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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 103

 

ein. Sie haben eine Frau und Arbeit GmbH, glaube ich, gegründet. Sie stellen Frauen ein, und diese können über 25 Wochenstunden an Schulen arbeiten. Damit hätte man zum einen die Frauen in Positionen bei familienfreundlichen Berufen, was Frauen auch möchten. Zum anderen hätten wir das Problem mit dem Verwaltungspersonal an Schulen gelöst. Es sind jetzt 117 Schulen besetzt. Ich habe mit der Bildungsdirektorin gesprochen. Sie hat gesagt, sie wollen dieses Programm noch ausweiten, weil es einen derartigen Erfolg hat. (GRin Mag. Barbara Huemer: Wie sind diese ausgebildet?) Es strömen die Frauen dorthin. Es ist ein familienfreundlicher Beruf.

 

Ich denke, es muss auch solche Angebote geben. Ich denke mir, dass das ganz wichtig ist, hoffe und bringe auch hierzu einen Antrag ein, dass Wien sich ein ähnliches Modell dazu einfallen lässt und verwirklicht, um Frauen einen Job zumindest in der Teilzeitarbeit anbieten zu können, der auch familienfreundlich ist. Das ist zum Beispiel auch eine Idee für alleinerziehende Frauen, die ganz oft ein Problem haben. (GRin Mag. Barbara Huemer: Nein!) - Nein, für Sie nicht, ich weiß, aber für uns schon! Sie müssen auch andere Meinungen gelten lassen! Nicht nur Ihre ist die richtige! Wirklich!

 

Dann gibt es eine zweite Sache, die uns am Herzen liegt. Das ist das Thema Isolation im Alter. Wie werden wir alt? In Würde altern. Da komme ich sehr wohl auf den Wohnbau und auf den bedarfs- oder bedürfnisorientierten Wohnbau zu sprechen. Es gibt eine Studie, durchgeführt unter den Best Agern, also 46+ - da gehöre ich auch schon dazu -, was sie sich in der Pension wünschen, wie sie leben möchten, und so weiter. Viele sagen, sie würden umziehen, sie hätten gerne eine Wohnung am Stadtrand im Grünen, gut öffentlich angebunden, sodass sie auch ihren Hobbys nachgehen können, von Kultur über Sport, auch Ärzte in der Nähe, und so weiter. Das Interessante ist, man hat dann gefragt, wie sie sich dann die Wohnform vorstellen. Nummer 1 haben sich die meisten Eigentumswohnungen vorgestellt. Nummer 2 wollten die meisten ein kleines Haus. Nummer 3 war betreutes Wohnen. Ich denke sehr wohl und hoffe inständig, dass da auch eine gute Zusammenarbeit mit der neuen Stadträtin für Stadtentwicklung sein wird. Ich glaube, dass das ganz wichtig ist in der Grätzlarbeit, in der Stadtentwicklung, sinnvoller bedarfsorientierter Wohnbau, weil auch das betrifft die Frauen, weil Frauen werden nun einmal älter, und Isolation ist etwas, was wir in dieser Gesellschaft nicht wollen, auch, muss man ganz offen sagen, uns nicht leisten können. Denn wir wissen, dass Isolation zu Krankheiten führt, zu Depressionen führt. Insofern ist es hier ganz wichtig, einen bedarfsorientierten Wohnbau für Menschen zu machen, die sozusagen im besten Alter beziehungsweise dann in der Pension sind. Ich hoffe wirklich, dass es hier ein Schwerpunkt wird, dass wir uns dem Thema Frauenarmut, Isolation widmen und sozusagen auch ein Maßnahmenpaket schnüren, was man tun kann, Schwerpunkte zu schnüren. Auch hier bringen wir einen Antrag ein. - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Huemer. Selbstgewählte Redezeit ist 10 Minuten.

 

10.13.49

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE)|: Danke! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch Zuhörerinnen und Zuhörern hier ein herzlicher Gruß aus dem Gemeinderatssitzungssaal zur Debatte Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen!

 

Ich werde mich in den nächsten Minuten zum Thema Frauenpolitik in der Stadt Wien äußern. Wien, das haben zumindest einige der VorrednerInnen schon gesagt, ist für Frauen eine sehr gute Stadt, eine sehr lebenswerte Stadt. Wenn wir uns vergleichen mit den Bundesländern, dann ist Wien bei Einkommen, bei Jobmöglichkeiten, bei Ausbildungsmöglichkeiten wirklich spitze. Auch der öffentliche Dienst ist hier in Wien eine ganz wichtige Arbeitgeberin für Frauen. Ich habe gestern schon darauf hingewiesen. Wir haben in Wien ein leistbares und gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, das Frauen nicht zwingt, ein Auto kaufen zu müssen, sondern sie können mit einem Euro am Tag wirklich quer durch die Stadt fahren. Es ist hier ganz einfach, ohne Auto auszukommen. Was wir in Wien auch haben, ist ein exzellentes und sehr breites Netzwerk an Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen für Frauen. Das Angebot reicht von Gewaltschutz, beruflicher Weiterbildung, aber auch Scheidungsberatung, Beratung für Alleinerzieherinnen. Das war hier der Kollegin von der ÖVP auch etwas sehr Wichtiges. Wir haben Beratung, wenn es um Arbeitslosigkeit geht, um Wohnungslosigkeit, auch bei Schuldenfragen oder Gesundheitsfragen. Das sind jetzt nur einige Beispiele. Aber das Beratungsangebot ist notwendig, ist sinnvoll und ist breit, so breit, weil die Vielfalt des Frauenlebens einfach eine vielfältige ist. Das ist eine Realität. Wenn die Kollegin Schmidt hier immer wieder, wie Ihre KollegInnen der FPÖ, versucht, Vereine zu diskreditieren, dann diskreditieren Sie hier die wertvolle und notwendige Arbeit von Frauen und von Fraueneinrichtungen. Ihnen geht es in dieser Hinsicht in keinster Weise, wirklich in keinster Weise, um Qualität, um Verbesserung, um Gleichstellung, sondern Ihnen geht es rein darum, hier die Vereine zu diskreditieren und anzupatzen, denn konkrete Kritik konnte ich nicht hören, sondern nur Ihre Überfliegerkritik! (GRin Elisabeth Schmidt: Das ist eine Unterstellung! Sie wollen nur das hören, was Sie wollen!)

 

Wenn Sie sich auf der Website des Frauenservices der Stadt Wien Ihre sogenannten unzähligen Vereine anschauen, die Leistungsbilanz von 2017 sagt, 33 Vereine würden über den Kleinprojektetopf gefördert, 25 Vereine über 3-Jahres- oder 1-Jahres-Förderung, und das in einer fast 2-Millionen-Stadt, wo mehr als die Hälfte Frauen sind. Hier sprechen Sie von einem Überangebot! Das ist aus meiner Sicht tatsächlich Unkenntnis, was frauenpolitische Notwendigkeiten in dieser Stadt betrifft! (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Weil auch die Kinderbetreuungssituation angesprochen wurde, ich denke auch, hier ist auf alle Fälle für null bis drei Luft nach oben. Aber ich habe mit einer Alleiner

 

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