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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 15.12.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 92 von 138

 

einfach an. Ich muss Sie dafür loben, es ist eine wunderschöne stilvolle Veranstaltung mit einer schwarz-weißen Eröffnung. Ich habe mir auch dann noch die Tweets von der Österreichischen Hochschülerschaft angeschaut, die da sagten, eigentlich ist das ja alles der Wahnsinn. Jetzt machen wir schon ein ideologisches Gegenprodukt und haben eine zusätzliche Spießerveranstaltung in der Stadt. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Das hat die Österreichische Hochschülerschaft in einem Tweet von sich gegeben. Ich kann Ihnen dazu nur gratulieren.

 

Herr StR Mailath-Pokorny hat gesagt, dass dieser Ball ein Klima der Weltoffenheit und Toleranz hat. Ich kann Ihnen nur kurz berichten. Ich selbst bin ja seit drei Jahren Stammgast, heuer das vierte Mal dort. Die Frau Spielmann, heißt sie, glaube ich, die ÖH-Vorsitzende, hat dann auf Twitter geschrieben: Die Ballveranstaltung ist jetzt vollkommen sinnlos, wenn sich ein Herr Guggenbichler dort eine Karte kaufen darf. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Ich nehme das jetzt einmal sehr locker. Erstens habe ich nicht gewusst, dass ich dort so wichtig bin, auf der anderen Seite sage ich: Kein Ball kann etwas für seine Gäste, auch der Wissenschaftsball kann nichts dafür, dass ich dort bin und auch dass die Frau Spielmann dort ist und Intoleranz lebt. So weit her wird es mit der Toleranz nicht sein, die dort von einigen Gästen gelebt wird. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich war schon fast gewillt, dass ich sage. es ist mir lieber, dass als politisches Gegenprojekt ein Ball veranstaltet und besucht wird, bevor man mit Bomben durch die Wiener Straßen läuft, wie wir das auch bei anderen Veranstaltungen leider Gottes von der linksextremen Szene erleben dürfen. Ich will das aber nicht … (Zwischenruf von GRin Birgit Hebein.) - Ja, das war so.

 

Am 27. Jänner 2012 am Holocaust-Gedenktag wurde am Minoritenplatz ein Linksextremist nach einer Demonstration mit einer 1,2 kg-Bombe festgenommen. Das ist nachlesbar, können Sie googeln. (GR Mag. Dietbert Kowarik: Das verdrängt die Kollegin gerne! - GR Mag. Josef Taucher: Wer hat das geschrieben? - Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und GRÜNEN.) Geben Sie nur ein: „WKR-Ball Bombe“, dann finden Sie das über Google relativ schnell. Das war ein „Kurier“-Artikel, ist überhaupt kein Problem, Frau Hebein. (Zwischenruf von GRin Birgit Hebein.) - Nein, das ist in mehreren Medien gestanden. Ihr könnt euch das ja ansehen, aber man kann natürlich die Realität auch wegleugnen.

 

Wie gesagt, ich wollte eigentlich den Ball der Wissenschaften heute loben. Was mir besonders gefällt, ist ein Artikel vom 12. Dezember dieses Jahres, das auch ein Interview mit dem Ballorganisator enthält. Er sagt: Das Edelweiß wird Ende Jänner der Stargast in der Wiener Ballsaison. Es wird eine besondere Rolle am Ball der Wiener Wissenschaften spielen. Auch das ist eine wunderschöne Geschichte. Ich bin neugierig, ob die Medien dann wieder so sehr darauf aufspringen werden wegen der ideologischen Bedeutung einer Blume, wie das bei Angelobungen von Nationalratsfraktionen ist. Aber ich freue mich auch, dass hier in irgendeiner Art und Weise ... (GRin Birgit Hebein: Die Corps-Blume!) - Das Edelweiß, echt? (Neuerlicher Zwischenruf von GRin Birgit Hebein.) Wir werden uns ansehen, ob die Medienberichterstattungen ähnlich sind, wie es bei der Angelobung im Nationalrat war.

 

Was aber wichtig ist bei der ganzen Geschichte: Es kann viele Ballveranstaltungen geben, es kann auch politische Projekte geben, aber wenn Sie sagen, Sie machen ein politisches Projekt, dann zahlen Sie es bitte aus Ihrer eigenen Parteikasse! Das sage ich ganz offen, das ist überhaupt kein Problem. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ich habe den anderen Ballveranstaltern damals den Antrag vom Ball der Wiener Wissenschaften für die Förderung der damaligen 80.000 EUR zur Verfügung gestellt, und die haben einen Antrag gestellt, der wortident ist mit jenem vom Ball der Wiener Wissenschaften. Wissen Sie, was sie für eine Antwort bekommen haben? Der Magistrat hat gesagt, er ist nicht zuständig. Die fördernde Behörde ist bei den anderen Bällen nicht zuständig gewesen. Ich sage auch: Es gibt zwei Bälle, die in Wien unterstützt werden. Das ist der Ball der Wiener Wissenschaften, der heuer mit 25.000 EUR unterstützt wird, und der Life Ball, der eine noch üppigere Förderung bekommt. Ich sehe aber die Notwendigkeit nicht, weil andere, die auch Kulturveranstaltungen in Wien machen, diese Möglichkeit nicht haben. Das bestärkt mich besonders in meiner Meinung, dass die 25.000 EUR heuer nicht notwendig sind.

 

Im letzten Absatz im „Standard“-Artikel vom 12. Dezember dieses Jahres steht dann, es seien bereits um 48 Prozent mehr Karten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres verkauft worden. Man bittet einfach darum, schnell zu kaufen, weil sie eigentlich schon fast ausverkauft sind. Eigentlich müsste das ein gutes Geschäft sein. (GR Mag. Wolfgang Jung: Ist es eh jetzt!) Ich freue mich darüber, dass wir laut ÖH-Meinung eine zusätzliche Spießerveranstaltung in Wien haben. Es ist eine internationale Veranstaltung, man könnte fast sagen, ein internationales Vernetzungstreffen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste ist Frau GRin Mag. Straubinger zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.

 

19.02.57

GRin Mag. Sybille Straubinger, MBA (SPÖ)|: Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Wenn die FPÖ zu loben beginnt, kommt das heraus, was wir beim Herrn Guggenbichler gerade erlebt haben: In Wirklichkeit hat er nicht gelobt, sondern sich darüber aufgeregt, dass es Geld dafür gibt, darüber, was andere darüber sagen und hat dann noch einmal sozusagen ein bisschen hingehaut. (GR Mag. Dietbert Kowarik: Jetzt sind wir wehleidig! - GR Mag. Wolfgang Jung: Nicht weinen!) - Nein, ich weine nicht. Vor Ihnen sicher nicht und wegen Ihnen schon gar nicht, keine Sorge, wirklich nicht, es ist eher zum Lachen.

 

Was Sie hier bekritteln, ist, dass der Life Ball und dieser Wissenschaftsball gefördert und unterstützt werden. Diese Unterstützung gibt es deshalb, weil es bei diesen Bällen um einen übergeordneten Zweck geht. Beim Wissenschaftsball geht es darum, dass im Vorfeld berichtet wird, dass Wien als Wissenschaftsstadt positioniert wird. Da geht es nicht darum, einen Ball zu feiern,

 

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