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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 21.10.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 71

 

zusammenarbeiten. Wir brauchen radikale Taktverdichtungen. Wir haben ein bestehendes Netz, wir müssen es bestellen. Das ist effizient und kostengünstig mit größtmöglichem Nutzen für alle Verkehrsteilnehmer möglich. Und wir brauchen neue Direktverbindungen. Viele bestehende Gleisanlagen werden nicht adäquat benutzt. Hier könnte man einiges investieren. Ich nehme zur Kenntnis oder ich freue mich, wenn aus der Unterschätzung eine entsprechende Wahrnehmung und Anerkennung für dieses Thema kommt. Besser spät als nie. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner hat sich Frau GRin Dipl.-Ing. Olischar zu Wort gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.

 

10.35.41

GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP)|: Herzlichen Dank, Herr Vorsitzender!

 

Als Abgeordnete und regelmäßige Nutzerin der öffentlichen Verkehrsmittel ist es mir hier ein großes Anliegen, jetzt auch meine Freude, mich über die aktuelle Diskussion und zur Weiterentwicklung und Potenzialnutzung der Wiener S-Bahn auszudrücken. Man sieht, die generelle Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel brennt ja unter den Nägeln, nachdem wir auch nicht zuletzt vor Kurzem auch medial erfahren haben, wie Fahrpläne auch kritisiert werden können. Ein guter Grund, sich die S-Bahn-Situation in Wien näher anzusehen.

 

Den Ausbau der Verbindungsbahn, wie Sie schon erwähnt haben, nach Meidling haben wir ja erst unlängst auf der Tagesordnung gehabt, weil diese Maßnahme meiner Ansicht nach ja auch schon überfällig war. Meine Fraktion hat sich auch schon in der Vergangenheit oft mit der Idee eingebracht, den Ausbau der S-Bahn noch weiter voranzutreiben. Die Pläne, die Sie auch hier jetzt unterbreitet haben, da bin ich schon sehr gespannt, wie die konkret umgesetzt werden.

 

Seit einiger Zeit werden ja auch Rufe nach einem Nachtbetrieb der S-Bahn lauter. Das Bedürfnis der Bevölkerung steigt natürlich. In vielen persönlichen Gesprächen klagen Bürger auch über die schlechte, komplizierte und langwierige Verbindung in der Nacht, vor allem in die Außenbezirke und ins Wiener Umland. Ehrlich gesagt, wäre es natürlich auch hier höchste Zeit. Schade, dass es das nach wie vor noch nicht gibt. Wie Sie sich sicher erinnern können, wurde ja auf Initiative der ÖVP-Wien und ganz besonders unterstützt von der Jungen ÖVP-Wien im Jahre 2010 der 24-Stunden-Betrieb der Wiener U-Bahnen an Wochenenden und vor Feiertagen eingeführt. Dieses Angebot, so kann man sagen, wird seither von den Fahrgästen auch sehr, sehr gerne angenommen. Wie damals für viele Kollegen schier unvorstellbar, entpuppten sich dieses neue Angebot und dieser positive Impuls auch für unsere Stadt. Gute Erreichbarkeit, kürzere Wegzeiten, erhöhte Sicherheit für die Fahrgäste sprechen für sich. Darüber hinaus gilt ja Wien mittlerweile auch als internationales Vorbild, etwa eben auch für die Stadt London, die im September 15 die Nacht-U-Bahn einführte. Heute haben wir die Situation, dass die Stadt Wien und ihr Umland wachsen und damit wächst auch die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln in den Außenbezirken und ins Umland, die vor allem auch in der Nacht fahren. Dieser Trend ist natürlich auch nicht aufzuhalten.

 

Per Presseaussendung kam gestern auch die Nachricht, dass sich die Wohnungsnachfrage immer mehr auch in die Außenbezirke verlagert. Explizit genannt wurden unter anderem auch die Bezirke 15, 16, 17. Unsere Aufgabe ist es, auch dafür zu sorgen, dass der Nachfrage und den Bedürfnissen der Menschen Rechnung getragen wird. Rot-Grün pocht permanent auf einen sinnvollen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Ich kann nur leider nicht so wahnsinnig viel davon erkennen. Es wird eben viel besprochen, aber es wird oft nicht konkret umgesetzt. Jetzt gerade die U5-Linie war natürlich auch ein sehr, sehr langwieriger Prozess. Wir haben auch in verschiedenen Bezirken die Nightline für die Buslinie 10A, vor allem auch an den Wochenenden, gefordert, nachdem sie ja auch eine Tangentiallinie für viele Bezirke darstellt. Nach wie vor ist eben ein Riegel vorgeschoben. Das ist für mich unverständlich. Natürlich ist es so, dass das Netz in die Stadt selber gut ausgebaut ist. Aber fahren Sie einmal von Pötzleinsdorf nach Neustift, also vom 18. in den 19. Da brauchen Sie für eine fünfminütige Autostrecke öffentlich mindestens eine Stunde!

 

Aber zurück zur S-Bahn. Wachstum in den Außenbezirken und im Umland stellt neue Ansprüche an die S-Bahn. Nachdem die 24-Stunden-U-Bahn bereits gut angekommen ist, wäre unser nächster sinnvoller Schritt, auch die S-Bahnen an Wochenenden und vor Feiertagen 24 Stunden in den Betrieb zu schicken. (Beifall bei der ÖVP.) So könnten die Umlandbezirke rundum auch gut erreicht werden und eine sinnvolle Ergänzung zur U-Bahn in der Nacht geschaffen werden. Führen wir zum Beispiel jetzt den 24-Stunden-Betrieb auf der S-Bahn-Stammstrecke und der Linie S45 ein und verbessern so die nächtliche Verbindung zwischen Floridsdorf und Meidling sowie in den Außenbezirken Heiligenstadt und Hütteldorf.

 

Dieses Angebot wäre neben den erwähnten sinnvollen Ergänzungen zu der Nachtfahrt auch eine Verbesserung der Verkehrssicherheit auch für Touristen in der Stadt und im Umland. Zusätzlich könnten die nächtlichen Autofahrten auch reduziert werden, was ja auch im Sinne einer nachhaltigen Mobilität ein großer Vorteil wäre. Gerade im Sinne eines modernen Modal-Split könnte man durch die Verbesserung und den Ausbau sicher auch positive Akzente setzen.

 

Deswegen bringen wir heute auch im Zuge der Sitzung einen Antrag ein, dass die Stadt Wien überlegen möge, die 24-Stunden-S-Bahn auch an Wochenenden und vor Feiertagen einzuführen. Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist GR Fürnkranz. Ich erteile ihm das Wort.

 

10.41.03

GR Georg Fürnkranz (FPÖ)|: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Zuschauer auf der Tribüne und zu Hause!

 

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