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Gemeinderat, 52. Sitzung vom 28.05.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 21 von 63

 

gleich diesem Modul zuordnen wollen, gleichberechtigt leben können.

 

Das sind aber völlig andere moralische Vorstellungen als die Vorstellungen, die gerade die Parteispitze der Wiener FPÖ, der österreichischen FPÖ uns gezeigt hat. Wer will denn, dass die Kinder so werden, dass sie am Schluss in Ibiza landen und genau das aufführen, was da bei diesem Video rausgekommen ist?

 

Sie zeigen auch nicht auf. Sie wollen nicht, nicht einmal die FPÖ will, dass die eigenen Kinder so werden, wie ihre Ex-Chefs geworden sind. Wichtiger wäre, darüber nachzudenken, wie wir das machen, was die Jugend möchte. Die hätte gerne, dass wir ihren Planeten retten. Das ist relativ logisch, die sagen das auch deutlich, die sagen, weil sie nämlich länger hier sein werden. Logisch, die 16-Jährigen sind im Durchschnitt noch länger da als wir, die wir hier sitzen.

 

Das Versagen, das es gibt, ist das, was es früher schon gegeben hat. Früher hat es halt Halbstarke geheißen, das war, glaube ich, noch in den 60er Jahren. Dann hat es irgendetwas anderes gegeben, aber es hat sich bei mir auch immer so angefühlt, wie ich noch in die Schule gegangen bin, dass alle, die 20 oder 30 Jahre älter waren, geglaubt haben, sie wissen, wie es geht, und wir waren immer diejenigen, die zuständig und an allem schuld sind. Das zieht sich auch immer durch.

 

Zum Wegnehmen von der Allgemeinheit: Einfach an die eigenen Kinder denken. Wer redet denn so schiach über seine eigenen Kinder? Niemand tut das, denn dort sieht man die Chancen, die Möglichkeiten, die Talente, wie sie mit einem reden. Die meisten gehen mit ihren Kindern sehr viel freundlicher um, als sie es dann in politischen Texten machen. Das tut doch keiner. Wer richtet denn seine Kinder so her, dass er dauernd jeden 10-Jährigen und jeden 15-Jährigen zum Problem erklärt?

 

Das sind unsere großen Chancen. Die Kinder sind nicht unsere Zukunft, denn sie haben ihre eigene Zukunft. Unsere Arbeit ist, so gut wir können, ihnen eine gute Zukunft zu ermöglichen. Sie machen es zum großen Teil ohnehin selber, und sie werden es gut machen und besser machen.

 

Insgesamt hat sich die Gesellschaft immer noch weiterentwickelt, und ich bin ganz, ganz zufrieden, was die Wiener Jugendlichen und Kinder in Wien für sich selber leisten und wie sie es in die Hand nehmen. Das ist echt vorbildlich, und ich bin froh, dass wir alle ein bisschen einen Tritt in den Hintern bekommen, damit wir noch genauer auf alles schauen müssen. Wir wollen in Wien selbstbestimmt leben, und zwar alle, und wir wollen alle solidarisch leben, und es ist wurscht, wer wo herkommt, alle, die hier sind, sind von hier. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächster Redner hat sich Herr StR Krauss zu Wort gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

10.53.13

StR Maximilian Krauss|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Wenn Kollege Ellensohn gesagt hat, die FPÖ ist bei dem Thema jetzt anscheinend ein bisschen schmähstad: Im Gegenteil, ich glaube, Kollege Aigner hat ein sehr ernstes Problem sehr sachlich aufgezeigt. (GR David Ellensohn: Insgesamt seid ihr schmähstad!) Ich kann Ihnen aber auch versprechen, dass wir noch lange nicht am Ende sind, dieses Thema anzusprechen und noch lange nicht am Ende sind, unsere gesellschaftspolitische Vision, nämlich eine echte Integrationsarbeit in Wien einzufordern und auch irgendwann einmal umzusetzen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Aber ich muss Ihnen lassen, Sie sind zumindest ein bisschen auf die aktuelle Situation eingegangen. Kollegin El-Nagashi hat sich offenbar vorher etwas zusammengeschrieben, was dann überhaupt nichts damit zu tun hatte, was Herr Aigner angesprochen hat. Das heißt, zumindest das haben Sie geschafft. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Sie haben allerdings nicht geschafft, mit dem Thema seriös umzugehen. In einem gebe ich Ihnen recht: Niemand sagt, dass alle Kinder schlecht sind, alle Kinder böse sind, oder niemand möchte Kinder in dieser Stadt schlecht machen. Das möchte überhaupt niemand, aber es gibt auch eine Notwendigkeit, zu differenzieren zwischen den Kindern, die überall brav sind, im Kindergarten brav sind, in der Volksschule brav sind, die sich überall gut benehmen und die überhaupt kein Problem machen, und zwischen den Kindern, denen man vielleicht helfen muss, auch wieder auf den rechten Weg zurückzukommen. Wer das nicht tut, lässt die Kinder im Stich, die ohnehin immer alles richtig machen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wenn behauptet wurde, wir würden nichts für die Integration in dieser Stadt tun, weil wir Ihren Vereinen nicht zustimmen und weil wir den Subventionen nicht zustimmen, die Sie da geben - ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Zwei Dinge: Erstens einmal, wenn man glaubt, dass man mit einem Verein wie „Mama lernt Deutsch“ oder der Queer Base die Probleme lösen wird, die uns aufgedrängt werden, dann ist das ohnehin bezeichnend. Andererseits muss man auch klar sagen, wenn diese Vereine in der Vergangenheit so gut gearbeitet hätten, wenn die Arbeit so gut gewesen wäre und wenn es nur unser Fehler gewesen wäre, nicht zuzustimmen, dann gäbe es ja die aktuellen Fehlentwicklungen nicht, dann gäbe es auch die Vorfälle in der Vergangenheit nicht und dann wäre auch die Aktuelle Stunde heute überhaupt nicht notwendig. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Dem aktuellen Fall an der HTL Ottakring ist ja auch bereits vor einem halben Jahr das Buch von Frau Wiesinger vorausgegangen, das bereits angesprochen wurde, wo sie von Missständen an unseren Schulen berichtet hat, wo sie davon berichtet hat, dass es an Schulen eine Schariapolizei gibt, dass Mädchen vorgeschrieben wird, was sie anziehen dürfen und was nicht, und viele andere Missstände herrschen. Da hat man dann seitens des Stadtschulrats oder jetzt der Bildungsdirektion gesagt, man macht etwas dagegen. Wir waren bereit mitzuarbeiten, wir haben an den Runden Tischen teilgenommen, allerdings ist leider nichts herausgekommen außer drei sinnlosen Broschüren, die den Lehrern, die mit diesen Problemen konfrontiert sind, und auch den Schülern, die auch mit gewalttätigen Schülern konfron

 

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