«  1  »

 

Gemeinderat, 32. Sitzung vom 25.01.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 70 von 102

 

man endlich einmal dieses unglaubliche Potenzial erkennen. Das macht fast jede Stadt in ganz Europa! Das macht Bochum - Bochum, das kennt man vom Hörensagen, kein Mensch will nach Bochum fahren, und eine Weltstadt wie Wien hat überhaupt keine Studie und hat überhaupt keine Information zu diesem Thema -, und jede andere große Stadt hat das auch. Und das kostet auch nichts! Da reden wir von 30.000 oder 40.000 EUR. Wie viel Geld geben wir für ich weiß nicht, was für Maßnahmen aus! - Das kostet nichts. Und ich darf Ihnen auch sagen, letztes Jahr im „Kurier“ hat Norbert Kettner, der Tourismuschef, gesagt, es wäre sinnvoll, so eine Studie zu haben. Das sagen also die Leute, die bei Ihnen auch für diesen Bereich verantwortlich sind. Sie müssen nur hinhören!

 

Daher können Sie ganz entspannt unserem Antrag zustimmen, denn mit Unterstützung der Stadt und auf Basis dieser Dinge können sehr viele Clubs, Unternehmer und mittelständische Unternehmen weiterentwickelt werden, innovative Zukunftslabore werden und auch so agieren und vor allem wiederum Arbeitsplätze schaffen.

 

Wenn ich von Unterstützung rede, meine ich aber nicht irgendwelche Förderungen, die die Stadtregierung dann erfindet, sodass sich brav alle anstellen müssen und sagen müssen, bitte, bitte, Geld, liebe Stadtregierung, sondern da geht es darum, dass man kreativen Menschen einfach mehr Freiheit gibt, sich in diesem meiner Meinung nach sehr wichtigen Zukunftsmarkt entfalten zu können. Deswegen braucht die Wiener Club-, Musik- und Kreativwirtschaft einen Schwerpunkt in der Wiener Wirtschaftspolitik und ebenso einen Schwerpunkt in der Tourismusstrategie. - Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Schinner. - Bitte.

 

16.57.51

GRin Katharina Schinner (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Werte Kollegen!

 

Ja, reden wir als Erstes über den WienTourismus - eine Rekordgeschichte, die jedes Jahr noch bessere Ergebnisse erzielt, die eine wunderbare Zusammenarbeit in der Tourismuskommission als Grundlage hat und die letztes Jahr bereits an der 15-Millionen-Marke gekratzt hat. Es handelt sich somit nicht einfach um ein gutes Beispiel, nicht einfach um Best Practice, nicht einfach um einen Erfolg, sondern um einen herausragenden Erfolg, der hier verzeichnet wird.

 

Und damit ist die Brücke zur Ladenöffnung ja schon geschlagen: Einerseits glaube ich nicht - und ich sehe das überhaupt nicht so -, dass jede Stadt sozusagen die Shopping-Stadt sein muss. Das wäre so, als würden, weil wir viel Kultur haben, die anderen jetzt auch Kultur machen, und jeder müsste dann sozusagen wie eine Schablonenstadt das Gleiche darbieten. Ich glaube, da können wir schon voll Stolz auf die Besonderheit von Wien setzen.

 

Ich halte es überhaupt für einen großen Fehler, das Thema Ladenöffnungszeiten auch nur so im Drüberwischen zu sehen, denn das Thema Ladenöffnungszeiten betrifft natürlich ganz viele Unternehmerinnen und Unternehmer. Es betrifft nicht nur große Unternehmerinnen und Unternehmer, und - unser Zugang zur Wirtschaft ist, die Wirtschaft ganzheitlich zu sehen - es betrifft natürlich auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Und weil, wie wir wissen, 90 Prozent der Leute, die im Handel arbeiten, nicht am Samstag und am Sonntag offen haben wollen, weil es, wie wir ebenfalls wissen, für kleine Unternehmerinnen und Unternehmer, die eben meistens nicht in einer A-Lage zu finden sind, eine ganz schwierige Situation wäre - und wir wissen alle, man gibt sein Geld nur ein Mal aus -, wäre es in diesem Sinne definitiv für jene Unternehmen und für jene Unternehmer, die das Rückgrat der Wirtschaft sind, eine ganz massive Verschlechterung, und für die Arbeitnehmer ... (GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES: Es wird niemand gezwungen!) - Es wird niemand gezwungen?

 

Ich glaube, dass das sozusagen in der Realität dann so nicht möglich sein wird, denn es werden kleine Unternehmer auch nicht die Möglichkeit haben, dann einfach noch jemanden einzustellen. Das muss man sich einfach im Detail anschauen. Wir wissen ja auch, wir haben diese Debatte ja auch schon öfter in der Wirtschaftskammer geführt, wo dann über solche Fragen Unternehmerinnen und Unternehmer abstimmen, die mit Verlaub überhaupt nichts mit dem Handel zu tun haben. Da konzentrieren wir uns auch im Wirtschaftsverband in unserer Arbeit schon sehr darauf, zielgerichtet zu schauen, welche Leute das denn eigentlich betrifft. So viel sei dazu gesagt, denn das hätte schon ganz erhebliche Konsequenzen in einer Stadt wie Wien, die jedes Jahr solche Erfolge im Tourismus niederschreibt (Beifall bei der SPÖ.)

 

Zweitens zur Nachtwirtschaft gesagt: Wir sehen die Stadt mit ihren vielen Maßnahmen, und da möchte ich zum Beispiel nur eines herausstreichen, die 24-Stunden-U-Bahn. (Zwischenruf von GR Markus Ornig, MBA.) Das sind natürlich alles Maßnahmen und viele mehr, die dazu führen, dass Wien auch eine sehr attraktive und eine sehr gute Partymetropole für die Touristinnen und Touristen ist, aber natürlich auch für die Wienerinnen und Wiener. Etwas, was ich jetzt beim WienTourismus übrigens großartig finde, ist, dass er sich auch sehr stark damit beschäftigt, wie die Wienerinnen und Wiener den Tourismus wahrnehmen.

 

Somit schließe ich damit, womit mein Kollege Ornig begonnen hat: Auch ich möchte mich bei Norbert Kettner und vor allen Dingen bei seinem Team bedanken, die jedes Jahr und jeden Tag für die Touristinnen und Touristen, aber eben auch für die Wienerinnen und Wiener einen phantastischen Job machen. Danke schön. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Zum zweiten Mal zu Wort gemeldet ist Herr GR Ornig. Die Restredezeit ist zehn Minuten.

 

17.02.03

GR Markus Ornig, MBA (NEOS)|: Ich mache es ganz kurz. Die Diskussion ist eigentlich cool, aber ich möchte Ihnen eine ganz kurze Geschichte erzählen, nämlich aus Ihren Ausführungen heraus, wie Sie die Sonntagsöffnung vor allem für kleine Ladenbesitzer sehen. Wir NEOS sind sehr viel bei den Unternehmern draußen, und unter

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular