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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 01.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 96

 

Studie, dem „Global City Index 2016“ von Kearney, bei der 25 der größten Städte gemessen wurden, sind wir unter den Top 20. Das hat natürlich alles Ursachen, und die Frage ist, wo liegen denn diese Ursachen begründet.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das sind nur einige wenige Beispiele gewesen, die ich Ihnen genannt habe, aber es ist das der Verdienst aller Wienerinnen und Wiener, aller Menschen, die in Wien beruflich tätig sind, die in Wien studieren, die ihr Können, ihr Wollen, ihr Engagement, ihre Begeisterung für diese Stadt zum Ausdruck bringen. Und das ist in ganz besonderer Weise auch die Leistung der Verwaltung dieser Stadt, die man nicht hoch genug bewerten kann. Es ist die Leistung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die aus vielen Ländern nach Wien kommen, um hier Spitzenforschung und großartige Projekte im Innovationsbereich voranzubringen, es ist die Leistung der Künstler und Künstlerinnen, der Sportlerinnen und Sportler, aller, die in dieser Stadt mitarbeiten und die diese Stadt in gewisser Hinsicht auch als Gesamtkunstwerk mitgestalten wollen und mitgestalten können.

 

Ein besonderer Barometer für den Zustand einer Stadt oder die internationale Akzeptanz in der Stadt sind überall - und das kann jede Stadt messen - die Tourismuszahlen. Die Tourismuszahlen sind eine Größe, die nicht trügerisch ist, eine Größe, die leicht messbar ist, eine Größe, die nicht verrückbar ist, bei der man wenig Interpretationsspielraum hat, da die Touristen einfach durch ihr Dasein, durch ihre Reisetätigkeit auch eine entsprechende Entscheidung treffen. Und hier hat Wien ganz, ganz ausgezeichnete Zahlen. Meine Damen und Herren, wir haben im Jahr 2016 fast 7 Millionen Ankünfte in Wien gehabt, das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2015. Wir hatten fast 15 Millionen Nächtigungen in der Stadt, auch das ist im Jahr 2016 gegenüber 2015 eine deutliche und massive Steigerung, und wir haben im heurigen Jahr 2017 zwischen Jänner und April bereits 1,9 Millionen Ankünfte und uns hier wiederum gegenüber dem Jahr 2016 im Vergleichszeitraum gesteigert. Das sind auf der einen Seite Touristen und auf der anderen Seite Personen aus dem Bereich der Wissenschaft, der Forschung, Künstlerinnen oder wer immer, die als Teilnehmer von Kongressen, von Tagungen nach Wien kommen. Es waren im Jahr 2016 über 4.000 internationale Kongresse und Firmentagungen in Wien zu verzeichnen. Ich darf die Zahl wiederholen, da vor allem auch die Opposition geneigt ist, wenn man hier in kritischen Diskussionen das eine oder andere Thema aufarbeitet, diese Zahlen sehr leicht zu vergessen. Es gibt hier eine Größenordnung von 4.000 internationalen Kongressen in Wien, und auch das ergibt eine Steigerung gegenüber dem Jahr 2015 von über 11 Prozent. Das heißt, die Qualität der Stadt ist durch dieses Verhalten von KongressteilnehmerInnen, durch das Reiseverhalten von Touristen auch in einer sehr unmissverständlichen Form gegeben.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist natürlich auch ein großes wirtschaftliches Thema, und man hat dazu auch die Wertschöpfung ausgerechnet, Wir haben alleine in der Tagungsbilanz des Jahres 2016 eine Wertschöpfung von über 1 Milliarde - 1,072 - zu verzeichnen gehabt. Faktum ist, dass 75 Prozent der Gäste auf dem Luftweg nach Wien kommen, das ist eine andere Debatte, aber wir werden, wenn es um die Frage der 3. Piste geht, das auch irgendwie mitzuberücksichtigen haben. Die Tagungswirtschaft - und auf diese Zahl bin ich ganz besonders stolz - sichert immerhin 20.000 Arbeitsplätze in Wien, das ist eine Größenordnung, die in besonderer Weise zu würdigen ist.

 

Ich führe natürlich auch das eine oder andere Gespräch mit SpitzenwissenschaftlerInnen. Diese sind ja auf einem internationalen Markt tätig, in dem man langfristig entscheidet, wo man zwischen 2020 und 2024 arbeiten wird. Wenn dann SpitzenforscherInnen zum Beispiel nach Wien kommen und natürlich ein ganzes Team von weiteren ForscherInnen und Unternehmungen mitbringen, die kooperieren, dann passiert das deshalb, da hier ein bestimmtes Gesellschaftsbild vorhanden ist, das auch international anerkannt wird. Es ist, meine Damen und Herren, selbstverständlich das Vorrecht der Opposition, im politischen Geschehen und im politischen Diskurs eine kritische Rolle wahrzunehmen, das ist in der Demokratie auch vollkommen in Ordnung. Aber ich lade Sie ein, dass man trotz aller Unterschiede, die es im politischen Diskurs gibt, auch die positive Sicht der Dinge voranbringt.

 

Wenn wir wollen - und das ist genauso wichtig, wie Bilanz über das zu ziehen, was war -, dass diese Entwicklung auch fortgesetzt werden kann, dann ist es notwendig, dass dieses Klima, das für die Bereiche Tourismus, Forschung, KongressteilnehmerInnen so wichtig ist, auch weiterentwickelt und gesichert werden kann, und dass wir das in den Vordergrund rücken. Daher müssen wir, nicht nur die Stadt, sondern auch der Bund, ganz massiv in Forschung und Entwicklung, in Technologie investieren, müssen schauen, dass wir Spitzentechnologie, Spitzenleistung nach Wien bekommen. Wir müssen darauf Wert legen, ein gutes und sicheres Bildungswesen zu haben, mit einem ganz starken Schwerpunkt auch auf die berufliche Bildung. Wir müssen aber auch - da das auch eine Entscheidung für eine Stadt oder gegen eine Stadt ist - Wert darauf legen, dass wir die Kulturinstitutionen und das Kulturangebot entsprechend fördern - wir haben ja in Wien über 70.000 Plätze in Konzertsälen, in Theatern, et cetera, und tausende Veranstaltungen jedes Jahr. Wir müssen auf die ökologischen Standards Wert legen, und wir müssen auch darauf Wert legen, dass Wohnqualität und alles, was das soziale Miteinander in einer Stadt betrifft, funktionieren. Nur so wird es möglich sein, dass wir diese Top-Standards, die ich versucht habe, jetzt in wenigen Worten und der sehr kurzen Zeit, die mir zur Verfügung steht, auszugsweise zu nennen, sichern können.

 

Wir stehen selbstverständlich dazu, dass ein gutes Maß an Leistung wichtig ist, aber ich glaube, dass es in einer Stadt, in einer Gesellschaft, die von Harmonie geprägt ist, auch die Verpflichtung gibt, dass die Starken die Schwachen entsprechend unterstützen. Und da, wo jemand Stärken hat, ist er stärker gefordert als alle anderen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

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