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Gemeinderat, 14. Sitzung vom 21.10.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 23 von 71

 

Rüdiger Maresch hat den 4020 ins Gespräch gebracht. Das war durchaus ein gutes Produkt, zum Teil über 30 Jahre alt, nicht barrierefrei, wie du ganz richtig gesagt hast. Er hatte allerdings manchmal Probleme mit tiefen Temperaturen. Die Winter werden nicht mehr so streng, zumindest im Moment, wir wissen nicht, ob es so weitergeht. Er konnte dann ganz einfach nicht in Betrieb genommen werden.

 

Susanne Bluma hat den Cityjet ins Gespräch gebracht. Recht hast du mit der Optik. Es ist oftmals so, es kommt etwas Neues auf den Markt und ist optisch ansprechend. Aber es ist schon ein bisschen eine Fehlplanung, denn egal, wer nämlich aufstehen möchte, um aus dem Zug auszusteigen, es müssen dann alle, die in dieser Sitzreihe sitzen, aufstehen. Bei den alten Garnituren hat es das ganz einfach nicht gegeben, bei der 4020 oder bei der noch älteren 4030 war das nicht so. Also optisch schön, aber hoffnungslos unpraktisch.

 

Wozu man dann auch Tischchen braucht, wozu ich im Nahverkehr ein Tischchen brauche, das weiß auch nur der Herrgott. Sonst weiß es niemand. Also ein Tischchen oder eine Möglichkeit, wo ich mit dem Laptop arbeiten oder schreiben kann, das ist vielleicht im Railjet vonnöten, gar keine Frage. Oder auch die Firma Westbahn bietet es an, mit dieser Firma bin ich ganz gern unterwegs. Aber im Nahverkehr ein Tischchen? Da fahre ich vielleicht drei, vier oder fünf Stationen. Also das Gelbe vom Ei ist der Cityjet auch nicht unbedingt. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Es wurde auch gesagt, dass wir es geschafft haben, dass die ÖBB es geschafft haben, die Intervalle auf 15 Minuten zu verkürzen. Ja, durchaus. Trotzdem kann die Schnellbahn oder die Bahn die U-Bahn nicht ersetzen, denn im Drei-Minuten-Takt fahren die Schnellbahn und die ÖBB nicht.

 

Da bringe ich jetzt einmal mehr - Susanne kennt das Thema - das Krankenhaus Floridsdorf ins Gespräch: warum wir es nicht schaffen, diese 1.000 oder 1.500 m von der derzeitigen Endstelle die U6 zum Krankenhaus zu verlängern. Das ist auch eine Frage, die eigentlich unbeantwortet bleiben muss. Ich glaube, eine logische Antwort gibt es darauf nicht.

 

Da hört man dann immer, es werden Straßenbahnen umgestellt. Wir haben schon gehört, da hat der Bezirksvorsteher Papai im Sommer 2015 noch Pressedienste abgesetzt, dass es eine neue Streckenführung gibt. 26: Hausfeldstraße - Stammersdorf; 25: Aspern - Stammersdorf. Es wird wieder der 32er eingeführt, den es vor vielen Jahren schon einmal gegeben hat. Nur, passiert ist nichts. Das hätte heuer im Sommer umgesetzt werden sollen. Da ist auch nicht wirklich etwas passiert.

 

Was auch bemängelt wird vom VCÖ, Verkehrsclub Österreich - das sind sicherlich nicht unsere Freunde, das muss man auch dazusagen, aber man kann da einiges heranziehen, was bemängelt wird -: Ins Wiener Umland die Verbindung soll eine sehr große Schwäche sein, und es wird auch immer gesagt, dass in der Nacht diese Schnellbahn nicht optimal verkehrt. Da kann man durchaus ins Gespräch bringen, dass die Zeiten leider unsichere werden. Das heißt, es gibt auch einen Sicherheitsaspekt. Das sollte auch nicht außer Acht gelassen werden, und da kann man doch einiges tun.

 

Die Zeit läuft tatsächlich. Ich glaube, Wien kann stolz sein, dass wir nächstes Jahr die Beachvolleyball-Weltmeisterschaft bekommen. Das ist eine gute Sache. Verkehrsmäßig wird sehr stark Floridsdorf davon betroffen sein. Bis jetzt haben wir noch nichts gehört von einem entsprechenden Verkehrskonzept, weder hier in diesem Hohen Haus noch auf Bezirksebene. Da gibt es nichts. Vielleicht würde die Schnellbahnstation Strandbäder wiedereröffnet werden, die noch vorhanden ist. Die Züge fahren dort allerdings durch. Die Infrastruktur ist vorhanden.

 

Meine Damen und Herren! Ich komme schon zum Schluss. Für uns Freiheitliche ist Verkehrspolitik ein Konglomerat: motorisierter Individualverkehr, öffentlicher Verkehr, Radfahrer und Fußgänger. Was derzeit passiert, ist ein Ausspielen: Einer gegen den anderen. Das lehnen wir ab. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als letzter Redner in der Aktuellen Stunde hat sich Herr GR Mag. Taucher zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

11.12.47

GR Mag. Josef Taucher (SPÖ)|: Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen!

 

S-Bahn-Ausbau: selbstverständlich ein absolut wichtiges Thema, auch für meinen Heimatbezirk, die Donaustadt. Kollege Maresch hat es ja angesprochen: Für uns als gemeinsames Thema ist sicher eines der wichtigsten Themen der Erhalt der Station Hausfeldstraße. Hier gibt es auch vom Bezirk Beschlüsse, dass wir diese Station erhalten wollen. Wir brauchen in der Schnellbahnpolitik ebenso viele gute Stationen, denn diese baulichen Maßnahmen sind sozusagen auch Einladungen, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen: schöne Bahnsteige, gute Wartebereiche, die überdacht sind, und auch Stationen, die nicht so weit auseinander sind. Die Hausfeldstraße ist für uns also ein unabdingbares Muss.

 

Gleichzeitig muss man aber sagen, durch den Ausbau des Marchfelder Astes und den Anschluss der Seestadt mit Seestadt-Nord, einer neuen Station, wird selbstverständlich eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas hervorragend an das Schnellbahnsystem angeschlossen. Was wir brauchen - und Christoph Chorherr hat es ohnehin angesprochen -, ist: Ich glaube, wir brauchen bessere Leitsysteme für die Schnellbahn.

 

Auch ich fahre viel mit dem öffentlichen Verkehr, und es ist am Praterstern für mich immer schwierig zu entscheiden, wenn ich mit einer Schnellbahn nach Floridsdorf fahre: Welcher Bahnsteig? Wo muss man hinaufgehen? Wo fährt sozusagen die Richtige? Also das Leitsystem ist im Wiener U-Bahn- und Öffi-Netz mit Straßenbahnen und Bussen wesentlich besser und leichter zum Orientieren. (GR Mag. Manfred Juraczka: Das war der Kern! - Heiterkeit des Redners.) Für Sie habe ich dann, vielleicht im Schlusswort, auch einmal eine spezielle Meldung. (Heiterkeit bei der SPÖ.)

 

Also: Hausfeldstraße wichtig, Seestadt-Nord-Anbindung super. Trotzdem glaube ich, rot-grüne Politik heißt Rücksichtnehmen auf ein Kernthema unserer Gesellschaft, ein sehr wichtiges Thema unserer Gesell

 

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