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Gemeinderat, 17. Sitzung vom 13.12.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 28 von 69

 

Leistungen bedanken, die sie auch in all den Jahren gebracht haben. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Die Integrationsmaßnahmen in Wien basieren auf einem klaren Konzept. Es wird laufend im Dialog mit Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis sowie aus den Communities reflektiert und weiterentwickelt. Seit 2008, meine Damen und Herren, erhalten Migrantinnen und Migranten eine umfassende Starthilfe mit dem „Start Wien“-Integrations- und Niederlassungsbegleitungsprogramm. Dieses Programm zielt darauf ab, Menschen möglichst rasch zu integrieren, damit sie in Wien selbstständig und gleichberechtigt leben können. Dieses „Start Wien“ begleitet nun auch Asylsuchende. Warum ist das wichtig? Weil die Stadt Wien auf ganz konkrete Lösungen setzt, die sowohl den Flüchtlingen als auch den Wienerinnen und Wienern eine Perspektive geben soll. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

„Start Wien“ für Flüchtlinge bietet AsylwerberInnen Chancen und Perspektiven ab dem ersten Tag, die im Gegenzug natürlich auch angenommen werden müssen. Ziel ist, dass Flüchtlinge, die in Wien in der Grundversorgung sind, ab dem ersten Tag Orientierung, Sprachkurse und Qualifikationen angeboten bekommen. Um dies gewährleisten zu können, wurde in enger Kooperation zwischen FSW und der MA 17 ein durchgängiges, einheitliches System geschaffen, das im Jahr 2017 weiterentwickelt und ausgebaut wird. Bei Schutzgewährung werden dann die relevanten Daten dem AMS als Anschlusssystem übermittelt, damit der Perspektivenplan bruchlos weiterverfolgt werden kann. Kurz gesagt wird im Jahr 2017 die Ausweitung des Angebotes unter anderem zur Vorbereitung auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt und die Entwicklung eigener Angebote für Jugendliche geplant, die thematisch und methodisch auf die Bedürfnisse von Jugendlichen zugeschnitten sind. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Weil wir bei den Jugendlichen sind, möchte ich „Start Wien - das Jugend College“ noch einmal erwähnen. Wir waren ja auch Ende November dort. Es ist eine Kooperation mit dem FSW und dem AMS und ist im Sommer 2016 an zwei Standorten im 9. und im 10. Bezirk gestartet worden. Es stehen laufend 1.000 Plätze vor allem für Flüchtlinge zur Verfügung. Damit schließt das Jugend College eine Lücke in der Integration von Flüchtlingen zwischen Schulpflicht und Arbeitsmarktmaßnahmen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhalten damit nicht nur eine Aufgabe und Tagesstruktur, sondern vor allem eine Perspektive für die Zukunft. Neun Trägerorganisationen setzen dieses Projekt um, wie Volkshochschule, Interface, Integrationshaus, Caritas, WUK, ABZ Austria, und so weiter.

 

Ein weiterer Punkt wäre auch die Wiener Charta, die wurde auch ins Arabische und in Farsi übersetzt, und die Inhalte werden bei Veranstaltungen in Muttersprache den Flüchtlingen nähergebracht und mit Ihnen besprochen. Auf Grund des großen Interesses der Flüchtlinge wird dieses Angebot im Jahr 2017 auch ausgebaut. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Angeboten wird auch weiterhin von Interface Wien Startbegleitung für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte. Die Beratungsstelle wurde 2016 aus Mitteln des FSW dem großen Bedarf entsprechend aufgestockt und wird ab Jänner 2017 an einen neuen größeren Standort übersiedelt.

 

Des Weiteren auch „Perspektive“, darüber habe ich auch schon einmal im Gemeinderat gesprochen, das ist eine Anerkennungs- und Weiterbildungsberatungsstelle für Asylberechtigte und NeuzuwanderInnen, auch Beratungszentrum für MigrantInnen genannt. Sie sehen, dank den vielen Vereinen und den vielen Helferinnen und Helfern haben wir es in Wien wirklich geschafft, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und gemeinsam unsere Gesellschaft zu gestalten.

 

Der nächste Schwerpunkt bei der MA 17 und der Stadt Wien ist nach wie vor Deutschlernen und Basisbildung. In Wien wird Deutschlernen seit vielen Jahren groß geschrieben. Wien investiert 2017 auch rund 4,5 Millionen EUR in Zielgruppen und qualitativ hochwertige Kursmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, Frauen mit Kinderbetreuungspflicht und Männern. Sie sehen, dass die Maßnahmen zum Spracherwerb in Wien nicht gekürzt, sondern weiter ausgebaut werden. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Integration: Ab Tag 1 wurden alle Deutschkurse 2016 auch für Asylsuchende geöffnet, damit nicht unnötig wertvolle Zeit verloren geht. Aber gute Deutschkenntnisse, meine Damen und Herren, alleine reichen nicht für einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt. (GR Mag. Wolfgang Jung: Das wäre wenigstens einmal ein erster Schritt!) Für gut qualifizierte Menschen geht es um die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und Erfahrungen in Österreich beziehungsweise in Wien nutzen zu können. Dafür gibt es natürlich auch bei „Start Wien“ entsprechende Module und eben, wie vorher genannt, die Beratungsstelle „Perspektive“. Fakt ist, dass Wien sich zum Ziel gesetzt hat, gleiche Chancen beim Zugang zur Bildung und zum Arbeitsmarkt für alle Wienerinnen und Wiener herzustellen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Im Herbst 2017 wird der 4. Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor herausgegeben. Das ist für die Stadt eine Art Kompass, der zeigt, wo Wien steht und welche Veränderungen in den letzten Jahren stattgefunden haben. (GR Mag. Wolfgang Jung: Ein Kompass zeigt die Richtung an und nicht, wo man steht!) Er lenkt den Blick darauf, welchen Herausforderungen sich die Stadt im Hinblick auf ihre Integrations- und Diversitätspolitik künftig stellen muss.

 

Des Weiteren unterstützt die MA 17 als Kompetenzstelle den Magistrat und fungiert als Motor der Entwicklung, um die Dienstleistungen allen BürgerInnen fach- und personengerecht anzubieten. Sie bietet Dienststellen und Einrichtungen Beratung, begleitet Projekte und führt Schulungen, Trainings durch, pro Jahr werden mehr als 100 Trainings und Seminare gehalten.

 

Einen weiteren Punkt, wo sich die MA 17 auch einbringt, möchte ich auch noch erwähnen. Wie gesagt gibt es ja seit 2014 das Netzwerk Deradikalisierung und Prävention, hier ist die MA 17 Mitglied des Netzwerks, hat einen eigenen Fachbereich und eine Reihe von Angeboten für Organisationen geschaffen. Zu diesen Angeboten gehören zum Beispiel Vernetzungsplattformen, Fortbildungsangebote, beratende Unterstützung der

 

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