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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 24.01.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 74

 

tung haben, für andere Menschen sozusagen eine Kulturpolitik zu machen, wir müssen uns immer daran erinnern und wir müssen sozusagen Gefäße machen und Möglichkeitsräume schaffen, auch Risikoräume schaffen, und das Theater ist es. Also wir wissen ja, Peymann, wie der bekämpft wurde. Im Nachhinein in der Geschichte der Stadt war das ein ganz wichtiger Impulsgeber in seiner Programmatik. Wir werden nie einen demokratischen Konsens über Kunst haben. Was ich aber will, ist das Theater als Ort, als Agora der Verhandlung von wichtigen Themen, und das auf hohem Niveau und unterhaltsam und alle Körperteile anregend, die wir halt so haben, es darf auch der Kopf dabei sein, dass wir da hier ein Theater schaffen, das wieder attraktiv ist. Das ist, glaube ich, unsere Verantwortung. Mit dem Bund rede ich wirklich gerne. Ich habe, wie Sie wissen, ja ein gutes Gesprächsklima. Wir kommen nicht in dem zeitlichen Ausmaß dazu, wie ich mir das gerne wünschen würde. Also ich war schon sehr froh, dass wir überhaupt jetzt einmal diese Sanierungsgeschichte auf Schiene gebracht haben. Aber gerade deswegen, weil ich diese Frage, die Sie eben auch gestellt haben: Wie positionieren sich Theater? Was bräuchte es, damit wir nicht noch was schaffen, was es schwer haben wird? Deswegen habe ich ja diesen Schritt gemacht, dass ich mit Kusej, Föttinger und all diesen Menschen gesprochen habe, um zu wissen, wo auch deren Theatervision hingeht, und um auch zu wissen, welches Publikum die à la longue ansprechen wollen. Es ist aber immer ein Risiko. Aber ich setze alles daran, dass es sein Publikum findet. Und wie wir auch von vielen Theatergründungen oder auch Neuanfängen wissen, das braucht auch immer eine Zeit und auch ein Vertrauen der Politik, dass das gelingt, dass das Theater sein Publikum findet. Und wir wollen ja auch ein bisschen wahrnehmen, wie die Geschichte dieses Theaters gelaufen ist, welche Rolle es im Verhältnis zur Burg hatte. Nur, die Burg hat sich auch sehr geändert.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 4. Zusatzfrage wird von Herrn GR Dipl.-Ing. Al-Rawi gestellt, bitte schön.

 

10.23.02

GR Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi (SPÖ): Ja danke, Herr Vorsitzender! Um kurz auf Fritz Aichinger zu replizieren, natürlich bin ich für Planungssachen zuständig. Nur, wenn man in einem Ausschuss sitzt, wo man täglich die zuständige Ressortchefin hat, dann hat es ja keinen Sinn, hier die Frage zu stellen. Das machen wir dort. Und sonst ist es immer üblich, dass die Fragen an jene Ressorts gehen, wo man nicht dabei ist.

 

Frau Stadträtin, danke vielmals für die ausführliche Beantwortung. Sie haben auch eingangs die Gespräche mit Minister Blümel erwähnt. Meine Zusatzfrage ist dahin gehend, um auch Fritz Aichinger in seiner Vermutung zu bestätigen: Wie gelingt die Kooperation mit dem Bund insbesondere in Angelegenheiten des Baubeirates und der Bestellungskommission?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Veronica Kaup-Hasler: Danke. Ja, ich muss sagen, dass wir eine gute Kooperationsbasis in sehr vielen Punkten haben, weil hier das Anliegen der Stadt und die Sache im Zentrum stehen. Auch in dieser Sache ist es eben gelungen, und da bin ich ihm sehr dankbar, dass er sozusagen dieses Versprechen der Sanierung auch in die Taten umsetzt, wo ich es ein bisschen, ja, schade fand, dass er sich in Zurückhaltung übt, würde ich mal sagen, die Einladung, die an ihn ergangen ist, sich im Baubeirat auch sozusagen eine Stimme zu sichern. Ich hätte ihn gerne dabei gehabt oder natürlich einen Experten, den er schickt. Ebenso haben wir dafür Sorge getragen, dass es in diesem Baubeirat, der diese Sanierung sehr genau verfolgen wird, jemanden von der Stadt Wien gibt, der aufpasst. Ebenso ergeht es mir auch mit der Bestellungskommission. Auch da hätte ich sehr gerne den Bund als mittragenden und als mitverantwortlichen Part drinnen gehabt. Auch hier übt sich der Bundesminister in Zurückhaltung, was ich bedaure, weil letztendlich wir beide das ja finanzieren. Ich habe seinem Wunsch entsprochen und das ist auch durchaus meine Erkenntnis gewesen, dass wir die Sitze im Stiftungsrat verändern und ein bisschen mehr die Financiers zu Wort kommen lassen. Das habe ich getan. Also von daher ist es jetzt anders aufgestellt. Aber auch da gibt es natürlich eine gute Zusammenarbeit mit dem ÖGB. Ein großer Wunsch, den ich aber an den Minister hätte, ist die von allen Seiten zu Recht eingeforderte grundsätzliche Erhöhung des Budgets des Volkstheaters. Es ist ganz klar, dass auch Experten im In- und Ausland sagen, dass dieses Budget, dieses Grundbudget einfach zu niedrig angesetzt ist. Das Schwesterntheater in Hamburg ist wesentlich höher dotiert, also das ist das Schauspielhaus in Hamburg. Das ist architektonisch gleich. Das hat aber eine ganz andere Ausstattung. Wir sollten sukzessive auch hier gemeinsam mit meinen Kollegen die Verantwortung wahrnehmen.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Danke für die Beantwortung. Die Fragestunde ist nunmehr beendet.

 

10.26.30Daher kommen wir zur Aktuellen Stunde. Die Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Rekordinvestitionen in die Jugendarbeit - ein aktiver Beitrag zu Demokratie und sozialem Frieden“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt. Ich bitte die Erstrednerin, Frau GRin Hanke, die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass die Redezeit mit zehn Minuten begrenzt ist. Sie haben das Wort.

 

10.26.56

GRin Marina Hanke, BA (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseher und Zuseherinnen!

 

Rund 33 Millionen EUR fließen in diesem Jahr in die Jugendarbeit: Jugendzentren, mobile Jugendarbeit, Jugendvereine, rund 800 MitarbeiterInnen an zirka 80 Standorten, regelmäßige Besuche in mehr als 530 Parks und anderen öffentlichen Orten. Dabei ergeben sich pro Jahr über zwei Millionen Kontakte zu jungen Menschen. Darauf können wir stolz sein, und ein so breites Netz an Jugendarbeit ist nirgendwo in Europa zu finden. Die Jugendarbeit schafft Freiräume, konsumfreie Aufenthaltsorte, Räume zur Selbstverwirklichung, eine Ge

 

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