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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 102 von 125

 

man sich im Internet anschauen kann, hat ein Projekt eingereicht: „Erzählen Integrativ 2016 F“. Was genau das bedeuten soll, weiß man nicht, weil das kann man im Internet nicht finden. Wenn man es finden kann, ist es zumindest so gut versteckt, dass es mir nicht gelungen ist. Es wäre eine interessante Geschichte gewesen.

 

Eine andere Sache, die auch einen sehr skurrilen Anstrich hat, ist von einem Verein namens „START-Alumni“. Da gibt es das Projekt „IntegRADsion“, in der Mitte „RAD“ großgeschrieben, also Rad. Das heißt, es können Einheimische ihre ramponierten Räder in eine Werkstatt vorbeibringen. Dort kann man dann diese Räder reparieren, wieder zusammenstellen. Das machen die dortigen Mechaniker mit Refugees. Wenn sie fertig sind, können die Refugees die Räder mitnehmen. Sie gehören dann ihnen. Dieser Kontakt und diese Werkstatt sollen ihnen bei der Integrierung in unsere Gesellschaft helfen.

 

Ich wollte dann noch zwei Sachen ansprechen, die für mich stellvertretend für viele andere stehen. Es wird immer behauptet, dass die große Masse an Refugees, die ins Land kommt, so wohlgebildet ist. Zuerst waren es die syrischen Ärzte, dann waren sie nur allgemein gebildet, alles potenzielle Nobelpreisträger. Mittlerweile wissen wir das vom AMS her schon anders. Eines dieser Projekte zeigt es auch ganz deutlich, und zwar ein Verein New Here, Verein zur Förderung und Vermittlung von Angeboten für Flüchtlinge. Er hat ein sehr interessantes Projekt. Und zwar kann man sich eine App herunterladen. Diese ist in erster Linie für Refugees gedacht. Das ist ein interaktiver mehrsprachiger Stadtplan für Flüchtlinge in Wien, allerdings ein interaktiver piktogrammbasierter mehrsprachiger Stadtplan. Also, wenn die Flüchtlinge so gut ausgebildet sind, wie immer behauptet wird, und wir froh sein müssen, dass sie kommen, egal, aus welcher Weltgegend, weil es unseren Wohlstand mehrt, können sie zumindest Englisch und sind nicht auf Piktogramme angewiesen.

 

Dann möchte ich noch einen Verein erwähnen, der bei der Durchsicht für mich sehr interessant und stellvertretend für eine gewisse Geisteshaltung in diesem Bereich war. Und zwar ist das Großes Schiff, Verein zur interkulturellen und pädagogischen Beschäftigung mit Tanz, Theater und Musik. Der Projektname ist „Samstag Club zur Integration geflüchteter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener“. Das heißt, man trifft sich immer an einem besonderen Ort, zum Beispiel im WUK, wohlbekannt - unter Anführungszeichen. (GR Mag. Wolfgang Jung: Dort trifft man sich nächste Woche wieder!) Dort treffen sich dann die Refugees. Auch ihre Familien bringen sie mit, sofern sie welche haben. In diesem Projekt wird dann genau beschrieben, wie die Kinder in der Sandkiste gespielt haben und wie die Kinder Drachen steigen lassen haben. Das wird alles ganz genau ausgeführt. Dazwischen gibt es natürlich ein gemeinsames Mittagessen. Da dürfen dann die Refugees sagen, wie sie heißen, wer sie sind und woher sie kommen. Wenn sie so im Mittelpunkt stehen, dann empowert sie das total. Für mich war interessant, das Mittagessen lässt man sich natürlich fördern. Ich meine, dass man sich mit Menschen trifft, die man treffen will und mit ihnen eine schöne Zeit verbringt, machen wir alle, das ist auch sehr in Ordnung, soll auch so sein mit Refugees, nur ist es irgendwie schon interessant, ich lade meine Freunde, die Refugees, zum Essen ein, aber zahlen tut es die öffentliche Hand. So weit geht dann der Humanismus doch nicht. Das war für mich auch etwas bezeichnend.

 

Diese Vereine sind eigentlich, wenn man sie sich anschaut, in die Tiefe geht, relativ vielseitig. Aber eines haben sie alle gemeinsam. Sofern man sie im Internet findet, betonen sie eigentlich alle, dass es ganz schrecklich ist, dass man die Willkommenskultur jetzt quasi ins Gegenteil wenden will und alles ganz großartig ist. Das steht natürlich auch in absolutem Einklang mit unserer Integrationspolitik in Wien. Da könnten wir in einem Satz bösartig zusammenfassen, wenn Fremde von Weltfremden betreut werden, kann das eigentlich von vornherein nichts werden! - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Haslinger.

 

21.13.29

GR Gerhard Haslinger (FPÖ)|: Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Herr Stadtrat, eine Stunde im Amt und Sie interessiert die Arbeit schon nicht mehr! (Beifall von GR Mag. Wolfgang Jung.) Sie befinden sich auf der Galerie und feiern mit Ihrer Familie. Aber ich würde Sie gerne ansprechen! (GRin Birgit Hebein: Das ist eine Gemeinheit!) - Die Frau Hebein hat wieder etwas zum Herausrufen! (GR Kurt Wagner: Können Sie mir erklären, wie man auf einer Galerie feiert?) - Wir wollen Ihnen erklären, warum wir gewissen Subventionen in der Integration nicht zustimmen. Dann erwarte ich mir auch ein bisschen eine Wertschätzung, dass Sie sich das vielleicht anhören wollen! Ich habe gesehen, Sie haben sich nachgemeldet und sprechen nach mir.

 

Wie ist es eigentlich bei der SPÖ, wenn ein Mann eine Frau ersetzt? Diese Nachbesetzung ist ganz sang- und klanglos durchgeführt worden. Normal gibt es immer Aufregung, wenn Männer Frauen ersetzen. Wie ist es da mit der Frauenquote? Da hat man überhaupt nichts gehört. Es wird sang- und klanglos hingenommen. Man gratuliert, schüttelt die Hände, alles ist in Ordnung. Aber bei uns wird andauernd immer durchgezählt, wie viele Frauen wir haben, Frauenfeindlichkeit und, und, und. Wenn es um eine Besetzung in Ihren Reihen geht, spielt das wieder keine Rolle. (GR Peter Kraus, BSc: Wenn die Frauen einen Stellenwert haben, ist das kein Problem! Ein Problem ist es bei Ihnen!) Daran sieht man auch die Wertschätzung oder was wir von dem halten sollen, was Sie von sich geben. Das ist so! (Beifall bei der FPÖ. - GRin Mag. Sybille Straubinger, MBA: Wir haben 50 Prozent Frauen in der Stadtregierung!)

 

Sie regen sich immer nur dann auf, wenn es Sie nicht selbst betrifft, sondern wenn es uns betrifft und wenn sie uns etwas hineinsagen wollen. Erklären Sie uns vielleicht im Nachhinein, wie die Nachbesetzung tatsächlich stattgefunden hat, dass Sie als Mann eine Frau ersetzen. (GR Prof. Harry Kopietz: Das geht Sie nichts an!) Die MA 57 hat man an die Frau Stadträtin in die Gesundheit weitergegeben, damit er nicht auch noch für die Frauen

 

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