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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 26.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 101 von 104

 

den 12-Stunden-Tag geredet worden. Das heißt, in diesen 337 Interviews, die im Jahr 2016 geführt worden sind, ist diese Idee der schwarz-türkisen Bundesregierung nicht mit eingeflossen, dass wir die Arbeitszeit deutlich verlängern und damit den Frauen keinen … (GR Stefan Berger: Die Idee stand auch in Plan A!) - Nein, wissen Sie, da ist ein ganz ein wesentlicher Unterschied, den Sie aber nachlesen können. Der Unterschied zwischen dem, was Sie wollen, nämlich ein … (GR Stefan Berger: Kern ist eh schon weg! - Weiterer Zwischenruf bei der FPÖ.) - Nein, das ist nicht einfach so vom Tisch. Das hätten Sie gerne, dass nicht mehr darüber geredet wird, aber die Menschen werden das erst jetzt alle zu spüren bekommen, was es heißt, nach Ihren Reglements arbeiten zu müssen. Und dass viele auch schon die Konsequenzen gespürt haben, weil sie nach diesem Pseudo-freiwillig arbeiten, das sie nicht wollten, und ihren Job verloren haben (GR Mag. Wolfgang Jung: Wie viele haben denn schon den Job verloren deswegen?), was Sie uns ja immer vorhalten, auch das wird Ihnen bei der nächsten Wahl als Rechnung präsentiert werden. Freuen Sie sich darauf! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. - GR Mag. Wolfgang Jung: Sie klammern sich an einen Strohhalm!) - Nein, das glaube ich nicht, an den Strohhalm werden Sie sich klammern müssen, aber das macht ja nichts.

 

Viele Arbeiterinnen, die in diesen Industriezweigen tätig sind, haben auch heute noch eine sehr hohe Belastung, was einerseits die Arbeitsbedingungen, aber andererseits auch die haushaltlichen Pflichten angeht. Im Jahr 1932 haben die Frauen von einem Schichtwechsel gesprochen, das heißt einerseits die Arbeit in der Firma und andererseits der nahtlose Übergang zu den Arbeiten zu Hause.

 

Auch heute ist es noch so, dass der Anteil der unbezahlten Arbeit zu einem sehr, sehr hohen Prozentsatz den Frauen vorbehalten ist, und dass man da sehr viel Förderleistung auch von den Männern verlangen muss. Das ist eines der ganz wichtigen Ziele, wenn es darum geht, die Situation von Frauen mit Familie, mit Kindern und mit Arbeit zu verbessern.

 

Wir stellen fest, dass sehr, sehr viele Frauen in diesen Berufszweigen vollbeschäftigt tätig sind, trotzdem, und das ist einer der sehr wesentlichen Unterschiede, verdienen sie erschreckend wenig, auch erschreckend wenig, wenn man schaut, was im gleichen Industriezweig Männer verdienen. Da komme ich auch zum Equal Pay Day, der eine plakative Sichtbarmachung dessen ist, wo die Unterschiede sind zwischen dessen, was Männer und dessen, was Frauen verdienen, aber es ist eine legitime Sichtbarmachung. Und auch wenn es in Wien gelungen ist, diese Zeitspanne um sieben Tage im letzten Jahr zu verkürzen, so ist es dennoch wichtig, weiter daran zu arbeiten, sodass für beide Geschlechteranteile der Equal Pay Day zu Silvester stattfindet.

 

Meine Damen und Herren, Frauenförderung findet in Wien statt, wir sind auf einem guten Weg, die Studie zeigt uns aber, dass keine Zeit ist, um auszurasten, sondern dass wir weitermachen müssen. - In diesem Sinne: Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: 7 Minuten Redezeit wurden verbraucht, Restredezeit der SPÖ sind 16 Minuten. Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist GR Berger, ich erteile ihm das Wort. (Ruf bei der FPÖ: Er zieht zurück!) - Bei mir nicht. Ich nehme es zur Kenntnis, ist gestrichen. Dann haben wir als nächsten Redner Herrn GR Mag. Schober. Ich erteile ihm das Wort. Selbstgewählte Redezeit 8 Minuten.

 

20.42.17

GR Mag. Marcus Schober (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Kolleginnen und Kollegen!

 

Kollege Niegl hat nichts zu Frauen gesagt, das ist okay, aber ich muss doch einiges zu Kollegen Niegl sagen, weil er zwei Sätze gesagt hat, die ich klarstellen möchte. Er spricht da immer vom Milliardengrab Krankenhaus Nord, und ich sitze jetzt in der Untersuchungskommission. Sie wissen schon, dass das Krankenhaus annähernd 1 Milliarde EUR gekostet hätte und wir in der Kommission schauen werden, was da alles passiert ist. Also hören Sie auf, immer von einem Milliardengrab zu sprechen, wir bauen das modernste Krankenhaus Europas, und Sie können das nicht immer so einfach hier lapidar als Milliardengrab darstellen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. - GR Mag. Manfred Juraczka: Das haben wir schon einmal diskutiert!)

 

Kollege Niegl, man könnte auch seriös zum Thema Wohnen reden. Ich weiß nicht, was bei Ihnen ein echter Wiener ist. Ich bin in Wien geboren, und vielleicht wäre es einmal gescheit, dass Sie sich mit der Geschichte der Stadt beschäftigen und mit der Frage, was ein echter Wiener ist. Ein echter Wiener ist man im Herzen und dementsprechend gibt es da sehr viele Herzen, die wirklich für Wien schlagen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Wenn wir vom Budget der Stadt Wien in den kommenden Jahren reden, da könnten wir über unendlich viele Zahlen sprechen. Zahlen, die sicherlich belegen, dass wir uns für die Wiener und Wienerinnen einsetzen und politisch dafür kämpfen, ihnen das Wohnen so leistbar wie möglich in unserer Stadt zu machen. (GR Mag. Wolfgang Jung: Aber sie honorieren es halt nicht!) Ich möchte aber auf konkrete Beispiele eingehen und Ihnen damit die Investitionen der Stadt Wien näherbringen. Wenn wir von Wohnen und Wohnbau reden, dann ist Wien untrennbar mit dem Begriff leistbares und soziales Wohnen verbunden. Eine Tradition des Roten Wien, das in der Nachkriegszeit nie an Stellenwert verloren hat. Heute leben 60 Prozent aller Wienerinnen und Wiener im geförderten Wohnbau, und das, meine Damen und Herren, ist einzigartig. Sie werden das auch merken, wenn Sie ins Ausland fahren oder wenn Delegationen herkommen, das ist etwas, wofür wir beachtet werden, geschätzt werden und was in anderen Städten nicht so der Fall ist. Und wenn ich da andere Städte nennen kann: In Paris wissen Sie haargenau, was die Mieten dort kosten, nämlich ungefähr 40 Prozent eines Monatsgehalt, also teuer verdientes Geld, und fast die Hälfte von diesem Geld dieser Menschen ist weg dafür, dass sie ein Dach über dem Kopf haben. Der „Standard“ titelt 2016: „Paris, Stadt der ungleichen Wohnverhältnisse“, und 2018 schreibt der „Standard“: „Wohnungsnot in Paris, Mieter wohnen auf drei Quadratmetern.“ 2017, die Tageszei

 

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