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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 01.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 90 von 96

 

onen dazu bekommen. Vielen herzlichen Dank. Das war’s betreffend meine Wortmeldung. - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Schinner, und ich erteile es ihr.

 

18.41.39

GRin Katharina Schinner (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich möchte zuerst auf das eingehen, was mein Kollege, Herr Ornig, heute mit seinem Antrag eingebracht hat. - Ich halte grundsätzlich den Gedanken eines Kunstviertels an sich beziehungsweise einer Kunststadt für spannend.

 

Ich habe aber auch in meiner jahrelangen Arbeit für WienTourismus und bei den Ausschusssitzungen erlebt und sehe immer wieder, was alles geschieht und wie der gesamte Standort Wien als Kunststandort beworben wird. Natürlich gibt es im 1. Bezirk und auch in anderen Teilen der Stadt - ich denke jetzt etwa ans Belvedere - stärkere Verortungen von Kunst und Kultur. Ich würde mich aber jedenfalls grundsätzlich nicht dafür aussprechen, dass man genau diesen Bereich als den Kunststandort bezeichnet und diesem quasi einen Stempel aufdrückt, da ich ohnedies immer wieder vernehme, dass der WienTourismus genau das tagtäglich in seiner Arbeit macht, nämlich über die Grenze der Stadt hinaus zu trommeln, was es an Kunst und an Kultur auch im Sinne von kreativwirtschaftlichen Entwicklungen in der Stadt gibt. Ich glaube, es ist tatsächlich gelungen, dass wir nicht nur mehr vom alten Wien reden, sondern dass wir auch den gesamten Teil des zeitgenössischen Kulturhandwerks hier stark mit einbeziehen.

 

Grundsätzlich bin ich sehr für Grätzel und auch für stärkere Kunst-Brandings, aber ich glaube nicht, dass man die Innere Stadt extra herausnehmen und sagen sollte, dass das dort eine ganz besondere Verortung ist. Das scheint mir sogar teilweise ein Widerspruch zu der Kunstarbeit zu sein, die uns vorschwebt.

 

Ich möchte jetzt gerne noch zwei, drei Sätze zum Akt sagen: Mit unserer Unterstützung und Förderung ist es wirklich in den letzten Jahren auch mit Hilfe dieser Netzwerk- und Clusterarbeit im Rahmen der Wirtschaftsagentur Wien gelungen, der Kreativwirtschaft in Wien mit einer einheitlichen Verortung jetzt auf der Mariahilfer Straße mit viel Know-how und auch mit einer optimierten Zusammenarbeit zwischen Kreativunternehmen und klassischen Unternehmen unter die Arme zu greifen und der Kreativwirtschaft noch mehr Sichtbarkeit und Strahlkraft zu geben.

 

Ich glaube, gerade im Bereich der Kreativwirtschaft haben wir es ganz oft damit zu tun, dass Ideen und Methoden aufgegriffen und forciert werden und dann über den eigenen Bereich hinaus auch die klassischen Unternehmen erreichen. Ich denke, wir haben mit der Kreativwirtschaft im wahrsten Sinn einen ganz starken Inkubator für die gesamte Wiener Wirtschaft, und das ist ganz wichtig, damit wir viel Innovation und kreative Kraft in unserer Stadt haben. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr GR Ornig gemeldet. Redezeit drei Minuten.

 

18.45.19

GR Markus Ornig, MBA (NEOS)|: Danke, es dauert nur eine Sekunde.

 

Frau Kollegin Schinner! Sie reden davon, dass wir die Innere Stadt zum Kunstviertel machen wollen. - Das wollen wir nicht! Es handelt sich hiebei um ein ganz kleines Grätzel zwischen Albertina, Dorotheum und Lobkowitzplatz. Dazu gehören die Dorotheergasse, die Spiegelgasse und der Hohe Markt. (StRin Ursula Schweiger-Stenzel: Der Neue Markt!) Ja! Danke! Der Neue Markt! Sie wissen das wirklich gut!

 

In diesem Grätzel ist wirklich fast jedes zweite Geschäft eine Kunst- oder Antiquitätenhandlung, außerdem sind dort ein paar Juweliere und zwischendurch leider ein Koffergeschäft. Dort passt aber jedenfalls alles gut zusammen, dort sind das Dorotheum und die Albertina.

 

Ich meine, das ist ein Kunstviertel. - Es ist dies kein Künstlerviertel, da besteht auch ein großer Unterschied: Als „Künstlerviertel“ würde ich in Wien ganz andere Viertel titulieren. - Daher betone ich nochmals, dass meines Erachtens eine Abgrenzung zwischen Altstadt und Kunstviertel sehr sinnvoll wäre. - Ich weiß, dass man zum Beispiel auch in der Schleifmühlgasse sagt: Wir sind eine Kunststraße!

 

Ich halte das jedenfalls für sehr sinnvoll, und deswegen würde ich das wirklich gerne diskutieren. - Danke. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dipl.-Ing. Dr. Gara, und ich erteile es ihm.

 

18.46.42

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Danke, Frau Vorsitzende. - Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Auch ich halte die Netzwerk- und Clusterarbeit in der Kreativwirtschaft für absolut sinnvoll, denn wir brauchen auch diese Cluster und diese Vernetzung, denn meist handelt es sich in diesem Zusammenhang natürlich um EPU, um Kleinstunternehmen.

 

Wir haben in der Stadtentwicklungskommission am Dienstag mehrheitlich das Fachkonzept „Produktive Stadt“ beschlossen, und darin findet sich ein wichtiger Punkt, der Folgendes besagt: Ausgehend von den unterschiedlichen Prognosen bezüglich des Bevölkerungswachstums braucht der Arbeitsstandort Wien als Arbeitsplatzgeber auch für die umgebenden Regionen im Hinblick auf die steigende Erwerbsquote zirka 100.000 Jobs in den nächsten 8 bis 9 Jahren.

 

100.000 Jobs sind wirklich nicht wenig! Das werden wir in der Art und Weise, wie wir hier vorgehen, nicht realisieren können! Wenn man nämlich die Daten von 2005 auf 2015 in der gesamtvolkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vergleicht, dann sieht man, dass zahlenmäßig zwar 128.000 Jobs geschaffen wurden, was aber keine vollzeitäquivalentmäßige Angabe ist. Die Arbeitsleistung insgesamt ist nämlich deutlich zurückgegangen. De facto haben wir im Sinne von Vollzeitäquivalenten weniger Jobs und weniger Verdienst, und das ist ein Problem. Das ist eine Schere, die langfristig in einer wachsenden Stadt aufgeht, und deswegen ist es so

 

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