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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 22.11.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 89

 

Wie genau man das gemessen hat, weiß ich nicht, ob die alle zum Beachvolleyball gekommen sind oder nicht. Aber ich sage einmal: Passt.

 

Dann haben Sie gesagt, 11 Millionen EUR Umsatz. Womit? Haben in ganz Wien in dieser Zeit 11 Millionen EUR Umsatz stattgefunden? Hat nur am Gelände 11 Millionen EUR Umsatz stattgefunden? Wo haben diese 11 Millionen EUR Umsatz stattgefunden? Weil wenn es am Wiener Gelände war, dann kann sich genau ein einziger Sponsor, der am Wiener Gelände vertreten war, der auch aus Wien war, darüber freuen, das ist die Firma Ottakringer. Ich hoffe, dass die 11 Millionen EUR Bierumsatz gemacht haben. Da freue ich mich für die Firma Ottakringer.

 

Und das Schlimmste zum Schluss. Sie sagen lustigerweise, der Herr Jagerhofer spricht von 50 Millionen EUR Werbewert im „Standard“, die Stadt Wien sagt, 77, Entschuldigung, 74 Millionen EUR Werbewert, wiederum eine unglaubliche Zahl. Jetzt habe ich mir gedacht, bist du deppert, das ist wahnsinnig viel. Also ich gönne es der Stadt Wien. Aber es ist schon sehr viel, und ich habe mir einmal angeschaut, was beim größten Sport-Event der Welt, bei der Super Bowl, da so für Werbewerte generiert werden. Die Super Bowl, nur zum Vergleich, hat 117 Millionen Zuseherinnen und Zuseher. Ich befürchte jetzt, dass Beachvolleyball nicht ganz so viele hat. Der erfolgreichste Sponsor, das ist die Firma Budweiser, und die schaffen es, beim größten Sport-Event der Welt einen Werbewert von 14 Millionen zu generieren. Das heißt, Wien hat es tatsächlich geschafft, laut Ihren Angaben diesen Wert, die Super Bowl, zu schlagen, und zwar das Ganze mal vier. Ich möchte Ihnen herzlich dazu gratulieren! (Beifall bei den NEOS.)

 

Das heißt, was mich stört, ist diese Geschichte. Ich mag die Beachvolleyball-WM in Wien. Ich würde jederzeit wieder zustimmen, dass wir sie haben. Aber bitte hören Sie auf, solche utopischen Zahlen zu nennen. Und bitte sagen Sie auch nicht, ja, wir haben so gekämpft dafür. Das ist Geld. Der Jagerhofer wäre überall hingegangen. Er hat kurz vor der Veranstaltung gesagt, na, wenn Wien nicht zusagt, gehe ich halt nach Porec. Also ich bitte Sie, zu sagen, ja, wir haben ein Event finanziell unterstützt, dass es nach Wien kommt, und dieses Event ist sehr gut gelaufen. Aber bitte das nicht in sportpolitische Diskussionen der Stadt Wien mit einzubeziehen! Vielen Dank.

 

Jetzt möchte ich noch ganz kurz auf das Poststück eingehen, weil es geht ja bei dieser Abstimmung neben den Förderungen an drei Handballvereine, die wir ja einstimmig beschließen werden, um eine Förderung an den ASKÖ-WAT Wien über 40.000 EUR für die Initiative „Wienläuft“. Mit dieser Förderung über 40.000 EUR veranstaltet der ASKÖ zusammen mit dem echo-Verlag ja schon seit längerer Zeit 28 Lauf-Events, nach eigenen Angaben mit 37.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Es ist gut und es ist wichtig, dass es solche öffentlichen Sportveranstaltungen gibt. Im Großen und Ganzen wird mit diesen Mitteln ja auch relativ viel auf die Beine gestellt. Aber wenn es nur darum gehen würde, hätte ich mit dem Antrag natürlich kein Problem, dem wir nicht zustimmen werden, weil in der Vergangenheit haben wir übrigens ja zugestimmt. Aber ich habe es mir jetzt genauer angeschaut. Der Teufel liegt im Detail und das Problem vor allem auch bei zwei Dingen. Jetzt hat dieses ganze Konstrukt, nenne ich es einmal, insgesamt Einnahmen von 11.000 EUR, 3.000 EUR aus Eigenmitteln und 8.000 EUR aus Sponsorings. Zudem kriegen sie 40.000 EUR Subvention. Jetzt sage ich einmal, wenn solche Formate gegründet werden, bin ich immer sehr skeptisch, wenn quasi nicht einmal ein Viertel des Gesamtvolumens der Förderung aus eigener Initiative erwirtschaftet werden kann, weil dafür, denke ich, nehme ich jetzt einmal vorweg, ist ja der Partner echo-medienverlag zuständig.

 

Ich habe mir dann aber die Sponsoren angeschaut, die da 8.000 EUR insgesamt finanzieren. Es ist die Firma Runners Point, das ist Sport Wien, cewe-print, das ist Maxfun, die Wiener Städtische, Wien Bewegung findet Stadt, Radio Wien, ASKÖ-WAT, Samariterbund, das MOMO-Kinderhospiz - ich hoffe doch sehr, dass das gratis war und die nichts zahlen haben müssen -, und Running & fitness. Also insgesamt 11 Sponsoren, von denen man gerade einmal 8.000 EUR zusammengeklaubt hat, unter anderem von wirklich großen Unternehmen wie die Wiener Städtische, gut. Jetzt sage ich einmal, okay, das kann man jetzt sehen, wie man will. Wenn man sich aber genauer anschaut, was die Ausgaben sind, die liegen ja bei 51.000 EUR, wo man mit den 40.000 zu den 11.000 aufschließt. Da hat man einmal Personalkosten von 20.000 EUR, die ich recht ordentlich finde, aber von mir aus in Ordnung. Material 5.000, keine Ahnung, was das ist. Dann habe ich Druckkosten von 2.000 EUR. Das verstehe ich nicht ganz, wenn ich zwei Sponsoren aus der Druckereibranche habe, warum ich dann trotzdem Druckkosten habe, weil das ist ja, glaube ich, in dem Geschäft relativ normal, dass man da vielleicht für Werbeleistung in ein Gegengeschäft geht. Das heißt, das könnte, glaube ich, die echomedia beziehungsweise der zuständige Herr dort mit seinen Kontakten regeln. Dann haben wir hier Mieten, Gebühren mit 1.000 und 1.500 EUR. Und dann haben wir, und da dachte ich ja eigentlich zuerst, dass das die Personalkosten sind, die Trainer, die ja diese Lauf-Events machen, noch einmal mit 8.000 EUR. Das heißt, Personalkosten, was ist das? Weil es geht ja nur darum, dass eine Person mit anderen Menschen laufen geht! Das ist hier für die Funktionäre mit 8.000 EUR hingestellt. Dann habe ich Werbekosten von 4.000 EUR. Also wozu muss aber jetzt die echomedia beziehungsweise die Bezirkszeitung, die Medienpartner ist, wo man dann sagt, das muss die Konstellation sein, wenn man Werbekosten wiederum an die Bezirkszeitung zahlt oder wem zahlt man das? Das erschließt sich mir einfach nicht, wenn ich einen Medienpartner habe, wofür ich dann noch Werbung ausgebe, weil das sollte ja Ihre Argumentation sein, dass das die Argumentation ist. Und dann habe ich noch Kosten von 3.000 EUR für die Sanität, wiederum ein Sponsor, der Wiener Samariterbund. Da denke ich mir auch wieder, warum sind die einerseits Sponsor, wenn dann da wieder 3.000 EUR für die ausgegeben wird,

 

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