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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 28.09.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 100 von 102

 

Sterblichkeitsrate anbelangt, im Spitzenfeld (GR Mag. Wolfgang Jung: Säuglingssterblichkeit!), und bei der Lebenserwartung sind wir auch ganz unten. Ich weiß nicht, woher er seine Informationen hernimmt. Ich kann Ihnen nur eines sagen: Ich war das letzte dreiviertel Jahr nicht nur als Begrüßender, sondern habe mir auch einige Vorträge auf zahlreichen Kongressen angehört. Da sollten Sie auch hingehen, nämlich auf internationale Kongresse, wo von der ganzen Welt und von Europa Ihre Kolleginnen und Kollegen in Wien sind und ihre Erfahrungen austauschen. Ich war bei den Herzchirurgen. Ich habe das nicht gehört, was Sie da gesagt haben, ganz im Gegenteil. Das Wiener Gesundheitssystem ist dort von dem Präsidenten, von dem Vizepräsidenten extremst hervorgehoben worden. Ich war bei den Transplantationschirurgen erst vor 14 Tagen. Genau das gleiche Echo. Ich war auf einem Kongress der Spezialisten und Spezialistinnen im Bereich der Augenheilkunde. Auch dort das gleiche Echo. Ich war bei einem Kongress der Operateure für schwerwiegende Magen-Darm-Operationen. Hier auch das gleiche Echo. Dann darf ich Ihnen sagen, weil ich davon leider familiär selber betroffen bin, ich war auf einer internationalen Tagung über Multiple Sklerose und darf Ihnen sagen: Wir sind in Wien hier federführend in diesem Bereich der Medizin, und wir brauchen uns da nicht einmal genieren, ganz im Gegenteil. Wir sind hier europaweit im Spitzenfeld zu suchen!

 

Auch was die Lebenserwartung betrifft, allein in der Europäischen Union, ich weiß nicht, wo Sie Ihre Zahlen da hernehmen, sind wir im Spitzenfeld. Wir liegen mit all den vergleichbaren Ländern fast gleichauf. Das Einzige, wo ich Ihnen recht gebe, ist, dass die Lebenserwartung von Männern und Frauen noch unterschiedlich ist, nämlich die Lebenserwartung steigt bei Männern und bei Frauen jedes Jahr um drei Monate. Das ist der letzte Stand der Dinge. Was ich aber sagen möchte, ist, er steigt bei den Frauen nicht mehr in dem Ausmaß, sondern die Männer holen auf. Das hängt aber damit zusammen, dass im Prinzip jetzt nicht die Männer auf einmal gesünder werden, sondern es leben in der Zwischenzeit in Europa leider die Frauen auch etwas ungesünder wie die Männer und deswegen wird diese Schere kleiner. Aber wir werden alle gemeinsam älter, und da ist Österreich beim Älterwerden durchaus im Spitzenfeld, wenn man es sich anschaut.

 

Meine geschätzten Damen und Herren! Im Wilhelminenspital wurde in den vergangenen Jahren eine hohe Expertise im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde aufgebaut. Es gibt eine Reihe von Spezialambulanzen in der Kinder- und Jugendheilkunde. Wenn Sie gesagt haben, das Notarztsystem - hier wurde es auf neue Beine gestellt und modernisiert. Die Notärzte wechselten von der Berufsrettung in den KAV. Somit konnte das evidente Nachwuchsproblem noch nicht zur Gänze, aber teilweise gelöst werden. Außerdem wurde durch diese zusätzlichen Standorte in den Krankenhäusern das Rettungsnetz weiter verdichtet.

 

Und im Übrigen, das kommt auch dazu, es folgt natürlich auch eine Geldzahlung. Die Damen und Herren, die das jetzt machen, kriegen im Monat um 900 EUR mehr. Jetzt sage ich, das ist kein Haus, aber es ist etwas und es ist nicht nichts. Und dass hier nichts getan wird und, wie es vorhin behauptet worden ist, wir befinden uns hier in einem Schlafwagen - ja, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, wenn Sie das so bezeichnen und sehen wollen, so ist es mir lieber, wir sitzen in einem Schlafwagen und schreiten in der Bewältigung der Probleme zügig voran, als wir sitzen in einem Zug und sagen, fahren wir los und es ist wurscht, wohin. So ist es auch mit dem Spitalskonzept 2030.

 

Und, Frau Kollegin Korosec, wenn Sie da immer reden, es hat sich die Zahl der Kosten verdoppelt, dann reden Sie immer von einem ursprünglichen Planungsprojekt, das mit dem Krankenhaus Nord heute gar nichts mehr zu tun hat. Das war das ursprüngliche Projekt, wo es nur darum ging, das Krankenhaus Floridsdorf eins zu eins zu ersetzen. Wenn Sie sich heute das Krankenhaus Nord anschauen, und unser Ausschuss war ja selber dort, wir konnten uns ja dort vor Ort ein Bild machen und alle Fragen an die Betroffenen richten. Es hat keinen Einzigen gegeben, egal, von welcher politischen Fraktion, der dort im Prinzip nicht, glaube ich, zufriedengestellt war. Ich darf auch Sie wieder einladen, das Konzept steht. (GR Dominik Nepp: Wie der Berliner Flughafen!) Wir werden hier diesbezüglich nicht am Sankt Nimmerleinstag das Krankenhaus Nord eröffnen (GR Dominik Nepp: Das hätte ja schon vor Jahren sein sollen!), sondern das Krankenhaus Nord wird step by step gemacht. (GR Dominik Nepp: Step by step wie der Berliner Flughafen!) Es hat keinen Sinn, einen Monat früher etwas zu eröffnen (Aufregung bei der FPÖ. - GR Mag. Dr. Alfred Wansch: Wie viele Jahre?), weil dann sind Sie die Ersten, die sagen: Wieso ist das jetzt nicht schon komplett im Vollbetrieb? Alles, was man neu eröffnet, muss man auch ein bissel ausprobieren. Erst dann kann man mit Sicherheit sagen, dass diese Sache auch funktioniert.

 

Schauen Sie, und ich werde Ihnen jetzt noch etwas sagen. Sie können 100 Mal Rücktritte von unserer Frau Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen verlangen. Wir werden Ihnen als politisch Verantwortliche diesen Gefallen nicht machen, weil wir eines ganz genau wissen: Dieses Ressort ist bei der Sandra Frauenberger in guten Händen. Das Krankenhaus Nord, meine Damen und Herren, wo Sie eine besondere Vorliebe haben und das besonders in der Kritik steht (Weitere Aufregung bei der FPÖ.), wo Sie sagen, eine Bauruine, Chaos, Milliardenverschwendung - tatsächlich hat es im Laufe der Bauzeit, das (GR Mag. Dr. Wansch: Wie viele Jahre noch?) haben wir nie abgestritten, einige Schwierigkeiten gegeben, die jedoch gelöst wurden. Sie haben auch im letzten Ausschuss auf Anfrage gehört, dass wir auch an diverse Firmen Schadenersatzforderungen stellen. Diese sind aber auf dem Rechtsweg und im Laufen, und wie die ausgehen, kann ich Ihnen nicht sagen. (GR Dominik Nepp: Was ist denn das für eine Kontrolle? - GR Mag. Manfred Juraczka: Darum freuen wir uns ja schon so!) Da müssen Sie den zuständigen Richter dann diesbezüglich fragen. Was ich aber weiß, ist, dass hier das modernste Spital Österreichs entsteht, das im Jahr 40.000 Menschen stationär behandeln wird und rund

 

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