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Gemeinderat, 53. Sitzung vom 25.06.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 103

 

Ich muss Sie enttäuschen, ich habe heute keines der genannten Wörter in meine Rede eingebaut, Herr Kollege Blind, aber vielleicht lauschen Sie ja meinen Ausführungen.

 

Ich stehe hier heute als Mutter eines sechsjährigen Sohnes am Übergang vom Kindergarten zur Volksschule und bin also schon mit den ersten privaten Erfahrungen, was Lehrerinnen, Lehrer, Schule betrifft, konfrontiert. Ich muss sagen, ich bin schon jetzt sehr begeistert. Bald die Kindergartenzeit mit meinem Sohn hinter mir lassend, bin ich wirklich sehr dankbar, aufrichtig dankbar, welche Erfahrungen mein Sohn im System Wiener Kindergärten machen durfte, welche Entwicklungen er durchgemacht hat, welche Neugierde in ihm geweckt wurde und wie gut er eingebettet war in der Gruppe der Kinder mit den PädagogInnen und mit dem weiteren Kindergartenpersonal. Ich möchte daher von Herzen ein aufrichtiges Dankeschön sagen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Überall, wo Wien das Sagen und die Zuständigkeit in puncto Bildung hat, passiert etwas. Wir kümmern uns eben um unsere Kindergärten, um die außerschulische Jugendarbeit, Bildungsarbeit. Wir haben soeben erstmals im 8. Bezirk Bildungsgrätzel eröffnet, wir haben Campusmodelle geschaffen, und bald starten wir in die wunderbaren Summer City Camps zur Entlastung der Eltern.

 

Ich muss sagen, kurzum, wir sorgen für beste Pädagogik in Wien, wir stellen dazu - wir haben es gestern auch von StR Hanke gehört - die entsprechenden Budgetmittel bereit, wir haben in der vergangenen Rechnungsperiode gerade wieder im Bildungsbereich ganz viel investiert. Wir bauen die Schulen der Zukunft, im letzten Jahr wieder über 100 Klassen. Es war eine Investition von 170 Millionen EUR. Damit bauen wir aber nicht die kahlen Klassenräume, sondern moderne Lernräume für 116.000 Schülerinnen und Schüler in Wiener Pflichtschulen.

 

Wir bauen pädagogische Innovationen. Ich habe es soeben gesagt: Wiener Campusmodelle. Bereits seit zehn Jahren sind wir auf diesem Weg, es sind derzeit sechs fertiggestellte Standorte, acht in Planung, in Bau. Also auch eine große Freude, wie hier alles zusammenwächst, von ganztägigen Bildungseinrichtungen, Kindergärten, Schulen und Freizeitpädagogik, die gemeinsame Sache machen.

 

Es wird auch der weitere Ausbau der Tagesbetreuung in öffentlichen Pflichtschulen weitergeführt. Im Schuljahr 17/18 hatten 35.567 Schülerinnen und Schüler an 159 ganztägig geführten Schulstandorten Platz und 5 Lern- und Freizeitklubs, das war ein Plus von 7 Prozent an mehr betreuten Kindern. Wir investieren weiter in Inklusion, durch die Integration von basalen Klassen mit Snoezelen-Räumen und barrierefreien Freizeitanlagen. Wir haben auch eine Finanzierung für 2.000 körper- und schwerstbehinderte Kinder, eben den kostenlosen Fahrtendienst, damit sie auch alle an der Schule teilnehmen können. Wir investieren in Nachhaltigkeit durch innovative Architektur, wie zum Beispiel die Holzleichtbauweise. Aber auch sehr wichtig für den Wirtschaftsstandort, für die Menschen dieser Stadt, wir investieren in qualitätsvolle Arbeitsplätze im Bildungsbereich, eben durch den Ausbau in der Bildungsinfrastruktur, durch den Ausbau in der Freizeitpädagogik und zusätzlicher Support-Systeme wie SchulpsychologInnen und Förderung 2.0, et cetera.

 

Ja, Kollege Blind, wir investieren in den sozialen Zusammenhalt, gerade in den Ballungsräumen, das kann keiner negieren, sind Schulen mit wichtigen und unterschiedlichen sozialen Herausforderungen konfrontiert. Seit dem Frühjahr werden deshalb Schulen auch von neuen Schulkooperationsteams der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt. Wien-weit haben wir insgesamt sechs Teams mit SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen im Einsatz. Die Teams sind AnsprechpartnerInnen für Lehrerinnen und Lehrer, aber sie arbeiten auch direkt mit betroffenen Familien. Im Herbst haben wir weiters eine eigene Hotline für Lehrinnen und Lehrer bei Konflikten im Klassenzimmer eingerichtet, die gut angenommen wird. Um Kinderrechte in Bildungseinrichtungen kümmert sich auch eine neue Bildungsombudsstelle, in der KJA angesiedelt, sie steht Kindern und Eltern bei Konflikten in Wiener Schulen und Kindergärten kompetent zur Seite.

 

Wir investieren auch in den Lernerfolg, auch schon genannt, die Förderung 2.0. Damit die, die zusätzliche Lernhilfe brauchen und sich Nachhilfe nicht leisten können, auch in den Genuss kommen können, hier anzuschließen, haben wir diese Lernhilfe installiert. Den Kindern wird Unterstützung zuteil, damit sie wieder den Anschluss finden.

 

An dieser Stelle möchte ich einmal einen großen Dank an alle Beteiligten aussprechen, nämlich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 56, der MA 10, der MA 11, den Lehrkräften, allen Pädagoginnen und Pädagogen in den Schulen, in den Wiener Kindergärten für ihren unermüdlichen Einsatz für die Kinder in unserer Stadt, für die Kreativität, aber auch die Energie, die sie, wenn es große Herausforderungen gibt, an den Tag legen. Ich möchte daran gleich anschließen, allen Lehrenden und Kindern einen schönen Sommer zu wünschen, einen erfolgreichen Schulabschluss.

 

Vielleicht spielt sich der Sommer dann auch in den Summer City Camps ab, die ich auch kurz erwähnen möchte, eine großartige Einrichtung, die durch unseren Bildungsstadtrat ins Leben gerufen wurde. Die Wiener Kinder im schulpflichtigen Alter haben hier ein umfangreiches pädagogisches Programm während der Sommermonate, viel Bewegung, Ausflüge in die Natur, Kulturerlebnisse, Technik-Workshops, also nicht nur lernen, sondern auch Abenteuer in den Sommermonaten.

 

Da Bildung ja der Schlüssel zu einer aussichtsreichen Zukunft ist, wie wir alle wissen, gibt es neben dieser erstklassigen Sommerferienbetreuung in den Summer City Camps auch heuer die Möglichkeit der Summer Schools. Dort können SchülerInnen von der 5. bis zur 8. Schulstufe der polytechnischen Schule oder SchülerInnen mit Fluchterfahrung die Übergangslehrgänge auf höhere Schulen besuchen und in zweiwöchigen Kursen ihre sprachlichen und rechnerischen Fähigkeiten mit professioneller Unterstützung verbessern. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

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