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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 27.02.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 100

 

deswegen sage ich das, denn ich empfinde es als schmerzhaft -, nämlich Remob-Pflege und Akutgeriatrie, eigentlich Ersatzhandlungen, weil ein Systembaustein einfach ausgelassen wird, nämlich die Rehabilitation.

 

Ansonsten wissen Sie aber zu Recht, dass Sie mich von der Notwendigkeit und Bedeutung der Akutgeriatrie nicht überzeugen müssen. Diesbezüglich sind wir ganz sicher einer Meinung!

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 3. Zusatzfrage wird gestellt von Frau GRin Meinhard-Schiebel. - Bitte.

 

10.09.29

GRin Brigitte Meinhard-Schiebel (GRÜNE): Guten Morgen, Herr Stadtrat. Sie haben uns ja schon beschrieben, weshalb es zu diesen Veränderungen im Geriatriezentrum kommt.

 

Welche konkreten Maßnahmen treffen der KAV, die Teilunternehmung der Pflegewohnhäuser und der FSW, um den Bedenken und Unsicherheiten der BewohnerInnen des Geriatriezentrums und auch ihrer Angehörigen zu begegnen? Wie können diese Übersiedelung der BewohnerInnen bestmöglich vorbereitet und die kontinuierliche Versorgung sichergestellt werden?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Das ist eine der schwierigsten Aufgabenstellungen, vor die wir die Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen gestellt haben. Natürlich sind Bewohner und Angehörige in Pflegewohnhäusern einmal froh, dass sie da sind. Wenn man sich in der Pflege ein bisschen besser auskennt, was bei Ihnen allen der Fall ist, dann wissen wir, dass der Weg ins Pflegeheim für die einzelnen Personen sehr wohl stets ein schmerzhafter Entscheidungsprozess ist, bei dem es auch viele Brücken zu überschreiten und viele Hürden zu überspringen gilt, bis eine Person den Weg in ein Pflegeheim wirklich gefunden hat. Wenn das dann endlich geschafft ist, dann ist quasi ein Erlösungselement als Emotion in dem Sinne da: Okay, jetzt habe ich es geschafft!

 

Nun kommt aber die Stadt daher und sagt. Bitte, denkt daran, ihr müsst wieder absiedeln! - Das löst natürlich etwas aus, das ist ja völlig selbstverständlich. Und das erleben wir nicht nur in dieser Frage, sondern das erleben wir auf jeder Station, wo etwa wegen Umbaus und Sanierung geschlossen werden muss. Bei den 20.000 Wohn- und Pflegeheimplätzen, die wir in Wien haben, wird in Wirklichkeit permanent an irgendeiner Ecke irgendwo etwas umgebaut, saniert, verbessert, verändert, vergrößert, verkleinert, et cetera, und überall dort machen wir diese Erfahrungen. Da wir diese Erfahrungen machen, können wir allerdings, wie ich glaube, auch davon ausgehen, dass diese Übersiedlung am Ende vor allem auch für die Betroffenen sehr befriedigend über die Bühne gehen wird.

 

Wir haben neun Monate Zeit für die gesamte Vorbereitung. Wir haben zur Zeit 90 Personen in diesem Pflegewohnhaus in Betreuung. Das heißt, wir haben noch eine unglaublich lange Zeitspanne vor uns, in der noch Gespräche mit den Angehörigen geführt werden können. Man wird sich mit den Betroffenen selbst noch verschiedene Varianten, verschiedene Standorte und verschiedene Häuser anschauen können. Die einzige Organisationseinheit, die wir komplett übersiedeln werden, ist die Wachkoma-Abteilung, die wir natürlich geschlossen beisammen lassen wollen. Es sind 16 Plätze, die wir vom Geriatriezentrum Favoriten in das Pflegewohnhaus Baumgarten verlagern wollen.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Die 4. Zusatzfrage wird gestellt von Herrn GR Dr. Koderhold. - Bitte.

 

10.12.31

GR Dr. Günter Koderhold (FPÖ): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Vielen Dank für Ihre Ausführungen!

 

Bei derartigen Umbauten kommt natürlich immer wieder der Stellenwert der geriatrischen Versorgung innerhalb der Gemeinde Wien zur Sprache. Erfreulicherweise tut sich bei der Übergangspflege in ganz Österreich, in allen Bundesländern und auch in Wien etwas Positives in Anbetracht der Remob. Ob das jetzt Übergangspflege heißt, die fließende Übergänge zur Akutgeriatrie hat, ist an sich ja nicht so wichtig. Wichtig ist, dass das der Rehabilitation dient und dass wir in diesem Bereich ausreichend geschultes, diplomiertes Personal haben.

 

Jetzt kommen wir zu einem weiteren zu bewältigenden Problem innerhalb der geriatrischen Versorgung: Es ist die Dokumentationspflicht, die ja oft keinen medizinischen Mehrwert hat. Ich habe mir jetzt eine Ausschreibung des Krankenanstaltenverbundes für eine physiotherapeutische Stelle angesehen. Dafür werden gute EDV-Kenntnisse und laufende Dokumentation erwartet. - Grundsätzlich gibt es einen Gesetzesauftrag bezüglich Dokumentation. Diese muss nicht laufend vorgenommen werden, es reicht, wenn es die Person ein Mal in der Woche macht.

 

Es wird auch nicht erwähnt, inwieweit die Dokumentationsassistenten das medizinische Personal unterstützen. Es kann ja nicht sein - darauf bezieht sich jetzt meine detaillierte Frage -, dass die Wochenstundenanwesenheit des medizinischen Fachpersonals am Patienten auf Grund einer Mehrfachdokumentation ohne medizinischen Mehrwert reduziert wird. Was haben Sie vor, im Bereich der Pflegeversorgung im Zusammenhang mit Pflegeassistenten einzuführen?

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Das war eine Personalausschreibung, aus der Sie zitiert haben. - Ich halte es für selbstverständlich, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheits- und Pflegebereich ihre Arbeit zu dokumentieren haben. Und ich halte es auch für selbstverständlich, dass bei der Personalsuche darauf hingewiesen werden muss, dass diese Dokumentation stattzufinden hat, ob es jetzt Einzelfälle sind, ob es Statistiken sind oder ob es um die Sicherheit für jeden einzelnen Patienten und jede einzelne Patientin geht, die zu Recht immer wieder Nachvollziehbarkeit und Transparenz fordern.

 

Die Aufgabenstellung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lautet also: Sie haben zu dokumentieren. Das halte ich für so etwas von selbstverständlich wie nur irgendwie. Unabhängig von der Frage, ob Ärzte von

 

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