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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 30.04.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 115

 

siert. Ergänzend bleibt das Allgemeine Krankenhaus als Universitätsklinik in vollem Umfang mit seinem derzeitigen Leistungsangebot bestehen. In jeder Region gibt es zwei Partnerspitäler mit einem aufeinander abgestimmten Leistungsangebot: in der Region West das Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel und dem Wilhelminenspital, in der Region Süd das Kaiser-Franz-Josef-Spital und die Krankenanstalt Rudolfstiftung und in der Region Nordost das Donauspital und das Krankenhaus Nord. Eine erweiterte Grundversorgung und eine Zentrale Notaufnahme sind für alle Standorte vorgesehen. Komplexe Krankheitsbilder sollen in inter- und monodisziplinären Zentren behandelt werden. Alle Standorte und Zentren ergänzen einander zu einer standortübergreifenden Gesamtversorgung.

 

Direktor Dipl.-Ing. Wetzlinger hat in der Untersuchungskommission ausgesagt, dass das Krankenhaus Nord nicht nur den Ist-Zustand ersetzt, sondern es baut weiter die Leistungsfähigkeit für die Patientinnen und Patienten dieser Versorgungsregion aus, und darüber hinaus auch für ganz Wien. Die technische Inbetriebnahme des Krankenhauses Nord hat bereits 2017 begonnen. Seit Juli 2018 obliegt die technische Betriebsführung dem Technischen Direktor. Dieser war bereits als Projektleiter während der Errichtung für den technischen Betrieb verantwortlich. Die technische Betriebsführung und Instandhaltung wird von 87 Personen durchgeführt. Diese setzen sich aus eigenem Personal des Wiener Krankenanstaltenverbundes und Externen zusammen.

 

Am 3. Dezember 2018 erfolgte die Fertigstellungsmeldung an die Baupolizei. Somit liegt auch die Betriebsstättengenehmigung vor. Seit 9. April 2019 gibt es auch die sanitätsrechtliche Bewilligung. Die Betriebsorganisation des Krankenhauses Nord entspricht laut Aussagen der Frau Generaldirektorin Kölldorfer-Leitgeb allen internationalen Standards. Laut Feedback der Teams vor Ort funktionieren die Prozesse sehr gut.

 

Die Übersiedlung steht vor der Tür und ist in vier Wochen abgeschlossen. Sie beginnt am 28. Mai und endet am 21. Juni. Drei Krankenhausstandorte, die Semmelweis Frauenklinik, das Orthopädische Spital Gersthof und das Krankenhaus Floridsdorf übersiedeln komplett. Zusätzlich übersiedeln mehrere Abteilungen aus dem Otto-Wagner-Spital und aus dem Krankenhaus Hietzing, Kinderbetten aus der Krankenanstalt Rudolfstiftung und dem Wilhelminenspital sowie Teile der Unfallchirurgie aus dem Donauspital. Es übersiedeln keine Patientinnen und Patienten, außer in der Psychiatrie. Häuser, die übersiedeln, fahren rechtzeitig die Leistungen herunter und planen Operationen bereits im neuen Spital. Mit 1. Juni wird mit der oder dem ersten Patienten gerechnet. Ab 3. Juni haben die Ambulanzen geöffnet und mit Ende September ist mit dem Vollbetrieb zu rechnen.

 

Rund 2.500 MitarbeiterInnen, inklusive der Teilzeitkräfte, werden für die PatientInnen vor Ort sein. 2.157 Dienstposten sind berechnet. Die Personalbedarfsplanung wird aber für alle Berufsgruppen laufend und engmaschig evaluiert. Im Pflegebereich gibt es mittlerweile Wartezeiten, da der Andrang der BewerberInnen größer ist als die dort zu besetzenden Dienstposten. Bei den ÄrztInnen sind 96 Prozent der Dienstposten besetzt, lediglich im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie fehlen noch 3 FachärztInnen. Am 6. April, beim Tag der offenen Tür, konnten sich rund 22.000 Wienerinnen und Wiener ein eigenes Bild von ihrem neuen Krankenhaus Nord, oder der Klinik Floridsdorf, wie diese ab 2020 heißen wird, machen.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es war eine wichtige und richtige Entscheidung der Politik, ein modernes Spital im Norden Wiens zu bauen. Mit dem Krankenhaus Nord wird das Ungleichgewicht bei der Spitalsbettendichte zwischen den drei Versorgungsregionen ausgeglichen, und ich darf Sie ersuchen, noch einmal einen Blick auf (die Graphik erneut in die Höhe haltend) diese Tafel zu werfen. Das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum im Norden Wiens erfordert ein großes, modernes Spital in Floridsdorf. Das Krankenhaus Nord ist ein Meilenstein in der Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener. Die Entscheidung, dieses Spital zu bauen, liegt in der politischen Verantwortung der damaligen Stadtregierung. Das Krankenhaus Nord ist heute eines der modernsten Spitäler Europas, der medizinische Standard und auch der Komfort für die Patientinnen und Patienten sind auf absolutem Top-Niveau und stehen allen Menschen offen, nicht nur privatversicherten PatientInnen. In welchem anderen öffentlichen Spital gibt es nur Ein- oder Zweibettzimmer für alle PatientInnen? Es gibt im Krankenhaus Nord 16 Hybrid-OPs, jedes Zimmer hat Tageslicht, und die Medizintechnik ist auf dem neuesten Stand. Und alle in der Untersuchungskommission befragten Zeuginnen und Zeugen haben bestätigt, dass das Krankenhaus Nord ein Spital auf höchstem Niveau ist. Bei allen Problemen, die es beim Bau gegeben hat, das fertige Spital ist ein tolles Produkt für alle Wienerinnen und Wiener. - Danke schön. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Mahdalik. Ich erteile es ihm.

 

16.18.05

GR Anton Mahdalik (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Werte Damen und Herren!

 

Ich war wie Kollege Taucher kein einziges Mal vonnöten, um als Ersatzmitglied in der U-Kommission zu erscheinen - Wolfgang Seidl wird es schon gewusst haben. Nein, wir haben eine tolle Mannschaft gehabt, auf jeden Fall, und daher werde ich meine Wortmeldung auch sehr kurz halten und wenig ins Detail gehen, da ich ja nie vor Ort war.

 

Natürlich waren alle verwundert, als SPÖ und GRÜNE eine Untersuchung gegen sich selbst angestrengt haben. Weniger verwunderlich war, dass sie sich mit ihrer sicheren Mehrheit in der U-Kommission auch von vornherein ein genehmes Ergebnis gesichert haben. Ich möchte jetzt einen plakativen Vergleich bemühen, der aber natürlich keine Parallelen zu nichts herstellen soll: Wenn im Chicago der 1920er und 30er Jahre Al Capone oder Machine Gun Kelly eine Untersuchung gegen sich selbst angestrengt hätten, um herauszufinden, ob sie Dreck am Stecken haben, dann hätten sich die Leute

 

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