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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 25.06.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 140 von 149

 

NEOS unterstützen. Ich finde es allerdings sehr bedauerlich, dass man hier die Chance vertan hat, auch darüber zu sprechen, die Kinder mit an Bord zu nehmen, denn gerade im Bereich der Kinderschmerztherapie hat Wien einen immensen Nachholbedarf. Es fehlt an Ausbildungsplätzen, an Ausbildungsprogrammen, vor allem aber, wie gesagt, in der Kinderschmerztherapie. Wir haben kaum Schmerzkompetenzzentren, wir haben also nur das eine in Graz. Für Kinder haben wir gar keines und gar nichts, und in Österreich haben wir bald 2 Millionen Menschen, die von chronischen Schmerzen betroffen sind, und immer mehr von diesen Betroffenen sind Kinder. Eine flächendeckende multimodale Schmerztherapie fehlt in Wien, im Gegenteil, wir führen nur ein Fünftel der Patienten als wirklich schmerzkrank. Wir sind auch weit davon entfernt, eine einheitliche leitliniengerechte Versorgung in Wien zu garantieren. Daher stellen wir Freiheitlichen folgenden Antrag:

 

„Der Amtsführende Stadtrat für Gesundheit, Soziales und Sport wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass in allen Wiener Spitälern und auch im niedergelassen Bereich eigene Bereiche, Stationen, Ambulatorien eingerichtet werden, die eine multimodale Schmerzbehandlung, die alle körperlichen, psychischen und physischen Faktoren identifiziert und bei der Behandlung berücksichtig, flächendeckend garantiert.“ - Auch hier beantragen wir in formeller Hinsicht die sofortige Abstimmung des Antrages.

 

Selbstverständlich werden wir diesem Rechnungsabschluss nicht zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dr. Laschan. Selbstgewählte Redezeit 10 Minuten.

 

0.52.54

GRin Dr. Claudia Laschan (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren! Es hilft nichts, noch zur späten Stunde möchte ich gerne ein paar Sätze zur Gesundheitsförderung sagen. Die Wiener Gesundheitsförderung ist die Organisation, die sich darum bemüht, Prävention zu betreiben, auf allen Ebenen, in allen möglichen Zielgruppen und in allen möglichen Settings, in Kindergärten, Schulen, bei älteren Menschen, auf Betriebsebene.

 

Da möchte ich etwas hervorheben, was mich besonders freut, dass „Tiptopp Kariesstopp“, so hat es früher geheißen, jetzt heißt es „Tiptopp, Gesund im Mund und rundherum“ - ein bisschen komplizierter, aber vielleicht besser treffend - von einem Teil der Kindergärten und Volksschulen mittlerweile auf 90 Prozent ausgerollt wurde. Das finde ich schon ziemlich ausgezeichnet, dass hier eine fast flächendeckende Versorgung mit diesem Programm stattfindet.

 

Was auch noch zusätzlich dazugekommen ist, ist, dass an 25 Volksschulen, die ausgesucht sind, wo man nämlich vermutet, dass wahrscheinlich Karies häufiger vorkommt, und das weiß man ja, wo das ungefähr ist, auch eine Zahnärztin, nämlich die der Wiener Gesundheitsförderung, in den Mund schaut und dann erhoben wird, welche Kariesgrade hier bestehen, und dann die Eltern auch angeleitet werden, zu einem Zahnarzt zu gehen und aufgeklärt werden, wie wichtig das ist und es dann gleich zur Zahnbehandlung kommt.

 

Wir haben im 15. Bezirk aus der Erkenntnis, dass das mit Abstand der Bezirk mit dem niedrigsten Einkommen ist und damit auch die Menschen am meisten gefährdet sind, früher zu sterben - das ist auch statistisch nachgewiesen, dass Armut krank macht, ist damit nachgewiesen -, gesehen, dass man in diesem Bezirk natürlich besonders darauf achten muss, möglichst viel in der Gesundheitsförderung zu tun und möglichst viele Anstrengungen zu machen, damit der Gesundheitszustand besser wird. - Und zwar niederschwellig, das ist ein abgedroschener Ausdruck, ist aber ganz wichtig, um nämlich Menschen zu erreichen, die nicht die Möglichkeiten haben, Arztbesuche zu machen, die sich keine Wahlarztpraxis leisten können und die sich auch keine besonderen Beratungen und besonderen Informationen holen können.

 

Wir haben dort seit 2010 mittlerweile 21 Gesundheitskonferenzen durchgeführt, haben aus diesen Gesundheitskonferenzen, die vom Frauengesundheitsprogramm und dann in der Folge von der Wiener Gesundheitsförderung unterstützt wurden, etliche Projekte entwickelt, nämlich konkrete, die auch etwas bringen, nämlich Wasserschulen. In allen Volksschulen im 15. Bezirk trinken die Kinder nur noch Wasser. (Heiterkeit bei der FPÖ.) - Ich weiß nicht, was da lustig daran ist. Hat da jetzt wer gelacht? - Gut, zu später Stunde ist manches erlaubt.

 

Auf jeden Fall haben wir auch zu Zahngesundheit für Vorschulkinder ein Projekt gemacht und das mit Erfolg, weil dann die nämlich alle auch behandelt wurden und weil die Eltern aufgeklärt wurden, und so weiter, und so fort.

 

Die Wiener Gesundheitsförderung wird sich in einer Konferenz mit Schlafstörungen und Digitalisierung beschäftigen, insgesamt mit der Auswirkung von der Rund-um-die-Uhr-Anwesenheit von digitalen Medien auf die Gesundheit der Menschen. Das wird es im September geben, und wir haben uns bereits in Hinblick auf Jugendgesundheit damit befasst, wie wir konkret auch dahin gehend Aufklärungsarbeit leisten könnten, dass rund um die Uhr an digitalen Medien zu sein - und das tun Kinder und Jugendliche ganz gerne -, zu Schlafstörungen führt, dann in der Folge auch zu Konzentrationsstörungen und dass das auf Dauer gesundheitsschädigend ist. Hier gehört, glaube ich, einiges gemacht.

 

Ich freue mich auch, dass das Sportamt jetzt sozusagen zu uns gehört, der Sport zu uns gehört. Ich möchte erwähnen, dass es uns gelungen ist - da hat uns StR Christian Oxonitsch sehr unterstützt -, die große Fläche des Sportamtes im Auer-Welsbach-Park Samstag und Sonntag im Sommer und im Frühjahr und im Frühherbst für sportliche Aktivitäten für Kinder und Jugendliche zu öffnen, die es sich nicht leisten können, in ein Fitnessstudio zu gehen, die es sich nicht leisten können, in einen Sportklub zu gehen, in sonstige Aktivitäten zu gehen, wo etwas zu bezahlen ist, sondern die dort einfach kostenlos jeden Samstag und Sonntag, wenn sie wollen, den ganzen Tag Fußball spielen, unter Anleitung andere Sportarten lernen können. Ich halte das für eine große Errungenschaft, und ich glaube, dass das auf

 

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