, unter dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

 

2015 wurde auch die neue Servicestelle der Stadt Wien eröffnet, in der das gesamte Leistungs- und Serviceangebot des kommunalen und geförderten Wohnbaus unter einem Dach in der Guglgasse kompetent präsentiert wird. Diese Angebotsbündelung brachte auch eine deutliche Verbesserung für die Wohnungssuchenden, denn jetzt ist nur mehr eine einzige Anmeldung für das gesamte Wohnungsangebot notwendig. Der Le

 

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