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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 13.12.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 69

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Wortmeldung war 7 Minuten lang, daher beträgt die Restredezeit für die FPÖ 5 Minuten. Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Frau GRin Mag. Tanja Wehsely. Selbstgewählte Redezeit ist 10 Minuten, Fraktionsredezeit ist 16 Minuten.

 

10.50.53

GRin Mag. (FH) Tanja Wehsely (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich kann nahtlos an meine roten VorrednerInnen Deutsch und Karner-Kremser, insbesondere an Kollegen Deutsch, mit der Erfolgsgeschichte Stadterneuerung, Sanierung, Gebietsbetreuung und Wohnpartner anschließen. Das ist sich bis jetzt in den Reden der Opposition gar nicht ausgegangen, es ist wahrscheinlich für sie nicht interessant, dass es das gibt. Bei uns natürlich schon, und auch da ist es, eingebettet im sozialen Wohnbau, wirklich eine große Leistung, diese Angebote und dieses Service sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeindebauten als auch weiten Teilen der Bewohnerinnen und Bewohner Wiens an sich zur Verfügung zu stellen. Das hat eine lange Tradition, wir sind unter anderem deswegen auch in unterschiedlichen Rankings, die gestern schon besprochen wurden, ganz weit oben, nämlich da, wo es um die Zufriedenheit der Wienerinnen und Wiener in ihrem Wohnumfeld geht und um die Betreuung, die sie auch durch öffentliche Einrichtungen erleben; zum Beispiel UN-Habitat.

 

Es wird auch in der schon von Deutsch erwähnten internationalen Bauausstellung besprochen, die wir vorbereiten und zur Zeit als Kompetenzzentrum für sozialen Wohnbau nicht nur in Europa, sondern in der Welt hosten. Sowohl die Wohnpartner als auch die Gebietsbetreuungen sind die Basis dafür, dass man sich insbesondere den Themen: Wie umgehen mit der Demographie, wachsende Stadt, wir werden jünger, wir werden älter, gut widmen kann, andererseits aber auch den Feldern Vielfalt, Zusammenleben und Partizipation.

 

Wir haben an die 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Wohnpartnereinrichtungen, wir haben ungefähr 10 Standorte der Gebietsbetreuungen mit unterschiedlichen Aufgaben. Das ist besonders wichtig in den vielen Stadterweiterungsgebieten, die hier despektierlich mit überkandidelter Architektur und zu viel Parks beschrieben wurden - aber das zeigt auch nur eine gewisse Qualität -, wo wir reingehen, um gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, auch den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern, ihren Stadtteil zu planen, zu diskutieren und zu besprechen, Bedürfnisse zu erheben, auch gemeinsam darauf zu schauen, wie man schon im Vorfeld, nämlich im Entwurf, im Bau, in der Vernetzung Konfliktfelder vermeiden kann. Auch dafür sind Stadtplanung und Architektur, unsere Wettbewerbe, unsere Auseinandersetzung da, damit man im Vorhinein schon möglichst Konflikte vermeiden und ein besseres Zusammenleben fördern kann, andererseits aber auch, um in den bestehenden Wohnbauten, in den bestehenden Anlagen und Siedlungen eine Anlaufstelle für die Bewohnerinnen und Bewohner zu bieten, um sich Unterstützung zu holen, um sich Hilfe zu holen, um sich Mediation in Konfliktfällen zu holen, um aber auch ihr Wohnumfeld gemeinsam gestalten zu können.

 

Ich weise nur darauf hin, Michi, du wirst mich korrigieren, oder dann vielleicht selber die korrekte Zahl sagen, aber ich glaube, das dritte Mal schon ist der Gemeindebauchor der Eröffnungschor des Christkindlmarktes. Ich weiß nicht, ob es das dritte, das vierte oder das fünfte Mal ist. Ich habe das dritte Mal im Kopf. Das mag jetzt irgendwie nett und lustig klingen, aber dahinter steckt natürlich viel an Kommunikation, viel an Arbeit, viel an Austausch, viel an Proben. Was bedeutet das? - Das bedeutet, Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeindebauten lernen sich kennen, sie treffen sich, sie üben gemeinsam, sie singen gemeinsam. Was steckt dahinter? - Wie man Zusammenleben gestalten kann, wie man miteinander auskommen kann, wie man gemeinsame Ziele findet, wie man ein Wohnumfeld findet, wie man es selber gestaltet, wie man sich beteiligt und entweder nicht zu Hause alleine sitzen bleibt oder sich den ganzen Tag ärgert, sondern zu einem positiven Miteinander in der Siedlung, im Wohnumfeld beiträgt. Das alles leistet das soziale Rückgrat in der Stadterneuerung und im Wohnen, die Gebietsbetreuungen und die Wohnpartner. Ich weiß auch, dass das ganz wichtige Anteile sind, die nicht zuletzt in dieser internationalen Bauausstellung gesehen werden, begutachtet werden. Internationale Delegationen sehen sich diese nachbarschaftlichen Angebote in Wien an und nehmen sie mit nach Hause, um dieses Wiener Best Practice, wie so viele Best Practice auch in ihrer Stadt anzuwenden, in ihrem Wohnbau zu implementieren, in ihren Siedlungen zu implementieren. Ich glaube, wir können da ruhig einmal Danke sagen und sehr stolz darauf sein, dass wir uns mit so vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dem Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner, nicht nur im Gemeindebau, sondern auch im privaten Wohnbau in Wien widmen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich kann auch die Kollegin Schwarz insofern ein bisschen beruhigen oder ihr die Information geben, und auch den anderen, die es vielleicht nicht wissen: Es findet sehr viel ressortübergreifende Arbeit statt, ganz besonders auch im Bereich der gemeinschaftlichen und sozialen Ausgestaltung schon in der Planung und auch in der Durchführung, was Wohnzufriedenheit und Zusammenleben betrifft. Ich habe hier auch schon öfter berichtet, es gibt schon seit vielen Jahren eine Arbeitsgruppe über vier, fünf Ressorts, die sich der sozialen Arbeit im öffentlichen Raum widmet. Natürlich ist das Wohnressort sehr aktiv daran beteiligt, das ist keine Frage. Dort werden genau auch diese Fragen des Zusammenlebens, des Austausches gestellt: Wie können die Einrichtungen der Stadt besonders gut auf Konfliktfälle reagieren? Wie kann man die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner herstellen? Kennt man die Fälle in unterschiedlichen Einheiten der Stadt - Wohnen, Soziales, Integration? Sind das immer dieselben? Wie muss man sich dem auch multiprofessionell widmen? - Hier wird also wirklich sehr viel ressortübergreifend an Arbeit geleistet, auch immer von den Stadträtinnen und vom Stadtrat begleitet und in Auftrag gegeben. Das

 

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